Der Münchner Wald im Hitzestress

Die CSU will wissen, ob die Forsten das neue Klima packen - und den ökonomischen Druck.
Sophie Anfang |
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Ein Radfahrer im Forstenrieder Park.
Ein Radfahrer im Forstenrieder Park. © Matthias Balk/dpa

München - Wer durch Nadelwälder läuft, der sieht vor allem: Fichten. Denn etwa ein Viertel der Bäume im deutschen Wald gehören dieser Nadelbaumart an, schreibt das Bundeslandwirtschaftsministerium. Doch Deutschlands vielleicht nicht liebster, aber häufigster Baum hat ein Problem: Er mag das wärmere Wetter nicht.

Keine Entwarnung für den Wald

Das Waldmonitoring des Freistaats stellte fest: 2021 lag der durchschnittliche Blattverlust bei der Fichte in Südbayern bei 23,9 Prozent. Im Norden Bayerns und vor allem in den fränkischen Trockenregionen steht der Wald noch unter größerem Stress. Im Süden bleibt die Belastung etwa gleich. Aber trotzdem warnen sowohl Freistaat als auch Bund: Entwarnung für den Wald gibt es noch lange nicht.

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Welche Bäume sollen in München gepflanzt werden?

Auch in München muss man sich deshalb Gedanken machen. Freilich um die Stadtbäume, die unter dem Druck von Klima und wegen Platzmangels in jüngster Zeit ja auch schon umgeknickt sind (etwa in Schwabing). Nicht umsonst forscht die Bayerische Landesanstalt für Wein- und Gartenbau daran, welche Bäume man in der Stadt am besten pflanzt.

Mehr Mischwälder für München

Aber natürlich hat München auch Forsten und die waren bislang immer von Fichten dominiert. Schon 2016 hat der Stadtrat deshalb beschlossen, die Münchner Forsten in Mischwälder umzubauen, die mit dem heißeren Klima besser zurecht kommen und auch Schädlinge wie den Borkenkäfer besser wegstecken.

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Wie steht es eigentlich um die hiesigen Wälder?

Die CSU im Münchner Stadtrat will nun wissen, wie es inzwischen um den Wald in München steht. Immerhin befinde sich der Umbau des Forstes auch in einem Spannungsverhältnis, stellt die Stadträtin Heike Kainz fest: Einerseits braucht es andere und verschiedenere Baumarten im Wald, andererseits wird Holz als Rohstoff auch immer gefragter.

Fragen an die Stadtverwaltung

Das Problem: Eine Fichte ist bereits nach 80 bis 100 Jahren erntereif, die Buche beispielsweise erst nach 140 Jahren. Kainz möchte nun von der Stadtverwaltung wissen, wie die Münchner Forsten die vergangenen vier Jahre mit trockeneren Temperaturen überstanden haben. Und ob es im Münchner Wald auch in Zukunft noch Platz für schnellwachsende Nadelbäume geben wird.

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Trockene Sommer

"Der Waldbestand in und um München ist ein wesentlicher Garant für den Erhalt des Klimas in unserer dicht besiedelten Großstadt. Die trockenen Sommer der letzten Jahre haben den Wäldern zugesetzt. Es ist wichtig, dass wir jetzt schauen: Wie geht es den Wäldern?", sagte sie zur AZ.

Umbau ist schon in Gange

Dabei sei es auch wichtig, genau zu schauen, welche Baumarten besonders unter der Hitze gelitten haben und welche Baumarten Trockenheit eventuell besser wegstecken. Der Umbau des Waldes sei ja bereits im vollen Gange, so Kainz, aber nach den Hitzejahren sei es wichtig, genau hinzuschauen, wie weit dieser Umbau schon gekommen ist.

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