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"Freude" über hohe Gaspreise in München: CSU attackiert Klimareferentin

Die von den Stadtwerken München angekündigte Preiserhöhung beim Gas sorgt für hohe Wellen. Die CSU-Fraktion im Stadtrat wundert sich nun über ein Vorgehen der grünen Klimareferentin Christine Kugler.
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Klimareferentin Christine Kugler (l.) mit Bürgermeisterin Katrin Habenschaden.
Klimareferentin Christine Kugler (l.) mit Bürgermeisterin Katrin Habenschaden. © imago/Lindenthaler

München - Können hohe Energiepreise positive Aspekte haben? Ja, findet Klimareferentin Christine Kugler (parteilos). "Bild" berichtet, dass sie sich davon Effekte zum Energiesparen erhoffe – und interpretiert, Kugler "freue" sich über den Gaspreis-Schock.

Diese Äußerungen lösten am Mittwoch heftige Reaktionen aus der Stadtrats-Opposition aus. Die CSU stellte gar eine offizielle Anfrage. Der Oberbürgermeister solle sich äußern, "ob er diese Ansichten seiner Spitzenbeamtin teilt". Die CSU fordert eine Entschuldigung Kuglers.

CSU: Äußerungen sind "Schlag ins Gesicht"

Fraktionschef Manuel Pretzl sagte: "Die Grünen zeigen ihr wahres Gesicht. Es ist ihnen völlig egal, wie teuer das Leben der Bürger wird, so lange es ihren ideologischen Zielen dient. Frau Kugler selbst trifft es ja nicht, sie verdient ja genug." Laut Pretzl habe Kugler "offenbar keine Ahnung vom Leben eines Durchschnitts- oder Geringverdieners".

In ihrer Anfrage schreibt die CSU, die Äußerungen der Klimareferentin seien "ein Schlag ins Gesicht der Menschen und Unternehmen, die gerade verzweifeln, ob und wie sie ihre Energierechnungen bezahlen können und um ihre Existenz bangen".

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Grünen-Reaktion: "Das hat fast schon AfD-Niveau"

Die Grünen reagierten entsetzt auf die Aussagen Pretzls. Sie betonen, dass Kugler gar kein Parteimitglied ist. Und werfen wiederum ihm vor, bewusst Aussagen zu verdrehen. "Das hat fast schon AfD-Niveau", schimpfte Grünen-Fraktionschef Dominik Krause im Gespräch mit der AZ. "Was die CSU hier betreibt, ist eine perfide Verdrehung der Realität."

Niemand freue sich über die hohen Preise, aus Sicht der Grünen seien sie "eine Katastrophe". Es sei ein Passus aus einer Vorlage Kuglers herausgegriffen worden, in dem sie wertfrei den Effekt beschreibe, dass höhere Kosten dazu führen könnten, dass Energie eingespart wird. Und: Dieses Papier sei bereits vor der neuerlich angekündigten Preiserhöhung entstanden.

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Am Dienstag teilten die Stadtwerke München mit, dass sich der Preis für Erdgas zu Beginn des kommenden Jahres fast verdoppeln wird. Ein Durchschnittshaushalt (zwei Personen, 20.000 kWh/Jahr, M-Erdgas M) zahlt dann monatlich 307,41 Euro statt 159,17 Euro.

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26 Kommentare
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  • Sarkast am 20.10.2022 16:50 Uhr / Bewertung:

    Heute ein netter Brief der SWM, sinngemäß:

    Sehr geehrter Herr Soundso.
    Bisher zahlten Sie 999,97 im Jahr 2022 für Gas.
    Ab 1.1.2023 beträgt der Preis aufgrund höherer Beschaffungskosten 1.782,06 Euro.
    Wir empfehlen, die Heizung um 1 Grad zu reduzieren,
    dann hätten Sie eine Ersparnis von ca. 45 Euro im Jahr.
    Da scheiß ich drauf.
    Ich werde nicht in Pullover, Lammfelljacke und Decken gehüllt mit meinem Bierchen
    in meinem Wohnzimmer sitzen wie in Sibirien, sondern lieber die 900 Euro mehr verknallen,
    um es wie immer warm in meiner Bude zu haben...

  • Der wahre tscharlie am 20.10.2022 22:26 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Sarkast

    Warum nur sinngemäß?

    Und bei 1 ( in Worten einem) Grad weniger bekommst du schon Panik?
    Davon abgesehen, mir hat die SWM nicht einen solchen Brief mit diesem Inhalt geschickt.....

  • Sarkast am 21.10.2022 10:18 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Abwarten, der 3-Seiten-Brief kommt schon bald mit vielen Erklärungen und Einsparempfehlungen.
    Außerdem habe ich keine Panik wegen einem Grad um 45 Euro im Jahr zu sparen,
    denn die versaufe ich innerhalb einer Stunde in der Kneipe um die Ecke
    oder bringe sie zum Edeka für eine Handvoll Grundnahrungsmittel...

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