Demente Mutter ertränkt: Acht Jahre Haft
München – Rudi K. (58), der seine demenzkranke Mutter in der Badewanne ertränkt hatte, ist vom Münchner Schwurgericht wegen Totschlags in einem minder schweren Fall zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Damit blieb das Gericht am Mittwoch deutlich unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die für den Angeklagten wegen Mordes im Zustand verminderter Schuldfähigkeit eine Freiheitsstrafe von zwölf Jahren gefordert hatte.
Nach Überzeugung des Gerichts hatte der Sohn die 85-Jährige "aufopferungsvoll gepflegt". Die zunehmend demente Mutter habe ihn jedoch wegen seiner Arbeitslosigkeit regelmäßig beschimpft und sei auch handgreiflich geworden. Als die Frau vor einem Jahr beim Baden ihren Sohn erneut wüst beleidigte, drückte er seine Mutter etwa zehn Minuten unter Wasser.
Lesen Sie hier: Muttermörder bahrte Leiche auf
Danach versuchte der 59-Jährige, sich die Pulsadern aufzuschneiden. Nach einem weiteren erfolglosen Selbstmordversuch durch Erhängen rief der Mann seine Frau und auf deren Rat die Polizei an. Den Beamten gestand er unverzüglich die Tat. Der Angeklagte nahm die Strafe an.