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Nach Datenpanne bei Corona-Zahlen: München zieht wieder die "Notbremse"!

Nach der Datenpanne von Sonntag greift in München dennoch die Corona-"Notbremse". Ab Mittwoch treten wieder verschärfte Maßnahmen in Kraft.
Michael Schleicher |
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In München gilt ab Mittwoch wieder eine nächtliche Ausgangssperre. (Archivbild)
In München gilt ab Mittwoch wieder eine nächtliche Ausgangssperre. (Archivbild) © imago/Overstreet

München - München zieht erneut die Corona-"Notbremse"! Das bestätigte die Sprecherin von Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Montag auf AZ-Nachfrage.

Die "Notbremsen"-Regelung in München bleibt dennoch ein schwieriges Thema, im Vorfeld hatte es wegen einer Datenpanne reichlich Verwirrung gegeben. Nachdem die Sieben-Tage-Inzidenz in der bayerischen Landeshauptstadt laut Robert Koch-Institut (RKI) am Samstag (10. April) bei 102,5 lag und damit wieder den Grenzwert von 100 überschritten hatte, sank sie am Sonntag (11. April) wieder deutlich – auf 94,4.

Stadt München bestätigt Datenpanne bei Corona-Zahlen

Die Stadt München bestätigte am Sonntag, dass es zu einer Datenpanne zwischen dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und dem RKI gekommen sei. Während das RKI am Sonntag einen Wert von 94,4 angegeben hatte, wies das LGL einen Wert von 116,4 aus!

Das Problem dabei: Die vom RKI veröffentlichte Zahl ist nach dem Infektionsschutzgesetz und der Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung der ausschlaggebende Wert. Die Drei-Tageszählung hätte somit eigentlich wieder von vorne beginnen müssen.

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Die Stadt München teilte am Sonntag mit, nun mit den zuständigen Stellen zu klären, welche Konsequenzen die Datenpanne für die mögliche "Notbremse" habe. Das Ergebnis: Nachdem die Inzidenz am Montag massiv anstieg (126,9), ignoriert die Stadt die Datenpanne quasi – auch für Sonntag wird also von einer Inzidenz über 100 ausgegangen.

"Notbremse" ab Mittwoch: Strengere Regeln in München

Konkret bedeutet das demnach, dass die "Notbremse" ab Mittwoch wieder in Kraft tritt – und mit ihr deutlich verschärfte Maßnahmen. Unter anderem gilt dann wieder eine nächtliche Ausgangssperre, auch der Tierpark muss abermals schließen, zudem kommt es zu Beschränkungen bei den Kontakten.

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Kitas und Schulen bleiben jedoch die gesamte Woche geöffnet. Für diese ist immer der letzte Arbeitstag der Vorwoche ausschlaggebend – also der Freitag, als der Wert in München noch unter 100 lag.

Drei Tage "Notbremse" in München

Schon an Ostern hatte die "Notbremsen"-Regelung in München für mächtig Wirbel gesorgt. Nachdem der Wert nämlich an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 100 lag, trat die "Notbremse" am Ostersonntag in Kraft. In den darauffolgenden Tagen sank die Inzidenz wieder – das RKI führt dies vor allem auf die Tatsache zurück, dass über die Feiertage weniger getestet wurde.

"Rund um die Osterfeiertage und -ferien ist bei der Interpretation der Fallzahlen zu beachten, dass aufgrund der Ferienzeit weniger Personen einen Arzt aufsuchen, wodurch auch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden. Dies führt dazu, dass weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet werden", heißt es seitens des RKI.

In der Folge war die "Notbremse" in München nur von Ostersonntag bis Dienstag gültig, ab Mittwoch (7. April) traten dann wieder Lockerungen in Kraft.

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62 Kommentare
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  • Isarvorstädter am 12.04.2021 20:48 Uhr / Bewertung:

    Hat sich der Herr Oberbürgermeister Reiter eigentlich schon mal hervorgetan in der Coronakrise? Mit Ideen, aufmunternde Worte für die Münchner, eine Perspektive? Er re-agiert nur wie ein fernsteuertes Manschgerl und gibt ab und zu Zahlen und deren Konsequenzen bekannt (bzw. läßt bekanntgeben)?

  • am 13.04.2021 18:07 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Isarvorstädter

    Hast du schon seine glorreiche Errungenschaft vergessen, als er die Maskpflicht in der Innenstadt verkürzte - jetzt nur noch von 9-21 Uhr statt 24 lang. Wie kann man sowas "wertvolles" nur vergessen?

  • Dimpfe am 12.04.2021 20:43 Uhr / Bewertung:

    "Datenpanne" nennt man das also jetzt, wenn es bei Freiheitseinschränkungen etc. nicht so läuft, wie man es gerne hätte.

    Ob bay. LGL oder RKI - man sollte sich eigentlich(!) als Bürger auf absolute Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit dieser Behörden verlassen können.

    Und bzgl. "Inzidenz" - wir können noch 5 Jahre "testen" und werden bei entspr. Anpassung des "Inzidenzwertes" noch weitere 5 Jahre Gründe für einen unausweichlichen, dringend notwendigen "Lockdown" finden.

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