Das sagte Dieter Reiter am Sarg von Gerd Käfer

OB Dieter Reiter würdigt Käfer in seiner Rede als wichtigen Münchner und zeichnet dessen Erfolgsgeschichte nach. Hier lesen Sie die Ansprache von der Beerdigung im Wortlaut.
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Dieter Reiter über Gerd Käfer: „Er war eine Symbolfigur der gehobenen Münchner Gastlichkeit.“
API/Tinnefeld Dieter Reiter über Gerd Käfer: „Er war eine Symbolfigur der gehobenen Münchner Gastlichkeit.“

München - "Auch wenn Gerd Käfer sich gewünscht hat, dass wir frohen Mutes von ihm Abschied nehmen sollen – es fällt schwer, diesen Wunsch zu erfüllen.

Uns alle, die wir ihn kannten und schätzten, hat sein Tod – exakt eine Woche nach dem 85. Jahrestag der Geschäftseröffnung seiner Eltern – tief betroffen. (...)

Auch die Landeshauptstadt München trauert um Gerd Käfer. Über dreieinhalb Jahrzehnte war er nicht nur der Mann an der Spitze, sondern die Seele von Feinkost Käfer, seit er Ende der 1950er Jahre zusammen mit seinem Bruder Helmut in den elterlichen Familienbetrieb im Stammhaus an der Prinzregentenstraße einstieg und diesen getreu dem Leitspruch „Qualität aus Leidenschaft“, mit einer perfekten Mischung aus Kreativität, unternehmerischem Mut, Zielstrebigkeit, Geschäftstüchtigkeit und unermüdlicher Betriebsamkeit zu einem Global Player und den Namen Käfer zu einer international renommierten Premium-Marke in Sachen Feinkost, Event-Catering und Gourmet-Gastronomie aufgebaut hat.

Lesen Sie hier: Gerd Käfers letzter Wille - Überraschung aus dem Sarg

Die Gäste, die Gerd Käfer bewirtet hat, von der englische Queen bis zu Papst Benedikt XVI., sind Legion; gekrönte und ungekrönte Häupter, Präsidenten und First Ladys, Persönlichkeiten aus der Welt der Politik, der Wirtschaft, der Kunst, Kultur, des Show-Business, des Spitzensports und allen Bereichen des öffentlichen Lebens waren – und sind noch heute – begeisterte Fans von Gerd Käfer. Er war 1975 Maître de Cuisine im Moskauer Kreml beim Staatsbesuch des damaligen Bundespräsidenten Walter Scheel, ebenso bei den Gala-Dinners des Münchner Mode- Labels Escada in New York und den Gartenfesten der Deutschen Botschaft in Paris. Feinkost- oder Party-König der Nation hat man Gerd Käfer genannt, und das war angesichts seines phänomenalen Aufstiegs in den Gastro-Olymp ganz sicher nicht übertrieben. Gerade für seine Heimatstadt, seinen Lebens- und Arbeitsmittelpunkt München verkörperte er noch weitaus mehr.

Gerd Käfer war geradezu eine Symbolfigur der gehobenen Münchner Gastlichkeit und des weltoffenen München, er war Wegbereiter, Aushängeschild und Zeremonienmeister einer Gastronomie mit internationalem Anspruch und Flair, zugleich aber auch mit unverkennbar bayerischem und münchnerischem Charme und Charakter.

Lesen Sie hier: Gerd Käfer: "Ein Leben wie auf dem Vulkan"

Davon zeugen die bleibenden Denkmäler, um nicht zu sagen Kultstätten seines Wirkens in unserer Stadt, vom Gourmet-Tempel in der Prinzregentenstraße über die Käfer- Theatergastronomie, das legendäre P1 bis zur nicht minder legendären Wiesnschänke, die er von der schlichten Hendl-Braterei zur glamourösesten Society-Attraktion des Oktoberfests umfunktioniert hat. Damit hat Käfer mehr als den Grundstein zur heutigen Unternehmensgröße mit über 1000 Mitarbeitern im In- und Ausland gelegt.

Fest steht: München als prosperierende Stadt der Lebensfreude, die von Haus aus lieber barocker Opulenz als entsagender Askese zuneigt, als Austragungsort der Olympischen Spiele 1972 und aufstrebende „heimliche Hauptstadt“, hat für den unternehmerischen Erfolg von Käfer das ideale Pflaster geboten. Fest steht allerdings auch: Ohne den unternehmerischen Erfolg von Gerd Käfer hätte München einiges weniger an Strahlkraft als Metropole weltoffener Gastlichkeit entwickelt.

Lesen Sie hier: Als Käfer eine Garage in einen Harem verwandelte

Deshalb hat die Stadt den „Gastronom des Jahres 2009“ und Träger zahlreicher weiterer hochkarätiger Auszeichnungen bereits 1982, zu seinem 50. Geburtstag, mit der Medaille „München leuchtet – Den Freunden Münchens“ geehrt. Und deshalb werden wir Gerd Käfer als verdientem Freund unserer Stadt auch ein dankbares und ehrendes Andenken bewahren."

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