Personal-Streit im Rathaus in München: Darf Kommunalreferentin Kristina Frank bleiben?

Ende Juli endet ihre Amtszeit in München. Doch einfach so wiederwählen wird der Stadtrat Kristina Frank nicht. Sie muss sich auch gegen andere Bewerber durchsetzen. Und das liegt vor allem an einer Partei.
Autorenprofilbild Christina Hertel
Christina Hertel
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
5  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Kristina Frank (CSU) will Kommunalreferentin bleiben.
Kristina Frank (CSU) will Kommunalreferentin bleiben. © Loeper

München - Eine Quizfrage: Was macht eigentlich das Kommunalreferat? Bekommen Sie alle Aufgaben zusammen? Das Kommunalreferat ist der Chef der städtischen Märkte – vom Viktualienmarkt bis zur Großmarkthalle. Es ist für die städtischen Wälder verantwortlich, eine Fläche, in die über 13 mal der Englische Garten passen würde. Das Kommunalreferat kümmert sich um zehn städtische Bauernhöfe. Es ist für die Abfallwirtschaftsbetriebe und für alle Immobilien-Geschäfte zuständig – für Käufe, Verkäufe und Vermietungen.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Was macht das Kommunalreferat in München eigentlich?

Ein ziemlich wirres Sammelsurium – findet zumindest die FDP. Sie forderte deshalb in der Vollversammlung am Mittwoch, dass die Zuständigkeiten auf die anderen Referate verteilt werden. "Schon am Namen erkennt man, dass das Referat keinen richtigen Aufgabenbereich hat", sagte der Chef der FPD-Bayernpartei-Fraktion Jörg Hoffmann. "Denn kommunal sind wir doch alle?"

Jörg Hoffmann (FDP-Chef) fordert die Auflösung des Kommunalreferats.
Jörg Hoffmann (FDP-Chef) fordert die Auflösung des Kommunalreferats. © Archiv

Dass die FDP eine Auflösung des Referats fordert, ist nicht neu. Jetzt wiederholte sie diese Forderung nur, weil Ende Juli die Amtszeit der Referatschefin Kristina Frank (CSU) endet. So wie alle Referenten ist sie zwar eine Beamtin, allerdings eine, die der Stadtrat gewählt hat. Das war in der vorherigen Legislatur, als SPD und CSU regierten. Am Mittwoch beschloss der Stadtrat, Frank nicht einfach wieder zu wählen, sondern eine Ausschreibung zu starten.

Hätte der Stadtrat entschieden, dass Frank die Stelle behalten darf, hätte die FDP die Forderung, das Referat komplett aufzulösen nicht gestellt, sagte Hoffmann. Eine Mehrheit fand sein Antrag allerdings nicht.

Lesen Sie auch

Nicht nur FDP und CSU finden: Kristina Frank macht einen guten Job 

Doch wie aussichtslos ist es wirklich, dass Frank bleiben darf? Nicht nur die CSU ist freilich auf ihrer Seite und nicht nur die FDP lobt ihre Arbeit – sondern auch Stefan Jagel von der Linken und Grünen-Fraktionschefin Mona Fuchs. Sie sagte, dass sie mit Frank stets gut und vertrauensvoll über alle Parteifarben hinweg arbeite.

Trotzdem wollen Grüne und SPD eine Ausschreibung starten. "So wie wir es in der Vergangenheit häufiger gemacht haben", sagte Mona Fuchs. "Das ist ein transparentes und gutes Verfahren." SPD-Chef Christian Köning erinnerte außerdem daran, dass Frank das Amt aufgrund ihres Parteibuchs erhalten hatte.

Christian Köning (SPD) will erst andere Bewerber sehen.
Christian Köning (SPD) will erst andere Bewerber sehen. © Schramek

"Durch eine Ausschreibung wollen wir herausfinden, wer beste Kandidat ist." Das könne jemand aus der Münchner Verwaltung sein oder jemand Externes – oder auch Frank selbst. Denn natürlich kann sie sich auch bewerben. Dass sie sich das vorstellen kann, hat sie bereits in der AZ erklärt.

Kommunalreferat in München: Diese Anforderungen gibt es an die Bewerber

Vor allem die besonders links Eingestellten in der SPD wollen lieber einen neuen Kandidaten, heißt es im Rathaus. Köning machte auch öffentlich klar, welche Aufgaben der SPD besonders wichtig sind: der Umgang mit Grund und den Immobilien.

Er will einen Kandidaten, der Grund kauft, den die Stadt bebauen kann, der eine Vision auch für all die kleinen Grundstücke entwickelt, die der Stadt gehören. "Die Bewirtschaftung von Flächen ist eine Zukunftsaufgabe. Wir wollen das München da eine Vorreiterstellung einnimmt."

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
5 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Max Merkel am 01.02.2024 17:25 Uhr / Bewertung:

    Na ja, für a CSUlerin schauts ned schlecht aus.

  • Geradeaus-Denker am 31.01.2024 20:39 Uhr / Bewertung:

    Wenn die Münchner CSU jemanden lobt...
    Ich würde da davon laufen. Vom Museumsdirektor gelobt werden oder vom Spass und Party Referenten, der nicht einmal ein Rammstein-Konzert hinbekommt..
    Eher bedauernswert, wenn man solche Parteifreunde hat!

  • Giasinger Bua am 01.02.2024 07:01 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Geradeaus-Denker

    Nimm mal deine linksgrüne Brille ab, dann klappt es auch wieder mit dem geradeaus denken

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.