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CSD 2023 in München ohne die CSU: Das ist zu kurz gedacht

Warum die Ausladung der CSU beim Christopher Street Day verfehlt und kleingeistig ist – ein Kommentar vom AZ-Chefredakteur.
Michael Schilling
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So war es 2019 noch: Kristina Frank (Mitte), damals Münchner OB-Kandidatin der CSU, tanzt beim Christopher Street Day auf einem Wagen.
So war es 2019 noch: Kristina Frank (Mitte), damals Münchner OB-Kandidatin der CSU, tanzt beim Christopher Street Day auf einem Wagen. © imago images / Alexander Pohl

München - Der Christopher Street Day ist – obwohl von vielen eher als schwul-lesbische Festwoche wahrgenommen – eine höchst politische Veranstaltung, das jährlich unter einem anderen Motto steht. Heuer lautet dies: "Queerer Aktionsplan Bayern jetzt!"

Queere Community in München fordert mehr Gleichstellung

Damit soll der CSU-geführten Staatsregierung Feuer gemacht werden, endlich ein "Programm für Gleichstellung und Akzeptanz von LGBTIQ*" zu starten, wie es die CSD-Macher formulieren.

Das ist in Ordnung. Bayern ist das einzige Bundesland, in dem es einen solchen Aktionsplan noch nicht gibt.

Ausgrenzung mit Ausgrenzung vergelten ist zu kurz gedacht

Wer so vehement Gleichstellung und Akzeptanz einfordert, sollte sie auch vorleben.

Die CSU, seit jeher (und oft zu recht) politischer Lieblingsfeind der Community, nun wegen verunglückter Aussagen einzelner Parteimitglieder in der Drag-Lesungs-Debatte vom CSD auszuladen, ist verfehlt, kleingeistig und zu kurz gedacht.

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Auch in der CSU setzen sich manche für queere Themen ein

Wer möchte, dass sein Gegner sich öffnet und auf ihn zugeht, sollte ihn nicht ausgrenzen. Zumal es längst CSUler gibt, die sich für queere Themen einsetzen.

Die landen dann – trotz aller Bemühungen – in Sippenhaft und müssen draußen bleiben. Wenn sich der CSD als Meinungsblase begreift, die Zensur-Kultur betreibt, wird er kaum mehr Akzeptanz erreichen. Schade.

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  • ClimateEmergency am 14.05.2023 10:11 Uhr / Bewertung:

    "Wer so vehement Gleichstellung und Akzeptanz einfordert, sollte sie auch vorleben."

    Bitte mal mit dem Toleranzparadoxon befassen, Karl Popper

  • Monaco_Flote am 12.05.2023 15:10 Uhr / Bewertung:

    So sind sie halt die Toleranzforderer. Ist man jetzt schon homophob, wenn man dagegen ist, dass sog. Drägqueens Kindern Dinge vorlesen, von denen sie noch nichts verstehen (müssen)
    Messen hier die Grünen wieder mal mit zweierlei Maß? Toleranz hört bei den Grünen dort auf, wo die eigene Meinung endet.

  • Hanswurst am 12.05.2023 15:35 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Monaco_Flote

    Lustig angezogene Leute wollen Kinder etwas vorlesen "Allerdings soll es hauptsächlich um Themen wie Rollenwechsel und Verkleidung gehen" (Zitat aus der AZ). Aber das scheint wiedermal der Untergang des Abendlands zu sein.
    Aber gut, dass die Schuldfrage geklärt ist: Die Grünen!

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