Blutmond! Totale Mondfinsternis am Montag über München
München - Der magische Blutmond in der heißen Julinacht im Sommer 2018 ist unvergessen. Das kupferrote Spektakel hatte die Münchner in einen wahren Mond-Rausch versetzt – fast jeder hat von der roten Scheibe ein geheimnisvolles und gelungenes Foto. Denn ganze 103 Minuten lang (Zeit-Rekord in diesem Jahrhundert) und beeindruckend nah und groß stand der rostrote Mond gespenstisch über der Stadt.
Am Münchner Nachthimmel kann am 21. Januar wieder ein faszinierendes Himmelsschauspiel beobachtet werden: Münchner Sterngucker Freude sich auf die totale Mondfinsternis an einem eisigen Wintermorgen.
Doch Frühaufsteher oder schlaflos muss man für das astronomische Erlebnis sein: Mit etwas Glück, einem wolkenfreien Himmel im Westen, wird am Montag ab 3:35 Uhr morgens der bleiche Vollmond nach und nach vom Schatten der Erde verdeckt. Rings um den verfinsterten Mond werden Sterne sichtbar, die vorher vom Mondlicht überstrahlt wurden. Die maximale Verfinsterung prognostizieren die Astronomen für 6.12 Uhr.
Spannende Termine rund um die Mondfinsternis über München
Von 5.41 bis 6.44 Uhr dauert die totale Mondfinsternis. Um 8.05 Uhr verschwindet der Mond ganz vom Morgenhimmel. Für Hobbyfotografen spannend: Wie sich diese Mondfinsternis am besten beobachten und fotografieren lässt, erklärt Martin Elsässer von der Volkssternwarte München (Freitag, 18. Januar, 20 Uhr, Rosenheimer Straße 145 h).
"Wissenswertes über unseren natürlichen Erdtrabanten" bringt Marco Sproviero von der Beobachtergruppe der Sternwarte Mond-Fans in Grünwald näher (Freitag, 18. Januar, 19 Uhr, Volkshochschule Grünwald, Bürgerhaus Römerschanz, Dr.-Max-Str. 1). Bei einer "Matinee" erklären Wissenschaftler des Planetariums im Deutschen Museum Kindern und Erwachsenen alles rund um diese erneute totale Mondfinsternis (Sonntag, 20. Januar, 10 bis 11 Uhr, Museumsinsel 1).
Verliebter Blutmond in München
Totale Mondfinsternis in der Sternwarte München beobachten
Echte Mondfans und hartgesottene Münchner, die am Montag Zeit haben, können das Himmels-Spektakel live mit Profis erleben: Am frühen Morgen des 21. Januar öffnet die Volkssternwarte um 3.30 Uhr ihre Pforten zu gemeinsamen Beobachtung der totalen Mondfinsternis (auch bei schlechtem Wetter).
Mit Teleskopen und mit dem bloßen Auge ist auf dem Dach die Beobachtung geplant. Bei schlechtem Wetter wird vor Ort ein Livestream gezeigt (Volkssternwarte München, Tickets: 6 Euro/4 Euro ermäßigt, Rosenheimer Straße 145 h).
Wetter während der Mondfinsternis
Spielt am Montagmorgen auch das Wetter mit? Diese Frage dürften sich einige Mondfreunde vor dem Ereignis stellen. Ob der Himmel über München und Bayern während der totalen Mondfinsternis klar und wolkenlos ist, erfahren Sie auf der AZ-Wetterseite.
Was passiert bei einer totalen Mondfinsternis?
Wenn Sonne, Erde und Mond genau in einer Linie liegen, kommt es zu einer totalen Mondfinsternis. Die letzte gab es in unseren Breiten am 27. Juli 2018, davor im September 2015, im Oktober 2013 und im Dezember 2011. Eine partielle Mondfinsternis, bei der der "angenagte" Mond weiß oder gelb zu sehen ist, gibt es durchschnittlich zweimal im Jahr auf der Erde. Das astronomische Ereignis lässt sich aber nie in allen Teilen der Welt beobachten.
Die totale Finsternis am Montag wird auch Blutmond genannt: Bei einer totalen Mondfinsternis erscheint der Mond glutrot, weil rotes Streulicht aus der Erdatmosphäre in den Schattenkegel gelenkt wird. Wenn der Mond in den Erdschatten eintaucht, "färbt" sich der Vollmond ein. Die Münchner erleben das geheimnisvolle Schauspiel diesmal am Winterhimmel. Es ist ungewöhnlich, dass zwei totale Mondfinsternisse in unseren Breiten so kurz hintereinander stattfinden. Der Winter-Blutmond wird von 5.41 bis 6.44 Uhr voll und kupferrot am Himmel glimmen. AZ-Tipp: Wecker stellen. Der berauschende Sommer-Blutmond hat mond-süchtig gemacht.
München im Mond-Rausch: Ausgefallene Fotos können Sie per Mail an die Redaktion senden: leserforum@az-muenchen.de.
Wie entsteht der Blutmond? Hier eine Simulation
Abbildung: (C) Marco Sproviero / www.munichspace.de
Überblick über die einzelnen Phasen der Mondfinsternis
Abbildung: (C) Marco Sproviero / www.munichspace.de
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