Berliner Mietendeckel gekippt: Münchner Rathaus-Opposition "glücklich"

Die FDP/Bayernpartei-Fraktion im Münchner Rathaus begrüßt das Urteil. Das hat derweil auch Auswirkungen auf das "Volksbegehren Mietenstopp" in Bayern.
AZ/dpa |
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Wandbild in Berlin-Kreuzberg: "Löhne rauf Mieten runter".
Wandbild in Berlin-Kreuzberg: "Löhne rauf Mieten runter". © Paul Zinken/dpa/dpa

München - Das Verfassungsgerichtsurteil zum Berliner Mietendeckel stößt bei der FDP/Bayernpartei im Münchner Rathaus auf Wohlwollen.

"Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts stimmt mich glücklich, die Richter zeigen hier eindeutig eine Kompetenzüberschreitung auf, die sich die grün-rote Stadtratsmehrheit bekanntermaßen auch für München gewünscht hätte", so Prof. Dr. Jörg Hoffmann, Fraktionsvorsitzender. "Spätestens jetzt ist es an der Zeit, dass die Münchner Stadtregierung von ihrem hohen Ross kommt und mit uns und den anderen Fraktionen gemeinsam an guten Lösungen für mehr Wohnraum arbeitet", fordert Hoffmann.

Jörg Hoffmann (FDP)
Jörg Hoffmann (FDP) © Archiv

Bayerisches Volksbegehren "Mietenstopp" nun hinfällig

Gleichzeitig bedeutet das Urteil auch das Aus für das bayerische Volksbegehren für einen sechsjährigen Mietenstopp. Stattdessen will die Initiative sich jetzt darauf konzentrieren, einen Mietenstopp auf Bundesebene zu erreichen, wie sie am Donnerstag mitteilte.

"Ein enttäuschendes Urteil", sagte Kampagnenleiter Matthias Weinzierl über die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, dass der vor mehr als einem Jahr in Kraft getretene Berliner Mietendeckel gegen das Grundgesetz verstoße.

Auch in Bayern war das Volksbegehren gescheitert

Mit der Entscheidung herrsche nun Klarheit für das bayerische Volksbegehren, hieß es von der Initiative. Bei einer anderen Entscheidung hätte man beim Innenministerium darauf gedrungen, mit dem Volksbegehren weitermachen zu können, dies sei nun aber hinfällig. Stattdessen brauche es jetzt eine bundesweite Lösung – das Problem hoher Mieten sei mit dem Urteil ja nicht aus der Welt.

Im Oktober 2019 war das Volksbegehren "Sechs Jahre Mietenstopp" in Bayern gestartet, um die immer weiter steigenden Mieten etwa in München zu bekämpfen. Bis Februar 2020 sammelten die Initiatoren knapp 52.000 Unterschriften, viele davon auch in München.

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Vor dem bayerischen Verfassungsgerichtshof scheiterte das Volksbegehren dann aber: Die Richter wiesen es ab – mit einer ähnlichen Begründung, die nun auch das Bundesverfassungsgericht gefällt hat: Das Mietrecht sei Sache des Bundes, bayerische Volksbegehren sind jedoch nur für Landesgesetze zulässig. Hinter dem Volksbegehren in Bayern standen maßgeblich der Mieterverein, die SPD und die Linke.

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4 Kommentare
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  • am 15.04.2021 18:09 Uhr / Bewertung:

    Erst mal ist die Politik gefordert: Was in Wien möglich ist, kann in München nicht unmöglich sein. Söder, die Sozialwohnungen unter Wert (?) verkaufen und dann stöhnen? Unfähig oder verlogen? Dann der Mietenstopp???? Das erinnert an alles andere als Freie Marktwirtschaft

  • Kampf den Grünen am 15.04.2021 16:24 Uhr / Bewertung:

    Fakt ist, bei den Mieten muss sich was tun. Dennoch ist ein freier Mietmarkt nicht durch Politik 'mal eben so' zu regulieren. Die nächste Klatsche gibt es für die Ökos bei den PopUpRadwegen. Regieren heißt nicht Gesetze zu ignorieren.

  • hiertanzenvieleihrenamen am 16.04.2021 11:23 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Kampf den Grünen

    Nicht? Ich dachte es wäre genau wie bei der CSU - nennt sich Politik - ein mitunter schmutziges Geschäft.

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