BayernLB verkauft ihre Paläste

Die Hausbank des Freistaats hat sich von fünf Luxusimmobilien in der Brienner Straße getrennt, sie seien "nicht betriebsnotwendig".
Nina Job
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Diese Prachtbauten in der Brienner Straße plus zwei weitere gehören nicht mehr der BayernLB.
Diese Prachtbauten in der Brienner Straße plus zwei weitere gehören nicht mehr der BayernLB. © Wackerbauer

München - Vom Karolinenplatz aus gesehen, war die linke Seite der Brienner Straße bis vor Kurzem fest in einer Hand: Alle Gebäude in der Reihe - vom Karolinenplatz bis zum Platz der Opfer des Nationalsozialismus - gehörten der BayernLB. Das ist nun Geschichte. Die Hausbank des Freistaates hat fünf nebeneinanderstehende Gebäude verkauft: alles Prachtbauten, vier von ihnen sind palastartige Baudenkmäler.

Die erste Villa in der Reihe, am Karolinenplatz, ist derzeit noch an die Börse vermietet. Das Gebäude hat die Bank bereits voriges Jahr verkauft: an die Signa Real Estate. Am 5. August ist nun auch der Verkauf der vier Prachtbauten daneben notariell besiegelt worden.

BayernLB will 900 Stellen abbauen

Die Landesbank, die zu 75 Prozent dem Freistaat und zu 25 Prozent den Sparkassen gehört, nutzte die Gebäude teilweise selbst als Verwaltungsgebäude. Doch die Bank schrumpft die Zahl ihrer Mitarbeiter, rund 900 Stellen sollen in den nächsten Jahren an allen Standorten abgebaut werden.

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Auch räumlich will sich die Bank verkleinern, sie will in ein modernes Gebäude umziehen - zur Miete. Die jetzt verkauften Immobilien seien nicht "betriebsnotwendig", teilte ein Sprecher der AZ mit. Zum Kauferlös wollte er sich nicht äußern. Branchenkenner gehen davon aus, dass er bei mehr als 200 Millionen Euro lag.

Filetstück der BayernLB eine Milliarde Euro wert

Noch nicht verkauft ist das Filetstück der Bank: das 24.000 Quadratmeter große Areal zwischen Brienner Straße, Oskar-von-Miller-Ring, Gabelsberger- und Türkenstraße. Bis spätestens 2025 will die Bank laut "Immobilienzeitung" verkaufen. Wert sei das Grundstück mindestens eine Milliarde Euro, schätzt das Fachblatt.

Sebastian Körber (FDP), Vorsitzender des Bauausschusses im Landtag, fordert, dass der Freistaat beim Verkauf mitbietet und dort geförderte Wohnungen oder Ministerien und Behörden baut. "Das ganze Grundstück könnte sich der Freistaat natürlich nicht leisten", sagte er zur AZ. "Aber man könnte es ja aufteilen."

Ein Sprecher des Bauministeriums teilte auf Anfrage mit: "Der Freistaat hat immer Interesse an solchen Grundstücken - auch in dieser Lage."

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18 Kommentare
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  • Plato's Retreat am 21.08.2022 11:10 Uhr / Bewertung:

    Der Verkauf der GW-Wohnungen geht nicht auf die Kappe von Söder. Das waren seine Vorgänger, der Landesbank Gribkovski und der überforderte Ex-finanzminister Faltlhauser. Googeln Sie mal, Hypo Alpe Adria, Landesbank, Jörg Haider ..

  • Plato's Retreat am 21.08.2022 11:03 Uhr / Bewertung:

    Das Landesbankgebäude ist ein veritabler Schandfleck. Man muss ja fast den Freistaat Bayern und die CSU loben, dass sie das an einen Privaten verkaufen wollen, damit sich da endlich mal was rührt. Ganz im Gegensatz zur Stadt München (OB Reiter, Frau Verena Dietl), die die Ruinen der Olympiade 1972 einfach vergammeln lässt (ehemaliger Busbahnhof, ehemaliger S-Bahnhof).

  • bimslmeier am 20.08.2022 20:35 Uhr / Bewertung:

    Ich kann nicht bewerten, ob es sinnvoll ist, dass sich die Landesbank zwecks Verkleinerung eine neue sicherlich superteure Zentrale baut, denke nicht. Dass die bestehende Zentrale mit ihren Gebäuden als Grundstück verkauft werden soll (soll heißen Abriss und Neubau) wäre eine Untat, ein ökologisches Verbrechen! Diese Gebäude werden wohl noch gut genug sein für Ministerien etc. Mit dieser leichtfertigen Vernichtung bester (und nicht "in die Jahre gekommener") Bausubstanz mit riesigem Energie- und Ressourcenaufwand würden neue Schulden auf Kosten des Planeten gemacht, die unverantwortlich sind. Wer daran nicht denkt, hat seinen fetten Posten nicht verdient.

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