Bahn-Änderung in München: Sitzplatz suchen nur noch digital

Die Bahn kündigt an, in München die gedruckten Wagenstandanzeiger am Gleis abzuschaffen.
Felix Müller
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Am Münchner Hauptbahnhof: "Geänderte Wagenreihung", mal wieder. Wo die Zweite Klasse ist, wird für einen Zug angezeigt, aber nicht, wo genau der Wagen mit der eigenen Reservierung ist.
Am Münchner Hauptbahnhof: "Geänderte Wagenreihung", mal wieder. Wo die Zweite Klasse ist, wird für einen Zug angezeigt, aber nicht, wo genau der Wagen mit der eigenen Reservierung ist. © Bernd Wackerbauer

München - An vielen deutschen Bahnhöfen ist es schon soweit. Die gedruckten Wagenstandanzeiger in den Vitrinen am Bahnsteig gibt es nicht mehr. Jahrzehntelang haben Reisende mit Sitzplatzreservierung hier geschaut, wo ihr Platz ist – und konnten dann schon lange vor der Abfahrt etwa den weiten Weg hinaus zum Ende der Gleishalle nehmen.

An den Münchner Bahnhöfen Hauptbahnhof, Pasing und Ostbahnhof hängen die Standanzeiger für Fahrten mit ICE, IC oder EC noch. Doch auch hier werden sie abgeschafft, wie die Deutsche Bahn auf AZ-Nachfrage bestätigt. Einen genauen Zeitplan für die Umstellung in München gebe es aber noch nicht, sagte ein Bahn-Sprecher, die Umstellung stehe noch nicht unmittelbar bevor.

Die Vorteile des neuen Systems

An einigen Bahnhöfen, an denen kein gedruckter Plan mehr hängt, werden bereits auf den blauen digitalen Abfahrtstafeln die einzelnen Wagen angezeigt. In Münchens Fernbahnhöfen ist das bisher nicht der Fall.

Hier sieht man nur, wo sich Erste Klasse, Zweite Klasse und Bordgastronomie befinden – aber nicht, wo genau der Wagen mit der eigenen Sitzplatzreservierung halten soll. Ob Wagen 9 nun in Abschnitt B oder E stoppt: vollkommen unklar.

Die Vorteile des künftigen Systems liegen auf der Hand – die leidigen geänderten Wagenreihungen können tagesaktuell angezeigt werden. Bisher irrten viele Fahrgäste genau an der falschen Seite der Gleishalle herum, weil der Zug mal wieder nicht wie an anderen Tagen zusammengestellt war.

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Deutsche Bahn: Reaktionen positiv

Die Bahn berichtet von positiven Reaktionen dort, wo sie das neue System bereits installiert hat. "Die Zufriedenheit mit der Reisendeninfo hat sich gut entwickelt und liegt grundsätzlich auf hohem Niveau", sagte der Bahn-Sprecher.

Die Bahn setzt ohnehin zunehmend auf die Information am Smartphone. In Echtzeit könnten Fahrgäste auch in der App die Wagenreihung sehen, betonte der Sprecher. Doch ein bisserl bleibt den Münchnern auch noch die ganz klassische Variante: in den Glasvitrinen an den Bahnsteigen.

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9 Kommentare
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  • Hel am 24.06.2022 17:37 Uhr / Bewertung:

    Na, wenigstens hat die DB anscheinend erkannt, wie sinnlos ein Wagenstandanzeiger ist, der so gut wie nie stimmt.
    Andererseits erschliesst es sich mir nicht wirklich, warum die Wagenreihung so schwer einzuhalten ist.
    Und, warum im Jahre 2022 immer noch ein auf Papier gedruckter Wagenstandanzeiger in der Vitrine hängen muss, anstatt einem aktuellen digitalen Anzeiger?

  • AK1 am 24.06.2022 19:56 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Hel

    Bei der Größe des deutschen Schiennetzes gibt es auch entsprechend viele Möglichkeiten, wie ein Zug in die umgekehrte Reihung gerät, es kommt eben sehr oft vor, dass durch Umleitungen mal ein Richtungswechsel mehr oder weniger erfolgt. Und wenn die Züge dann auch noch den ganzen Tag unterwegs sind, bleibt kaum Zeit, die mal wieder zu drehen (was nazürlich auch wieder freie Gleise voraussetzen würde).
    Auf Papier gedruckte Wagenstandsanzeiger haben einen deutlichen Vorteil: die sind zuverlässig vorhanden, während alles Digitale immer wieder ausfällt in Deutschland.

  • AllesBesser am 24.06.2022 13:46 Uhr / Bewertung:

    Ich fahre oft beruflich mit der Bahn und die digitale Anzeige ist vollkommen okay. Die auf dem Papier stimmt ja dann schon nicht mehr, wenn es zu Unregelmäßigkeiten kommt.

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