Badeunfälle am Eisbach: Surferverband fordert bessere Beschilderung
München - Bei sommerlichen Temperaturen suchen viele Abkühlung in Eisbach oder Isar - obwohl das Baden in beiden Gewässern eigentlich verboten ist. Zwar warnen Verbotsschilder vor allem am Eisbach vor den Gefahren, doch schon zwei tödliche Badeunfälle in diesem Jahr zeigen: die Schilder scheinen nicht zu fruchten.
Nun fordert auch die "Interessengemeinschaft Surfen in München" (IGSM), quasi der Lobbyverband, eine deutlichere Beschilderung potentieller Gefahrenstellen wie am Eisbach oder an der Isar. Denn es passiert auch immer wieder, dass Surfer in Not geratenen Schwimmern zur Hilfe kommen.
Piktogramme und mehrsprachige Schilder
Tao Schirrmacher, Designer und Surf-Europameister im Stationary Wave Riding, kennt die Gefährlichkeit des Eisbachs. Er sagt: "Die Strömung ist im Eisbach eigentlich nirgendwo so stark, dass man sich nicht mit normalen Schwimmbewegungen über Wasser halten kann. Aber durch Steine oder Veränderungen am Untergrund können die Strömungsverhältnisse plötzlich wechseln. Die Seit- und Unterströmungen machen es auch schwierig, Leute zu retten, selbst wenn sie direkt neben einem untergehen." Es könne sein, dass sie unter Wasser viel schneller abtreiben als man selbst an der Oberfläche, so Schirrmacher.
Um das Risiko weiterer (tödlicher) Badeunfälle zu minimieren, fordert der IGSM die Stadt München und die Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung auf, eine verbesserte Beschilderung vorzunehmen. Insbesondere sollten die Schilder mehrsprachig und mit Piktogrammen, die Verwirbelungen und Unterströmungen verdeutlichen, gestaltet sein, so die Forderung.
Dass sich Leute über das Verbot hinwegsetzten, kann man natürlich nicht verhindern - selbst mit besseren Hinweisen.
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