Eisbach-Badeverbot durchsetzen? Das sagen die AZ-Redakteure
Das Baden im Eisbach ist grundsätzlich untersagt - nur beachtet es keiner. Muss das Verbot künftig von der Polizei durchgesetzt werden? Das Pro und Kontra der AZ-Redakteure.
München - Schon wieder ist es zu einem tödlichen Unfall am Eisbach gekommen: Ein 35 Jahre alter Tourist aus Indien wurde vom Wasser mitgerissen. Die Feuerwehr konnte nur noch seine Leiche bergen. Erst knapp zwei Wochen zuvor ist ganz in der Nähe ein junges Mädchen ertrunken.
Der Eisbach ist so gefährlich, weil das Wasser so schnell fließt und es viele Sogstellen gibt, die Badende nach unten ziehen können. Deshalb hat die Schlösserverwaltung vor Jahren schon ein grundsätzliches Badeverbot ausgesprochen. Soll die Polizei nun künftig dafür sorgen, dass dies auch eingehalten wird? Die Politik diskutiert bereits darüber. Und das sagen unsere AZ-Redakteure:
Pro
AZ-Online-Redakteur Lukas Schauer. Foto: az
AZ-Redakteur Lukas Schauer würde das Badeverbot gern durchgesetzt sehen: "Man darf im Englischen Garten nicht baden. Einzig – es schert sich keiner wirklich darum. Doch zwei Tote innerhalb kurzer Zeit zeigen, warum das Verbot richtig ist. Freilich, es waren Nichtschwimmer. Dennoch ist der Eisbach, eine Ableitung der Isar, nicht zu unterschätzen. Die Geschwindigkeit des Wassers ist hoch, an vielen Stellen gibt es einen Sog, der Badende unter Wasser ziehen kann. Ein Verbot wird auch nicht 'einfach so' ausgesprochen – sondern nach Abwägung aller Interessen. Natürlich kann man sich darüber hinwegsetzen. Es gibt in München aber genug sichere Orte, die Abkühlung an heißen Tagen versprechen. Die Polizei sollte gerade an den beliebten Stellen das Badeverbot durchsetzen."
Kontra
AZ-Online-Redakteur Michael Burner. Foto: az
AZ-Redakteur Michael Burner findet, Eisbachbaden gehört zur Stadt: "Im gesamten Englischen Garten herrscht Badeverbot. Trotzdem springen die Münchner an heißen Tagen in den Eisbach. Weil es ihr Eisbach ist. Baden und der Englische Garten gehören im Sommer zusammen wie eine Maß Bier und die Wiesn. Das ist ein Stück München-Gefühl. Deshalb legt die Polizei das Badeverbot auch nicht so streng aus. In den vergangenen zwei Wochen sind zwei Menschen ertrunken. Das ist tragisch und traurig. Vergessen darf man dabei aber nicht, dass es sich in beiden Fällen um Nichtschwimmer handelte. Mehrere Warnschilder weisen auf die gefährlichen Stellen im Wasser hin. Beiden hätte bewusst sein müssen, dass sie in dem schnell fließenden Gewässer nichts verloren haben."
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