Autofreier Bahnhofsplatz: Neue Münchner Innenstadt beschlossen
München - Der Bahnhofsvorplatz in München wird autofrei. Das hat der Planungs- und Mobilitätsausschuss des Stadtrats in einer Grundsatzentscheidung am Mittwoch beschlossen – auch die CSU stimmte dem Vorschlag zu.
Die Umgestaltung soll nun durch ein Architekturbüro gemeinsam mit den betroffenen städtischen Referaten und Gesellschaften sowie der Deutschen Bahn AG tiefergehend geplant werden, damit die "vielfältigen städtebaulichen, funktionalen und stadtgestalterischen Faktoren Berücksichtigung finden", teilte die Stadt am Mittwochmittag mit.
Stadtrat beschließt Umgestaltung von Bahnhofsvorplatz
Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD): "So schwierig diese lange Bauphase vor allem für die Anwohnerinnen und Anwohner ist, der neue Hauptbahnhof und sein neuer, autofreier Vorplatz werden sich sehr positiv auswirken, da bin ich sicher. Und allen Gästen, die zu uns kommen, zeigt sich München künftig schon beim Ankommen modern, nachhaltig und einladend."

Die Erreichbarkeit des Hauptbahnhofs mit dem Auto und dem Taxi wird auch nach Schließung des Bahnhofplatzes gewährleistet, das war vor allem der CSU-Fraktion wichtig. Die Christsozialen brachten zudem den Änderungsantrag durch, dass die sogenannten "Kiss&Ride-Zonen" an der Bayer- und Arnulfstraße "in ausreichender Größe" geplant werden.
CSU stimmt autofreiem Bahnhofsplatz zu
Hans Theiss, stellvertretender CSU-Fraktionschef: "Nur wenn der Hauptbahnhof - neben der ÖPNV-Anbindung und Fahrradstellplätzen in großem Stil - weiterhin auch gut mit dem Auto erreichbar bleibt, kann man noch mehr Menschen zum Reisen mit der Bahn motivieren und so einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten."
Auch ehemaliges Karstadt-Gebäude wird umgebaut
Derzeit durchfahren täglich rund 14.500 Fahrzeuge den Bahnhofsplatz. Über 450 000 Reisende nutzen den Hauptbahnhof jeden Tag, wer den Bahnhof in Richtung Schützenstraße und Innenstadt verlässt, muss in Zukunft keine Straße mehr überqueren. Nur die Trambahn hält weiter bequem direkt vor dem Gebäude.
Viel Platz also für Fußgänger und Radler, zum Schlendern und Verweilen. Bis die Umgestaltung fertig ist, wird allerdings noch etwas Wasser die Isar hinabfließen: Die Umgestaltung soll nach Abschluss der Baumaßnahmen im Hauptbahnhof stattfinden – bis 2028 will man hier fertig sein.
Gleichzeitig zum Bahnhofsplatz findet auch der Neubau des Karstadt-Gebäudes zwischen Hauptbahnhof und Stachus statt, die Pläne dafür wurden nun ebenfalls beschlossen: Während das denkmalgeschützte Kaufhaus am Bahnhofsplatz umgebaut und saniert wird, soll der Erweiterungsbau zwischen Schützen- und Prielmayerstraße abgebrochen und durch einen mehrgeschossigen Neubau ersetzt werden.
Münchner Innenstadt wird sich verändern
Im Untergeschoss ist eine durchgehende Passage zwischen den Sperrengeschossen von Hauptbahnhof und Stachus geplant. Der Planungsausschuss hat zudem beschlossen, dass das neue Quartier Fußwege zwischen Schützen- und Prielmayerstraße, Nutzungen der Erdgeschossbereiche, viel Grün, neue Bäume, Sitzgelegenheiten und öffentliche Dachgärten beinhalten soll.
Das Einfallstor in die Münchner Innenstadt wird sich also oben wie unten gehörig verändern. Die Vollversammlung muss den Beschluss am 23. Juni noch bestätigen.