Aus dem Ruder gelaufene Querdenker-Demo: Grüne fordern Aufklärung

Nach der unangemeldeten Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in der vergangenen Woche und teils chaotischen Szenen vor Ort fordert nun auch die Stadtratsfraktion der Grünen Aufklärung. Jetzt ist die Polizei gefragt.
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Die komplette Ludwigstraße verstopft: Querdenker, Impfgegner, Corona-Skeptiker und Sympathisanten versammeln sich auch am Mittwoch zu Tausenden in München.
Die komplette Ludwigstraße verstopft: Querdenker, Impfgegner, Corona-Skeptiker und Sympathisanten versammeln sich auch am Mittwoch zu Tausenden in München. © rah

München - Nicht nur die Landtags-Grünen fordern nach der aus dem Ruder gelaufenen und unangemeldeten Corona-Demo Aufklärung, auch die Stadtratsfraktion möchte nun wissen, wie es am vergangenen Mittwochabend zu den teils chaotischen Szenen in der Münchner Innenstadt kommen konnte.

Im Antrag richtet sich die Fraktion an die Münchner Polizei, die bei der kommenden digitalen Besprechung über Themen des Kreisverwaltungsausschusses am 11. Januar Auskunft über das Einsatzkonzept geben soll.

Polizei soll über Einsatzkonzept informieren

Unter anderem wollen die Grünen beispielsweise wissen, von wie vielen Personen die Polizei zunächst ausgegangen war. Außerdem solle das Präsidium Auskunft darüber geben, welche Vorbereitungen im Rahmen der nicht genehmigten Demo getroffen wurden, um die aktuell geltenden Corona-Regeln einzuhalten. "Wieso wurden Straftaten und Ordnungswidrigkeiten vor den Augen der Polizei an diesem Abend nicht geahndet, insbesondere als die Situation klar unter Kontrolle war", lautet eine weitere Frage, die die Fraktion in ihrem Antrag anbringt.

Am vergangenen Mittwoch sind rund 5.000 Menschen in München zusammengekommen, um gegen eine Impfpflicht sowie weitere Corona-Maßnahmen zu protestieren. Dabei hielten sich Querdenker, Corona-Skeptiker und Maßnahmen-Gegner absichtlich und bewusst nicht an die gültigen Auflagen, wie das Abstandsgebot und die Maskenpflicht.

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Demo wurde zuvor vom KVR verboten

Dabei war die Veranstaltung nicht genehmigt: Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) hatte den ursprünglich geplanten Demozug vor der Universität aus Infektionsschutzgründen zuvor untersagt. Die Alternative, eine stationäre Versammlung mit 2.000 Teilnehmern auf der Theresienwiese, hatten dessen Veranstalter abgelehnt. Für die Versammlung im Uni-Viertel gab es offiziell keinen Veranstalter.

Im Internet sowie über den Messenger-Dienst Telegram war von verschiedenen Seiten zu nicht angemeldeten Versammlungen, den "Spaziergängen", aufgerufen worden. Im Rahmen dieser durchbrachen die Demonstranten teilweise Polizeiketten, wie Internet-Videos zeigen.

"Das Polizeipräsidium wird entsprechend gebeten, in der nächsten geplanten digitalen Besprechung über Themen des Kreisverwaltungsausschusses , Auskunft darüber zu geben, wie es zu den chaotischen Szenen kommen konnte", heißt es im Antrag der Grünen.

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39 Kommentare
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  • OllyR am 29.12.2021 15:39 Uhr / Bewertung:

    Es wäre toll wenn der Anteil an Querdenkern, die hier angeben schon 3 mal geimpft zu sein, repräsentativ wäre...
    Komisch...
    Ich kann das nicht wirklich glauben
    (dass alle, die das hier behaupten, tatsächlich 3x geimpft sind)
    Meine dritte Impfung war tatsächlich am 3. Dezember ; was mich sehr beruhigt.

  • Boandlkramer am 27.12.2021 19:17 Uhr / Bewertung:

    Der Stadtratsantrag der Grünen liest sich in der Rathaus-Umschau als wäre er von der CSU der 90er Jahre verfasst worden, als dort noch Leute wie Gauweiler den Ton angaben. Wenn es nicht gerade um linksprogressive Themen geht, sind die Grünen inzwischen zu einer zunehmend autoritären Establishment-Partei mutiert.

  • glooskugl am 27.12.2021 19:12 Uhr / Bewertung:

    "Bei der Demonstration am Sonntagabend waren acht Polizisten und mehrere Teilnehmer der Kundgebung verletzt worden, darunter auch ein vierjähriges Kind.

    Gegen zwei Männer verhängte das Gericht wegen Widerstands, tätlichen Angriffs und Körperverletzung beziehungsweise versuchter Körperverletzung Bewährungsstrafen von 12 und 8 Monaten. Eine Frau wurde wegen Widerstands und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte zu sechs Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt, wie die Justiz mitteilte. Gegen einen weiteren Angeklagten verhängte das Amtsgericht wegen Widerstands und Beleidigung eine Geldstrafe von 80 Tagessätzen zu je 20 Euro."
    Tja, es geht manchmal auch schneller als bisher wo Verfahren viele Monate bis zu anderthalb Jahren warten lassen. Aber ,sie kommen wenn auch manchmal spät. Also bitte nicht glauben, dass man vergessen worden ist.

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