Alles, was das Radler-Herz begehrt: Ein Besuch auf der IAA in München

Im Hofgarten in München steht bei der IAA eine bunte Mischung an Ausstellern rund ums Fahrrad. Das Interesse ist groß. Viele Stände bieten ausgiebige Probefahrten im Englischen Garten an.
Hüseyin Ince
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
4  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Blick von der Seite der Staatskanzlei aus, auf die Hofgartenstraße, die zur Zeit eine Radl-Straße ist.
Blick von der Seite der Staatskanzlei aus, auf die Hofgartenstraße, die zur Zeit eine Radl-Straße ist. © Daniel von Loeper

München — Eine entspannte, sommerliche und fröhliche Atmosphäre herrscht zwischen Odeonsplatz und Hofgarten am Mittwochvormittag. Leichter Wind, die Sonne scheint. Es ist kurz vor zehn Uhr. Eine Seniorin schaukelt auf dem Odeonsplatz, der während der IAA wie ein Spielplatz für Erwachsene wirkt. Die Ordnerin am Zugang zum Hofgarten versperrt den Weg "Der Durchgang ist erst ab zehn Uhr geöffnet", sagt sie.

Es staut sich ein wenig in Richtung Rad-Aussteller in der Hofgartenstraße. Derweil schießen japanische IAA-Besucher noch ein paar Fotos von der berittenen Polizei. Die Idee finden ziemlich viele IAA-Besucher gut und schalten ihr Handy auf Kamera. Auch die Kollegen in den Polizeifahrzeugen sind ein beliebtes Fotomotiv an der Feldherrnhalle. Die Beamten posieren entspannt.

Automesse IAA in München: Auch Fahrrad-Fans kommen auch ihre Kosten

10.02 Uhr. Die Security-Frau drückt ihren Funk-Knopf gegen das Ohr, nickt, geht einen Schritt zur Seite. Jetzt dürfen wir rein und gehen erst einmal bis zur Staatskanzlei vor. An der Hofgartenstraße entlang steht vieles, was das Radler-Herz begehrt: Riese und Müller, Bosch, Kettler, Isy, Biro, Evoc, Specialized, Company Bike oder Cago – ein relativ neuer Lastenrad-Anbieter.

Richtung Staatskanzlei, gegenüber vom Denkmal für die Weiße Rose, stehen Ursula und Dieter Hörtreiter aus Ottobrunn. Dieter Hörtreiter macht gerade Fotos von den beiden blauen Lastenrädern, die sie an der Hofgartenstraße von Cago geliehen haben, um sich später besser daran zu erinnern, wie die Radl ausgesehen haben. Sie sind Mittwochmorgen aus Neubiberg hergeradelt, "ohne Elektromotor!", betonen sie.

Dieter und Ursula Hörtreiter aus Ottobrunn testen bei der IAA im Hofgarten eines der neuesten Cago-Lastenräder. Die beiden sind überzeugte Radler. Ihren Langstrecken-Diesel wollen sie dann in ein E-Auto umtauschen, wenn die Reichweite stimmt und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis.
Dieter und Ursula Hörtreiter aus Ottobrunn testen bei der IAA im Hofgarten eines der neuesten Cago-Lastenräder. Die beiden sind überzeugte Radler. Ihren Langstrecken-Diesel wollen sie dann in ein E-Auto umtauschen, wenn die Reichweite stimmt und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis. © Daniel von Loeper

"Wir sind eine Radl-Familie", sagt Immobilienmanager Dieter Hörtreiter. Ein Mann mit Sinn für Humor. "Letztens hat mir meine Frau nach 36 Jahren Ehe gesagt, dass sie mich nur geheiratet hat, weil ich damals so viel Radl gefahren bin." Beide müssen lachen. Dreifache Eltern sind sie und die Tochter mache übrigens gerade einen siebenwöchigen Radl-Urlaub mit ihrem Partner und dem nicht einmal ein Jahr alten Nachwuchs.

Das Lastenrad von Cago finden sie interessant. "Hat einen niedrigen Schwerpunkt", sagt Dieter Hörtreiter. "Damit könnten wir auch tägliche Einkäufe erledigen, das würde uns was bringen", sagt seine Frau Ursula, eine Ökotrophologin. Ein Auto haben die beiden, einen Diesel. "Aber nur, weil es sehr wenig verbraucht und wir regelmäßig nach Norddeutschland fahren", sagt Dieter Hörtreiter.

Besonders Interesse haben die IAA-Besucher an den E-Bikes

Ob sie sich für die neuesten Autos interessieren? Auf der IAA seien zwar nur aufgemotzte Objekte, aber die beiden möchten sich schon in aller Kürze die Elektro-Autos anschauen. Denn: "Ab 680 Kilometer Reichweite wird es für mich interessant. Aber ich gebe sicher keine 140.000 Euro aus", betont Hörtreiter. Ihm fehle immer noch eine Art bodenständiges Volks-Elektroauto, mit einem anständigen Preis-Leistungs-Verhältnis.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Die beiden sind sich einig: Wegen den Autos alleine wären sie nicht gekommen. Und sie lieben einfach das Radeln. Die viel bessere Erfindung seien Elektro-Fahrräder. "Viele in unserem Bekanntenkreis steigen gerade um oder zum ersten Mal auf das E-Bike", erzählen sie.

"Viel angenehmere Atmosphäre": München überzeugt als IAA-Standort mehr als Frankfurt

Zurück zum Anfang der Hofgartenstraße, am Übergang zum Odeonsplatz. Hier steht die Familie Weitz bei "Riese und Müller" aus der Nähe von Darmstadt. Die drei sind aus Frankfurt. Sohn Patrick (32) wohnt in München und ist aus der Fahrzeugbranche, ein Test- und Entwicklungsingenieur.

"Meine Mutter interessiert sich für ein E-Bike, ein bestimmtest Modell", sagt er. Denn sein Vater habe bereits eines und nun wollten sie eben gemeinsame Touren machen. "Damit sie auch gut hinterherkommt", sagt Patrick Weitz.

Familie Weitz lässt sich von einem Fachmann beim Riese-und-Müller-Stand ein E-Bike vorführen.
Familie Weitz lässt sich von einem Fachmann beim Riese-und-Müller-Stand ein E-Bike vorführen. © Daniel von Loeper

Die drei kommen gerade von den Porsche- und Audi-Ständen. "Die Akzeptanz bei E-Autos wird größer und es gibt viel mehr Preisklassen als früher", sagt Patrick Weitz als Mann vom Fach. Das möchte er loswerden: Wie schön die Münchner IAA doch im Vergleich zu früher in Frankfurt sei.

"Das ist eine viel angenehmere Atmosphäre, wenn so eine Veranstaltung mitten in der Stadt ist und nicht in geschlossenen Hallen ", sagt er. Wäre ein E-Bike was für ihn? "Ein E-Mountainbike finde ich interessant, für Touren in den Bergen", sagt Weitz.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
4 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Frale am 07.09.2023 17:04 Uhr / Bewertung:

    Wollte heute hin ...auch zu Konzert , da ab er die S-Bahn wieder nicht will. Geht nix. So was hab ich noch nie erlebt .... Störungen ohne Ende bei S-Bahn . Stammstrecke gesperrt .. Ende offen !!! Hat mich letzten Monat schon eine Taxifahrt gekostet mitten in der Nacht. Wer ist dafür verantwortlich ??? Sofort zurücktreten bitte !

  • tutwaszursache am 08.09.2023 09:26 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Frale

    Haben Sie das Problem mit der Interpunktion schon lange?

    Wovon soll denn der Baggerfahrer zurücktreten? Von der Bahnsteigkante?

  • AllesBesser am 08.09.2023 09:49 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Frale

    Verantwortlich für die S-Bahnstörung war ein Baufahrzeug, das die Oberleitung lahmgelegt hat. Soll der Fahrer jetzt zurücktreten oder was wünschen Sie sich?

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.