ADFC-Umfrage: Wie zufrieden sind Münchens Radfahrer mit dem Winterdienst?
München - Der ADFC will's jetzt genau wissen: Witterungsbedingungen, Unfälle aufgrund nicht geräumter Wege, Verhalten der Autofahrer - auf 24 Fragen können Münchens Radlfahrer nun mit ihren Erfahrungen auf Münchens Straßen antworten und kundtun, ob sie mit dem Winterdienst zufrieden sind oder nicht.
Der Fahrradclub will auf diese Weise erfahren, was auf den winterlichen Straßen künftig verbessert werden sollte. Die Ergebnisse der Umfrage sollen dann in konkrete Forderungen an die Stadt einfließen, die bis zum nächsten Winter dann berücksichtigt werden, so die Hoffnung der Initiatoren.
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Denn offenbar nutzen immer mehr Münchner ihr Radl auch bei Schnee und Eis. Der Winterdienst auf Radwegen habe allerdings noch längst keinen vergleichbaren Standard wie jener auf den Autostraßen, moniert der ADFC.
Die Umfrage ist nur online möglich und zu finden unter
www.adfc-muenchen.de. Sie läuft bis 15. Februar 2017.
Tipps zum Radlfahren im Winter
Bereifung: Es gibt spezielle Winterreifen für Fahrräder, sogar Reifen mit Spikes sind im Handel erhältlich. Die Metallstifte geben auf vereisten Flächen und auf Schnee Schnee mehr Halt. Spezialisten für den Winter sind außerdem die sogenannten Fatbikes, die sehr breite Reifen haben. Winterreifenpflicht für Fahrräder besteht jedoch nicht. Besonders Wagemutige können sich Spikes übrigens auch selber bauen: Einfach hinter jede zweite Speiche einen Kabelbinder ziehen - aber nicht zu fest. Überstehende Plastikteile abknipsen - und schon hat der Reifen mehr Grip.
Luftdruck: Wer nicht extra Reifen kaufen will, kann einfach ein wenig Luft herauslassen: Wenn der Reifendruck etwas reduziert ist, wird die Oberfläche des Gummis größer und passt sich besser ans Gelände an. Dabei aber immer die Angaben des Reifenherstellers beachten.
Bremsen: Auf Schnee und Eis verlängert sich der Bremsweg. Außerdem kann das Radl rutschen. Daher gilt: Tempo reduzieren, Abstand halten, frühzeitig und maßvoll bremsen, auf Glatteis Lenkbewegungen vermeiden und ohne zu bremsen ausrollen, in Kurven weder treten noch bremsen. Darüber hinaus kann bei Minusgraden das Kondenswasser in den Bremszügen einfrieren kann - eine regelmäßige Kontrolle ist daher wichtig.
Reinigung: Im Winter muss das Radl öfter gereinigt werden - Schneematsch, Straßenschmutz, Salz und Steine können dem Gefährt ganz schön zusetzen. Um die Fahrradkette sauber und geschmeidig zu halten, gibt's einen Trick: Einfach zwei Zahnbürsten mit Klebeband zusammenkleben - so, dass die Bürstenköpfe sich sozusagen "anschauen". Dann die Bürsten mit Kriechöl besprühen und die Fahrradkette zwischen den Bürsten durchlaufen lassen.
Sattel: Wem das Radlfahren auf Eis zu kippelig wird, der kann den Sattel etwas weiter nach unten stellen. Wer vor allem mit der Kälte ein Problem hat, kann sich einen Schaffell-Überzug für den Sattel anschaffen. Der sorgt für einen warmen Popo und wird nach der Fahrt einfach mit in die Wohnung genommen.
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Kleidung: Warm anziehen. Skiunterwäsche könnte hilfreich sein. Für die Hände gibt es spezielle Zwei-Finger-Handschuhe im Fahrradladen. Sie sorgen für mehr Wärme und einen festen Griff am Lenker. Bei sehr kalten Temperaturen hilft auch eine Schutzbrille, um die Augen vor kaltem Fahrtwind zu schützen. Wärmende Accessoires wie beheizbare Einlegesohlen für die Schuhe helfen ebenfalls, sich warm zu halten. Wer's billiger haben will, kann sich auch Alufolie um die Socken wickeln - und damit in die Schuhe steigen. Denn was den Braten in der Küche warmhalten kann, sollte auch bei Füßen funktionieren.
Hautpflege: Bei sehr kalten Temperaturen braucht die Haut einen extra Schutz. Fettcreme verhindert, dass die Haut rot und trocken wird. Und immer schön durch die Nase atmen beim Radeln - damit die Luft angewärmt und befeuchtet wird.
E-Bikes: Sie sind für den Winter weniger geeignet - weil der Akku bei Kälte schneller schlapp macht. Ab minus zehn Grad kann sich die Leistung um bis zu 40 Prozent verringern. Wer trotzdem mit elektrischer Hilfe fahren möchte, sollte den Akku nach jeder Tour mit in die warme Wohnung nehmen.
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