Absurd: Das BRK ist beleidigt - Rotes Kreuz droht Wiesn-Ehrenamtlern mit Rauswurf
München - Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) ist beleidigt, sehr sogar. Nachdem es in der Ausschreibung des Sanitätswiesndienstes gegen den günstigeren Privatunternehmer Aicher Ambulanz verloren hat und somit das erste Mal seit 1885 nicht auf der Wiesn ist, schmollt das BRK öffentlich.
Am Donnerstag hat das BRK Freising ein Schreiben an seine Bereitschaftsmitglieder verschickt, in dem es mit Ausschluss der Ehrenamtler droht, falls diese für Aicher auf dem Oktoberfest arbeiten. Darin weist das BRK Freising auf die Disziplinarordnung hin: "Verletzungen von Vorschriften oder verbandsschädigendes Verhalten können ein Disziplinarverfahren nach sich ziehen."
BRK: Darum ist die Wiesn so wichtig
Im Schreiben erklärt die Bereitschaft Freising auch, warum die Wiesnsanitätsstation so wichtig für das BRK ist – auch wenn eine schwarze Null dabei heraus kommt: "Bleiben wir damit in der Wahrnehmung der Bevölkerung präsent und können somit eher auf Spenden sowie die Unterstützung bei der Verfolgung der Ziele des BRK zählen."
Die AZ fragt beim Münchner BRK nach, ob es auch ein solches Schreiben an seine Mitglieder verschickt hat. "Wir haben Verständnis, dass sich die Bereitschaft Freising unserem Unmut anschließt. Es liegt uns aber fern, unseren ehrenamtlichen Helfern disziplinarische Konsequenzen anzudrohen", sagt Michael Raut, Landesbereitschaftsleiter.
Peter Aicher, der Geschäftsführer der Aicher Ambulanz hatte dem BRK aber ganz konkret vorgeworfen, Sanitätsdienstlieferanten unter Druck zu setzen. Aicher behauptet gegenüber der AZ, das BRK drohe den Lieferanten damit, Geschäftsbeziehungen aufzukündigen, wenn sie auch Aicher Ambulanz für die Wiesn beliefern würden. Jetzt bereitet das BRK einen Widerruf gegen die Entscheidung der Stadt vor, weil es die Sicherheit der Wiesnbesucher gefährdet sieht, wenn Aicher Ambulanz den Sanitätsdienst übernimmt.
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