Abführung von Marian Offmann: Innenministerium sieht kein Problem

Marian Offman wird am 9. November abgeführt: Was die Staatsregierung zu dem Einsatz sagt.
Felix Müller
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Marian Offman am Abend des 9. November im Gespräch mit einem Polizisten bei den Kundgebungen vor der Oper. (Archiv)
Marian Offman am Abend des 9. November im Gespräch mit einem Polizisten bei den Kundgebungen vor der Oper. (Archiv) © Petra Schramek

München - Bis hin zum Oberbürgermeister hatte dieser Polizeieinsatz für Aufregung gesorgt: Ausgerechnet am 9. November war einer der bekanntesten jüdischen Bürger recht robust abgeführt worden – nachdem er offenbar antisemitisch beleidigt worden war und sich daraufhin ein Wortgefecht entwickelt hatte. Das hatte die AZ beobachtet – und berichtet.

Marian Offman abgeführt: Das sagt das Innenministerium

Marian Offman, der abgeführte Ex-Stadtrat von CSU und SPD, konnte es nicht fassen – und erhielt dafür breite Unterstützung. Zum Beispiel vom SPD-Landtagsabgeordneten Florian Ritter, der eine offizielle Anfrage zu dem Vorgang stellte.

Von sechs Polizisten eskortiert wird Marian Offman abgeführt.
Von sechs Polizisten eskortiert wird Marian Offman abgeführt. © Ralph Hub

Die Antwort aus dem Haus von Innenminister Joachim Herrmann (CSU) liegt nun der AZ vor. Und im Innenministerium sieht man offenbar kein mögliches Fehlverhalten der Beamten.

Der Einsatz von unmittelbarem Zwang sei Offman zunächst "mehrfach durch die eingesetzten Beamten angedroht" worden, betont man. Offman sei zur "Bearbeitungsstelle verbracht" worden, um seine Identität festzustellen und in "einem für alle Beteiligten sicheren und ungestörten Umfeld die weitere polizeiliche Sachbearbeitung durchzuführen".  Offman habe bei dem Einsatz vor Ort "weder Schmerzen noch Verletzungen geltend gemacht".

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Marian Offman: Darstellung ist "sehr merkwürdig"

Offman, der sich in jenen aufgeregten Tagen nach dem Polizeieinsatz auch mit Polizeipräsident Thomas Hampel getroffen hatte, kann es nicht fassen. "Sehr merkwürdig" sei diese Darstellung, sagte er am Dienstag im Gespräch mit der AZ. Er habe den Polizisten gesagt, sie sollten die Personalien vor Ort aufnehmen. Mehrmals hätten sie ihn geschubst, durch die ganze Residenzstraße gezerrt und auch nicht reagiert, als er mehrmals gesagt habe, sie täten ihm weh.

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Florian Ritter, der Abgeordnete, stellte sich am Dienstag erneut hinter Offman. "Dass Herr Offman sich gegen antisemitische Parolen mit deutlichen Worten gewehrt hat, war gerechtfertigt und ist absolut nachvollziehbar. Dafür hat er unsere Solidarität und unseren Beistand verdient. Der Polizei kann man nur raten, vermehrt Beamte einzusetzen, die die Münchner Verhältnisse kennen."

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4 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • e-Autos fahren sauber mit Kohlestrom am 01.02.2023 09:53 Uhr / Bewertung:

    Der Frust muss tief setzen bei den Linken, dass Recht und Ordnung vor niemanden Halt macht.

  • Wickie712 am 01.02.2023 07:46 Uhr / Bewertung:

    Es ist schon traurig, dass Polizisten beweisen müssen, dass sie ihren Dientsauftrag richtig ausgeführt haben und beweisen sollen, nicht gegen Rechte anderer verstoßen zu haben.
    Sie sollen den Kopf für alles hinhalten, aber sollen sich verstecken.

  • Chris_1860 am 31.01.2023 23:12 Uhr / Bewertung:

    Auch Herr Offman muss sich an Recht und Ordnung halten.

    Wenn er, wie geschehen, aus triftigem Grund um seine Personalien gebeten wird, hat auch er sich auszuweisen.

    Es ist bedenklich, die „Promi- oder eine anderweitige vermeintliche Bonus-Karte zu spielen“ um dann noch zur Presse zu rennen, sich über die Kollegen zu beschweren sowie ein persönliches Gespräch mit dem Polizeipräsidenten in den Räumen der Generalstaatsanwaltschaft zu fordern. Wer oder was gibt ihm das Gefühl, dass er auf solche Sonderrechte bestehen dürfte, die dem „Ottonormalverbraucher“ niemals zustehen würden?

    Unabhängig gehören auch antisemitische Beleidigungen aufgeklärt und bei Zutreffen entsprechend strafrechtlich weiterverfolgt.

    Das gibt Herrn Offman aber trotzdem keinerlei Sonderrechte.

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