99 Meter hoch: Im Norden von München soll ein spektakulärer Turm entstehen
München - In den nächsten Monaten werden die alten Werkshallen nahe der Autobahn A 9 abgerissen. Kontaminiertes Erdreich wird abgegraben. Denn das riesige, eingezäunte Industriegelände am Frankfurter Ring 227 war seit vielen Jahrzehnten ein Ort der Metallverarbeitung.
Ab 2026 möchte der bekannte Bauunternehmer und CSU-Stadtrat Hans Hammer das 5,6 Hektar große Areal in ein "multifunktionales Quartier" umwandeln. Er hat den Grund 2018 gekauft. Bis zu 3500 Arbeitsplätze für Produktion und Büro will der Vorstandsvorsitzende der Hammer AG im Münchner Norden schaffen: Als Mieter stellt sich der Investor Autozulieferer, Firmen für Computertechnik, Wissenschaft und Forschung, Medienunternehmen oder auch Modefirmen vor.

Die denkmalgeschützte Villa aus dem Jahr 1924, der frühere Verwaltungsbau des Bayerischen Leichtmetallhandwerks bleibt erhalten – eine kulturelle Nutzung dafür steht im Raum.
"Unterschiedliche Nutzungen denkbar": Der Frankfurter Ring in München bekommt einen Büroturm
"Hier sind unterschiedliche Nutzungen denkbar, ein Quartiers-Café kombiniert mit Räumen für öffentliche Veranstaltungen und Stadtteil-Nutzungen oder auch Flächen für die Kreativwirtschaft", erklärt Bauherr Hans Hammer.
Als Herzstück des neuen Industriequartiers ist ein Hochhausturm mit 26 Etagen geplant. Höhe: 99 Meter. Das Berliner Architekturbüro Robertneun Architekten hat das Büro-Hochhaus entworfen, dessen Fassade auf den Visualisierungen teilweise begrünt erscheint. Davor soll es einen zentralen Quartiersplatz geben.

Insgesamt sind 90.000 Quadratmeter für Büros eingeplant. Mindestens 40.000 Quadratmeter sollen für Werkstätten, Produktionsflächen und Entwicklung zur Verfügung stehen. 15.000 Quadratmeter wären frei für ein Hotel, Restaurants, Läden und eine kulturelle Nutzung.
"Der Frankfurter Ring soll als Produktions- und Gewerbestandort erhalten bleiben und gleichzeitig fit für die Zukunft gemacht werden – grün, vielfältig und offen", sagte Münchens Stadtbaurätin Elisabeth Merk (parteilos). Sie lobte das Projekt: "Mit dem Entwurf von Robertneun Architekten mit Lohrengel Landschaft für das Hochhaus gelingt es, eine passende Antwort für den Ort zu finden, die alle Anforderungen an zeitgemäßes Bauen mit einem post-industriellen Charme verbindet."
Münchner CSU-Stadtrat Hans Hammer hält sich aus den Abstimmungen über das Bauprojekt heraus
Die AZ hat Bauherr Hans Hammer gefragt, ob das gigantische Bauprojekt am Frankfurter Ring in irgendeiner Form mit seiner Funktion als CSU-Stadtrat kollidiert. Er schrieb dazu: "Ich bemühe mich, denke ich, erfolgreich beide Aufgaben strikt zu trennen. So nehme ich an allen Abstimmungen, die mit meinen Projekten zu tun haben, nicht teil, um Interessenskonflikte zu vermeiden. So auch in diesem Fall."
Bis 2032 könnten die Neubauten in dem Gewerbequartier im Münchner Norden stehen. Der Sieger-Entwurf ist aus einem städtebaulichen Wettbewerb hervorgegangen.
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