60 Millionen Euro Gewinn: Rekordjahr für Messe München
München - Eigentlich war 2024 ein ganz normales Messejahr ohne besonders hochkarätige Veranstaltungen wie Bauma oder Bau. Dennoch freuen sich die beiden Messechefs Reinhard Pfeiffer und Stefan Rummel: "Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Situation konnte die Messe München (MMG) ein Rekordergebnis erzielen", verkünden sie zum Jahresabschluss.
China und Indien sind wichtige Aussteller in München
Nach vorläufiger Hochrechnung übertrifft der bisher höchste Konzernumsatz von 530 Millionen Euro bei weitem die Planung und fährt ein Jahresergebnis von 60 Millionen Euro ein. Am Hauptsitz München liegt der Umsatz bei 330 Millionen Euro, nach Steuer und Abschreibung bei acht Millionen. Geld kostet hier die Sanierung und Instandhaltung der Gebäude, die zum Großteil seit 1998 in Betrieb sind. Grund für das neue Rekordergebnis: Das enorm starke Auslandsgeschäft. "China ist unser wichtigster Fokusmarkt", so Pfeiffer und Rummel.
180.000 Besucher zählte man allein bei der Bauma China im eigenen Shanghai Expo Center. "Rund 90 Prozent waren chinesische Aussteller, 90 Prozent der ausgestellten Produkte waren bei der Messe schon verkauft ans Ausland – Indien und den globalen Süden", so die Messe-Chefs. Diesen starken Auslandsmarkt wolle man halten, zudem den vielversprechenden indischen ausbauen.
Münchner Messe ist auch in Afrika und Amerika aktiv
Die MMG gehört der Stadt, dem Freistaat, der Industrie- und Handelskammer und der Handwerkskammer für München und Oberbayern. Inzwischen ist sie auch in Afrika, Südamerika, Kanada und den USA mit ihren 12 Weltleitmessen wie Bauma, IFAT, Analytica und anderen aktiv.
"So können wir Innovationen aus Bayern und Deutschland international sichtbar machen", sagen die beiden Chefs. Internationale Gastveranstaltungen sind ebenfalls wichtiger Teil des Kerngeschäfts, beispielsweise die "Smarter E-Europe" oder die Internationale AIDS-Konferenz, die erstmals im Mai hier war. 2024 liegt die Umwegrentabilität – das Geld, das in München, Bayern und Deutschland ausgegeben wird – bei rund vier Milliarden Euro.
Die MMG, die bis 2030 klimaneutral werden will, schaut auch bei ihrem Portfolio auf passende Messen. Weil inzwischen vor allem die Entscheider kommen, reduzieren sich laut Erhebung des Messe-Dachverbands AUMA Geschäftsreisen deutlich.
Ein Highlight für viele Musikfans waren 2024 die zehn Adele-Konzerte auf dem Freigelände Nord, wo eine eigene Arena (die "Adele World") für den Star kreiert und errichtet wurde. Sollte es der Messeplan zulassen, könnten auch künftig solche Konzerte in Riem stattfinden. Aber: "Unser Kerngeschäft bleiben Messen und Kongresse".
IAA Mobility soll in München bleiben
Im kommenden Jahr wird die IAA Mobility wieder in München gastieren. Die Messechefs finden das naturgemäß gut: „Die Messe München steht weiter zur IAA Mobility“, so die Messechefs Rummel und Pfeiffer. Sie werden sich für den nächsten Dreijahres-Turnus in den Jahren 2027, 2029 und 2031 bewerben. Im Vergleich zur letzten IAA verspüre man ein leichtes Wachstum.
An den Open Spaces – den temporären Ausstellungsflächen in der Innenstadt – will man festhalten. „Das war integraler Bestandteil der Bewerbung und wir gehen von Zustimmung im Stadtrat aus.“ Dass es viele Beschwerden gegeben habe, könne man nicht bestätigen. „Es gab eine Hotline zu den Open Spaces, da gingen zehn Beschwerden ein, 18 bei der Messe selbst und zwei beim KVR (Kreisverwaltungsreferat).“ Am 18. Dezember soll der Stadtrat das Konzept 2025 absegnen.
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