32-jähriger Münchner stürzt beim Klettern in den Tod – Freundin (28) muss zusehen

Beim Klettern mit seiner Freundin ist ein 32-Jähriger in der Steiermark verunglückt. Wie es zu dem Unfall kommen konnte.
Maximilian Neumair |
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Die Einsatzkräfte in Eppenstein konnten für den Münchner Kletterer (32) nichts mehr tun. Foto: Freiwillige Feuerwehr Weißkirchen
Die Einsatzkräfte in Eppenstein konnten für den Münchner Kletterer (32) nichts mehr tun. Foto: Freiwillige Feuerwehr Weißkirchen

Eppenstein - Der eigene Sturz in die Tiefe oder der eines geliebten Menschen – jeder hatte diesen Alptraum schon einmal. Für eine 28-jährige Frau aus der Steiermark ist dieser jetzt bittere Realität: Sie musste mitansehen, wie ihr Lebensgefährte 18 Meter in die Tiefe stürzte und kurz darauf seinen Verletzungen erlag.

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Laut der Landespolizeidirektion Steiermark kraxelten die beiden am Sonntagnachmittag im Klettergarten Eppenstein (Bezirk Judenburg in der Steiermark) – direkt unter der berühmten Burgruine. Die Route, auf der sie demnach unterwegs waren, hat die Schwierigkeitsstufe VI (nach der in den Alpen gängigen UIAA-Skala).

Absturz trotz reichlich Erfahrung

Sie erfordert laut UIAA "weit überdurchschnittliches Können und einen hervorragenden Trainingsstand". Wie die Polizei Steiermark auf Nachfrage der AZ mitteilt, sei davon auszugehen, dass die beiden erfahrene Kletterer gewesen seien. Sie sollen jedoch ein gekürztes Seil verwendet haben, welches nicht zum Abseilen für die gesamte Höhe genügte. Laut Polizei war den Kletterern das bewusst.

Beim Absichern ist dem Münchner vermutlich ein Fehler unterlaufen (Symbolbild).
Beim Absichern ist dem Münchner vermutlich ein Fehler unterlaufen (Symbolbild). © IMAGO/Elmar Gubisch

Und letztendlich das Verhängnis für den 32-jährigen Münchner: In 18 Metern Höhe wollte er Medienberichten zufolge mit einer Selbstsicherungsschlinge, einem Umlenk- und einem Abseilring die letzten Meter bis zum Boden überwinden. Dabei gab es wohl einen Fehler in der Sicherungskette, wodurch der Mann stürzte, teilt eine Sprecherin der Polizeidirektion Steiermark mit. Wie genau die Absicherung missglückte, wird derzeit von der Alpinpolizei Murtal ermittelt. Die Lebensgefährtin des Mannes habe sich bislang noch nicht detailliert dazu geäußert, sagt eine Sprecherin.

Die Einsatzkräfte in Eppenstein beim Bergungseinsatz. Foto: Freiwillige Feuerwehr Weißkirchen
Die Einsatzkräfte in Eppenstein beim Bergungseinsatz. Foto: Freiwillige Feuerwehr Weißkirchen

Der 32-Jährige soll nicht sofort tot gewesen sein, starb aber noch vor Ort an seinen Verletzungen. Kräfte des Roten Kreuzes und der Freiwilligen Feuerwehr konnten nichts mehr für ihn tun, wie die Feuerwehr Weißkirchen mitteilt. Sie halfen bei dessen Bergung.

Klettergarten in Eppenstein hat im Internet keinen guten Ruf

Im Internet wurde vor dem Klettergarten bereits vor dem Absturz gewarnt. Vor sechs Monaten schrieb etwa ein Nutzer im Kletterforum "www.thecrag.com", dass unpassende Ausrüstung bei Standplätzen verwendet werde. Ähnliches berichtete auch jemand im Oktober 2023 auf der Webseite "www.bergsteigen.com": "Aktuell sind bei Tops Ketten und Karabiner aus dem Baumarkt verbaut." Weiter heißt es: "Diese gehören unbedingt ersetzt, bevor ein sicheres Klettern hier wieder möglich ist." Für eine Stellungnahme war die für Eppenstein zuständige Gemeinde Weißkirchen am Mittwoch nicht zu erreichen.

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