29-Jähriger vor Gericht: Hat er seinen Freund um 230.000 Euro gebracht?

Prozess am Münchner Amtsgericht: Ein 29-Jähriger ist wegen Betruges angeklagt. Er soll einer Internet-Bekanntschaft Lügengeschichten aufgetischt und so Geld eingesackt haben – zum Prozessauftakt schweigt er jedoch zum Vorwurf.
John Schneider
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Zum Prozessauftakt am Amtsgericht München äußerte sich der Angeklagte nicht zu den Vorwürfen. (Symbolbild)
Zum Prozessauftakt am Amtsgericht München äußerte sich der Angeklagte nicht zu den Vorwürfen. (Symbolbild) © Sven Hoppe/dpa

München - Zu den Vorwürfen will Carlos T. (Namen geändert) zum Prozessauftakt nichts sagen. Der 29-Jährige wird von der Staatsanwaltschaft beschuldigt, seinen Freund und Partner mit erfundenen Geschichten um 230.000 Euro gebracht zu haben.

Der Angeschuldigte, der damals noch in der Dominikanischen Republik lebte, lernte das mutmaßliche Opfer – einen Münchner Familienvater – im Jahre 2015 über eine Dating-App kennen. Wenig später reiste Carlos T. nach Deutschland, um hier zu arbeiten.

Aus Freundschaft wurde schnell mehr – zumindest von einer Seite

Zunächst bestand zwischen den beiden laut Anklage lediglich eine freundschaftliche Beziehung, die sich aber – jedenfalls aus Sicht des Opfers – in der Folge zu einer Partnerschaft entwickelte. Carlos T. bestätigt dieses Ermittlungsergebnis bei seiner Stellungnahme am Montag, gibt auch ansonsten bereitwillig Auskunft über seine Beziehung zu Hermann F. und deren stark schwankendem Verlauf, zu den eigentlichen Tatvorwürfen schweigt er sich aber zunächst aus.

Sein Freund habe ihm teure Geschenke gemacht, erklärt Carlos T., nur um diese beim nächsten Krach wieder einzufordern. So erstand Hermann F. für ihn unter anderem auf der Maximilianstraße einen goldenen Armreif im Wert von 9.500 Euro, berichtet der Angeklagte.

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Lügengeschichten über ärztliche Behandlung und Leihmutter

Das ist noch nicht kriminell. Laut Anklage soll Carlos T. aber in vier Fällen seinen Freund und Partner mit Lügengeschichten betrogen haben. Besonders perfide: Der 29-Jährige soll seinem Opfer vorgegaukelt haben, dass seine Mutter an Krebs erkrankt sei und er für die ärztliche Behandlung 50.000 Euro benötige. Hermann F. zahlte.

So wie auch in drei weiteren Fällen, wo es angeblich um Anteile an Unternehmen ging sowie die Beauftragung einer Leihmutter in der Dominikanischen Republik. Die Frau sollte für das Paar ein Kind austragen. Kostenpunkt: 30.000 Euro. Erst wenn sein mutmaßliches Opfer ausgesagt hat, will Carlos T. zu alldem selber Stellung nehmen.

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2 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • freeman am 04.04.2023 11:13 Uhr / Bewertung:

    Oh man, und ich hab in der Schlagzeile "umgebracht" gelesen. Gott sei Dank ist das nicht so, so bleibt das Ganze lediglich ein Heiratsschwindler-Fall.

  • Plato's Retreat am 04.04.2023 10:27 Uhr / Bewertung:

    Und was ist daran bitte strafbar?

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