Mord oder Suizid? Mann aus Haar wegen Mordes an Ehefrau erneut verhaftet
München - Weil der Bundesgerichtshof (BGH) den Freispruch aufgehoben hat, wurde der inzwischen 64-Jährige erneut verhaftet, wie die Münchner Polizei am Freitag mitteilte. Er sei bereits am Mittwoch "widerstandlos" festgenommen worden und befinde sich nun in Untersuchungshaft.
Ehefrau "von Eifersucht getrieben" ermordet?
In einem mehr als ein Jahr andauernden Indizienprozess hatte das Landgericht München I den Mann im Februar 2022 aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Der Tod der Frau im Jahr 2015 war lange als Suizid behandelt worden, doch nachdem Zweifel daran aufgekommen waren, erhob die Staatsanwaltschaft schließlich doch Mordanklage gegen den Ehemann. Er wurde erst 2019, Jahre nach der mutmaßlichen Tat an der Mutter seiner fünf Kinder, festgenommen.
Die Staatsanwaltschaft ging davon aus, dass er seine Frau nach 17 gemeinsamen Jahren "von Eifersucht getrieben" umbrachte, weil sie sich kurz zuvor von ihm getrennt hatte und Beziehungen zu anderen Männern eingegangen war. Ein Vorwurf, den der Angeklagte auch vor Gericht bestritt. Er gab an, seine Frau habe sich selbst erschossen.
Auch wenn die Kammer erhebliche Zweifel an der Darstellung des Angeklagten gehabt habe, müsse gelten: "in dubio pro reo, im Zweifel für den Angeklagten", entschied das Gericht. Diese Entscheidung hob der BGH jedoch im Dezember auf.