230 Euro pro Tisch fürs Public Viewing: Hier gibt's in München eine Gebühr

Public Viewing ist bei dieser EM – besonders bei Deutschland-Spielen mit gutem Wetter – in München sehr beliebt. Manche Wirte haben nun eine Gebühr für Reservierungen eingeführt. So hoch sind sie.
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Unter anderem am Nockherberg kostet eine Reservierung zum Public Viewing während der EM 2024. (Archivbild)
Unter anderem am Nockherberg kostet eine Reservierung zum Public Viewing während der EM 2024. (Archivbild) © imago/Sven Simon

München - Einen Public-Viewing-Platz für die Deutschlandspiele der EM  in München zu ergattern, ist eine Kunst. Einige Lokale bieten gar keine Reservierungen an, die anderen wiederum nur gegen eine Gebühr. Wie hoch die Gebühren in München sind und wo Sie noch einen Platz bekommen, hat die AZ recherchiert. 

Ayinger am Rotkreuzplatz: Mindestverzehr von 30 Euro bei Public Viewing

Für das heutige Deutschland-Spiel gegen Ungarn gibt es keine reservierbaren Plätze mehr, so Dustin Mohlhenrich, Küchenchef und Gesellschafter des Wirtshaus Ayinger am Rotkreuzplatz, zur AZ. Für die Reservierung verlangt das Wirtshaus einen Mindestverzehr von 30 Euro pro Person. Mohlhenrich sagt in der AZ, dass das Lokal bei den Spielen immer voll sei, aber wenn die Leute "die ganze Zeit über nur eine Spezi trinken", würde sich das für das Wirtshaus nicht auszahlen.

Die Stimmung sei bei den bisherigen Übertragungen immer "top" gewesen. Für heute Abend könnten Fans ab 17 Uhr versuchen, auch ohne Reservierung einen Platz zu bekommen, so der Küchenchef.  

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Public Viewing im Park Cafe: Nur noch "first come, first serve"

Für den Parkcafe-Wirt Christian Lehner war die Stimmung bisher, insbesondere mit den Schotten, "ein Wahnsinn". "Mir fehlen die Worte", sagt Lehner in der AZ. Er habe selten so viel Spaß gehabt wie zu dieser EM. Für das heutige Deutschland-Spiel sei das Restaurant bereits ausgebucht. Auch Lehner verlangt für die Reservierung bei Deutschlandspielen einen Mindestverzehr von 20 Euro pro Person. Das sei machbar, sagt der Wirt. Er habe in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen damit gemacht, dass 20 Personen für ein Spiel reserviert hätten, letztendlich aber nur 8 kamen. Nach Anpfiff käme sowieso niemand mehr nach. Im Biergarten gilt jedoch "first come, first serve". Für heute empfiehlt er zwischen 16 und 17 Uhr da zu sein, um ohne Reservierung einen Platz zu bekommen.  

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"Seit zwei Monaten ausgebucht": EM-Übertragung im Löwenbräukeller

Gerhard Rieder, Biergartenleiter des Löwenbräukeller, beschreibt die Stimmung der Public Viewings als "sehr gut". Der Biergarten sei jedes Mal voll gewesen, trotzdem wäre der Abend angenehm und entspannt verlaufen. Er sei positiv überrascht gewesen, dass es bei so regem Alkoholkonsum zu keinen Ausschreitungen kam.

Im Löwenbräukeller kann ein Drittel der Plätze im Innenraum reserviert werden, für entweder 184 Euro (für 8 Personen) oder 230 Euro(für 10 Personen). In dem Paket enthalten sind je eine Maß pro Person und ein Vorspeisenbrett. Der Wirt begründet diese Entscheidung damit, dass "der Aufwand für Gastronomen" hoch sei und die Leinwände gezahlt werden müssen. "Ein bisschen müssen wir an uns denken", sagt Rieder und lacht.

Die Plätze seien zwei Monate im Voraus ausgebucht gewesen, wobei zwei Drittel des Lokals ohnehin reservierungsfrei sind. Auch hier gilt heute: First come, first serve.  

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230 Euro für einen Tisch am Nockherberg

Auch der Paulaner Biergarten am Nockherberg zeigt sich zufrieden mit dem Event am vergangenen Freitag. Es sei ein "echt toller Auftakt" gewesen, sagt eine Sprecherin in der AZ. Die Stimmung sei entspannt gewesen, der Biergarten gut gefüllt, aber nicht zu voll. Gegen eine Gebühr von 230 Euro kann ein 10er Tisch inkl. zehn Maß und Brozeitbrett für alle Spiele reserviert werden.

Der Reservierungsprozess sei sehr aufwändig, die Arbeit müsse sich finanziell lohnen, heißt es vom Nockherberg. Außerdem würden viele Leute den Service nach der Arbeit gerne in Anspruch nehmen, da diese meistens nicht stundenlang im Biergarten die Plätze freihalten können.

Für das Deutschlandspiel am Mittwoch sind die reservierbaren Plätze jedoch bereits ausgebucht. Allerdings sei über die Hälfte der Plätze von Reservierungen ausgenommen, es gelte das "first-come-first-serve"-Prinzip. Das Spiel wird im Selbstbedienungsbiergarten auf zwei LED-Screens übertragen. Es wird empfohlen, bereits bei Öffnung um 16 Uhr da zu sein, um einen Platz bei Anpfiff sicherzustellen.

EM-Übertragung im Backstage: "Wenn kein Sitzplatz, dann auf alle Fälle ein Stehplatz"

Auch im Backstage können Plätze reserviert werden. Ein Einzelticket kostet dabei 10,40 Euro inkl. Getränkegutschein für eine Maß Bier, die dort normalerweise 7,80 Euro kostet oder für zwei Softdrinks (0,5 Liter). Dabei gibt es freie Platzwahl, das heißt, das Ticket garantiert zwar Einlass und einen Sitzplatz, die Tische sind jedoch nicht personalisiert.

Mittlerweile sind auch die Tickets alle ausgebucht, jedoch verspricht Hans-Georg Stocker, Betreiber des Backstage, in der AZ, dass auch die, die kein Ticket haben, in den zahlreichen Areas der Event-Location unterkommen. "Wenn keinen Sitzplatz, dann auf alle Fälle einen Stehplatz mit guter Sicht auf eine der zahlreichen Leinwände," so Stocker. "Für das kommende Deutschlandspiel erwarten wir natürlich nicht so viele Leute, weil das Spiel ja auch nicht in München ist."Trotzdem lohnt es sich auch hier, so früh wie möglich da zu sein.

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6 Kommentare
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  • Münchner Kind am 20.06.2024 01:17 Uhr / Bewertung:

    Erster Gedanke bei der Überschrift: Muss das sein? Auf den 2. Blick, nach der Lektüre: sehr nachvollziehbar. Meiner Meinung nach faire Preise. Danke für die Darstellung!

  • penach am 19.06.2024 18:56 Uhr / Bewertung:

    soo teuer ist das nun nicht, es ist ja für 10 Personen, also jeder 23 € , fast wie Kino

  • Futurana am 19.06.2024 15:07 Uhr / Bewertung:

    Finde ich total o.k. Diese Reservierungsgebühr. Wer sich dagegen wehrt soll 2 Std vorher (bei der heutigen Hitze- juhuu) da sein und mehr als einen Spezi konsumieren oder wem auch das nicht passt- einfach zuhause bleiben.

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