Streik: Bahn schlägt GDL Schlichtung vor
Kann der Mega-Streik doch noch in letzter Sekunde verhindert werden? Die Bahn hat der Lokführer-Gewerkschaft ein Angebot gemacht.
Berlin - Mit dem Angebot eines Schlichtungsverfahrens will die Deutsche Bahn den Lokführerstreik doch noch abwenden. In dem festgefahrenen Tarifkonflikt sollten beide Seiten jeweils einen unparteiischen Schlichter benennen, die dann einen gemeinsamen Vorschlag vorlegen sollen, sagte Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber am Mittwoch in Berlin. Das Angebot sei der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am Mittag zugegangen.
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Voraussetzung sei, dass die GDL ihren Streik absage und dieses Angebot zur Schlichtung bis heute, Mittwoch, um 20.00 Uhr annehme. Weber stellte klar: "Wir denken nicht daran, unsere grundsätzliche Position aufzugeben." Es dürfe keine konkurrierenden Tarifverträge im Konzern geben. Lehne die GDL die Schlichtung ab, folge ein weitere Schritt, den Weber aber noch nicht offenbaren wollte. Zu Möglichkeiten, den Streik mit rechtlichen Schritten zu verhindern, äußerte er sich skeptisch.
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Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg sagte, der Streik kostet die Bahn 50 bis 60 Millionen Euro. Er sollte im Güterverkehr am Mittwochnachmittag beginnen, im Personenverkehr am Donnerstagmorgen. Geplantes Streikende ist Montagmorgen. Homburg sagte, die Hälfte der Güterzüge werde dennoch fahren, im Fernverkehr sei es etwa ein Drittel der Züge, im Regionalverkehr im Osten Deutschlands 20 Prozent, in Westdeutschland 40 bis 60 Prozent.