Valery Gergiev: Neuer Chefdirigent ist Millionenverdiener
München – Der neue Chefdirigent der Münchner Philharmoniker, Valery Gergiev (62), hat in seiner russischen Heimat nach Angaben des Kulturministeriums in Moskau 2014 umgerechnet 6,2 Millionen Euro eingenommen - so viel wie kein anderer Kulturschaffender des Landes. Gergiev, der im September seinen Chefposten in München antritt, gab in seiner Vermögenserklärung Einnahmen von 340 Millionen Rubel an - fast doppelt so viel wie 2013 - sowie sechs Wohnungen mit insgesamt rund 1000 Quadratmetern Fläche. In Russland gilt ein Steuersatz von 13 Prozent.
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Von diesem September an wird der 62-jährige zunächst für fünf Jahre das städtische Orchester in München leiten. Was er dabei verdienen wird, ist nach Angaben des Kulturreferates geheim. Eine Sprecherin verwies auf "interne Vertragsverhandlungen". Allerdings wird Gergiev seinen Posten als Leiter des St. Petersburger Mariinsky-Theaters für sein neues Amt in München nicht aufgeben.
Gergiev gilt als einer der bekanntesten und gefragtesten Dirigenten weltweit, steht wegen seiner Nähe zu Kremlchef Wladimir Putin aber auch in der Kritik. Laut der vom Ministerium veröffentlichten Liste besitzt er auch ein Wochenendhaus sowie mehr als 30 000 Quadratmeter Land und zwei Luxusautos. Hinzu kämen in diesem Jahr die Einnahmen aus seinem künftigen Posten in München, berichtete die Boulevardzeitung "Komsomolskaja Prawda" am Mittwoch.
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Der Zeitung zufolge machten in diesem Jahr 800 Kulturschaffende Angaben zu ihrem Vermögen. Zum Vergleich: Der Chef des Moskauer Bolschoi Theaters, Wladimir Urin, gab ein Einkommen von umgerechnet rund 132 000 Euro an.