Comic-Museum in Bayern: Diese Stadt ist das "Mekka der Comicfans"
Bei der Europameisterschaft tragen Belgiens Fußballer Trikots in den Farben der Kleidung von Tintin, der Hauptfigur der hierzulande als "Tim und Struppi" bekannten Comic-Serie des Zeichners Hergé. Hinter dem einen oder anderen hiesigen Wald gelten Comics aber immer noch als Kinderkram.

Bayern will keinesfalls eine solche Gegend sein. Außerdem haben wir einen popkulturell geprägten Ministerpräsidenten. Der kündigte vor einer Woche bei der Kultur-Lounge der Staatsregierung im Haus der Kunst ein Comic-Museum in Bayern an, ohne einen Standort zu nennen.
Das Bayreuth der Graphic Novel
Auf Nachfrage hat Kunstminister Markus Blume die Aussage von Markus Söder nun konkretisiert: "Erlangen ist schon heute das Mekka der Comicfans. Was für Wagner-Anhänger Bayreuth, ist für Comic-Liebhaber Erlangen: Alljährlich im Frühsommer ist Erlangen the place to be, wenn es um Asterix und Co geht", heißt es in einer Stellungnahme. "Wir finden: Erlangen sollte das ganze Jahr das Zentrum der Sprechblasen sein! Deshalb unterstützen wir mit Begeisterung die Idee, dort ein Comic-Museum einzurichten."
Erlangen ist der optimale Standort für eine solche Einrichtung. Die mittelfränkische Universitätsstadt veranstaltet seit 1984 alle zwei Jahre den "Internationalen Comic-Salon Erlangen". Er gilt mit über 25.000 Besuchern als das bedeutendste Comic-Festival im deutschsprachigen Raum.

Vorerst nur virtuell
Kernstück ist die Comic-Messe in der Heinrich-Lades-Halle, dem Kongresszentrum der Stadt mit Ständen vieler deutscher Comic-Verlage und Comic-Händler. Ergänzt wird diese Messe durch Ausstellungen, Lesungen, Vorträge und Gespräche, Workshops und Präsentationen in der gesamten Innenstadt. Höhepunkt des Festivals ist die Max-und-Moritz-Gala im Markgrafentheater, bei der die wichtigste deutsche Comic-Auszeichnung vergeben wird.
Der Verein Comicmuseum e.V, unterhält seit einigen Jahren einen Aktions- und Schauraum in der Schiffstraße 9 sowie eine virtuelle Ausstellung im Internet. Die Stadt Erlangen unterstützt das Projekt. Der Freistaat wird diese Pläne laut einer Sprecherin des Kunstministeriums mit Beratungsleistungen und der finanziellen Beteiligung an einer Machbarkeitsstudie unterstützen.
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