Die Frauentaxis in München könnten bald starten

Am Dienstag beschließt der Stadtrat das Konzept. Und die Große Koalition will die Einführung beschleunigen. Wie Fahrgäste wohl bald sparen können.
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Ein Taxi bei Nacht ist praktisch. Mitunter aber zu teuer.
Felix Hörhager/dpa Ein Taxi bei Nacht ist praktisch. Mitunter aber zu teuer.

München - In Hannover haben Frauentaxis Tradition. Schon seit 1994 gibt es dort das Konzept. Die Stadt bezuschusst Fahrten von Frauen nach Einbruch der Dunkelheit bis zur nächsten Haltestelle der öffentlichen Verkehrsmittel oder von dort nach Hause. In Hannover sind das derzeit fünf Euro, die die Stadt für Frauentaxifahrten springen lässt.

Und in München? Haben die Grünen schon vor Jahren beantragt, das Konzept zu übernehmen.

Bislang winkte das KVR ab. Um Männer nicht zu diskriminieren.

Doch Kreisverwaltungsreferent Thomas Böhle (SPD) lehnte das Frauentaxi zuletzt vor einem Jahr ab, Böhle betonte damals zwar, dass nach einer Erhebung auch in München das Unsicherheitsgefühl von Frauen nachts größer sei als das von Männern. Er verwies aber explizit darauf, dass ein Frauentaxi Männer diskriminieren würde. Unter anderem deshalb lehnte er die Einführung ab.

Nun aber kommt das Frauentaxi wohl doch. Am Dienstag diskutiert der Stadtrat ein überarbeitetes Konzept aus Böhles Haus. Und die Zustimmung gilt als sicher. Von 2021 sollen Frauen (aber auch Transfrauen oder Diverse) sich in Bürgerbüros, der Stadtinformation oder der Gleichstellungsstelle der Stadt Gutscheine abholen können.

Gutscheine für Frauentaxis gelten von 22 bis 6 Uhr

Nach einer Testphase könnte es eines Tages auch eine App geben. Auch Frauen, die gar nicht in München wohnen, können diese Gutscheine nutzen. Fünf Euro soll der Wert jedes Gutscheins sein – und von 22 Uhr abends bis 6 Uhr morgens eingelöst werden können. Drei Gutscheine können pro Besuch abgeholt werden – und das beliebig oft, die Daten der Frauen werden nicht registriert. Die Taxifahrten müssen innerhalb des Stadtgebiets beginnen, können aber auch außerhalb enden.

Eine Zustimmung gilt als sicher, SPD und CSU signalisieren ihre Unterstützung. "Umfragen zeigen, dass sich Frauen insbesondere abends oder nachts deutlich unsicherer fühlen als Männer", sagte SPD-Stadtrat Christian Vorländer. "München ist eine sehr sichere Stadt, gleichzeitig wollen wir natürlich auch das subjektive Sicherheitsempfinden berücksichtigen."

In wenigen Wochen könnten die ersten Frauentaxis starten

CSU-Stadtrat Sebastian Schall sagte der AZ: "Eine unbürokratische Lösung, die aber viel zum subjektiven und objektiven Sicherheitsempfinden von Frauen in München beiträgt. Gerade, wenn die Tage kürzer sind und es früh dunkel wird. Deshalb soll die Lösung schnell umgesetzt werden und so einen positiven Beitrag zur Sicherheit in München leisten."

Und zwar möglicherweise viel schneller als geplant. Dem Vernehmen nach bringen SPD- und CSU-Fraktion am Dienstag noch einen Änderungsantrag in den Stadtrat ein, die Gutscheine nicht erst 2021 einzuführen, sondern so rasch wie möglich. Im Idealfall heißt es aus dem Rathaus, könne es schon in wenigen Wochen losgehen. Mehr als 25 Jahre nach Hannover.

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