"Wird die Hölle los sein": In Bayern kommt nun ein besonderer Döner auf den Tisch
Tirschenreuth - Eine Döner-Idee kommt selten allein. Zumindest bei Marco Cakmak. Der Bayer mit türkischen Wurzeln ist umtriebig und erfinderisch. Das hat er im November bereits bewiesen – mit dem Leberkas-Döner. Also Leberkas nicht in dicken Scheiben, sondern vom Spieß und fein gesäbelt im Fladenbrot. Die Mischung aus bayerischer und türkischer Esskultur wurde zum Verkaufsschlager rund um Tirschenreuth.
Jetzt legt Cakmak nach: Er will in wenigen Tagen zwei neue Bayern-Döner-Varianten in Umlauf bringen: den Bratwurst- und den Weißwurst-Döner. Am ersten Aktionstag, 10. April, verkauft er sie für einen Cent, wie er bei Tiktok ankündigt. Der reguläre Preis für die Bayern-Döner bei "Mr. Shakmak": sechs Euro.
Auch in München will Marco Cakmak den Bayern-Döner verkaufen
Ist das Interesse am Leberkas-Döner etwa schon geschrumpft und braucht es deswegen jetzt frische Ideen? Von wegen! "Es war von Anfang an so geplant mit Bratwurst, Weißwurst und Leberkas", erzählt Cakmak der AZ – man habe sich zunächst dafür entschieden, mit Leberkas zu beginnen. Und der hat eine wachsende Fan-Gemeinde, wie der Gastronom berichtet. "Es ist immer noch Wahnsinn. Die Leute fahren immer noch von überall her – München, Passau, Stuttgart", zählt er auf.
Seit 1985 lebt der Unternehmer in Bayern, schon von klein auf mundete ihm Leberkas. Aber er war ihm zu dick und fettig. So kam er auf die Idee, das urbayerische Gericht aufzuspießen und in dünnen Scheiben zu servieren. Eingezwickt ins Fladenbrot, dazu seine hausgemachte Spezialsoße, Weißkraut, saure Gurken sowie Eisbergsalat, Zwiebeln, Tomaten, zählte er der AZ im November die Zutaten auf. Und Senf als bayerische Note. Die Bratwurst beziehungsweise Weißwurst für den Döner werde auf die gleiche Art und Weise wie gewöhnlich zubereitet, "aber eben am Spieß und ohne Haut", erklärt Cakmak. Dazu gebe es die genannten Zutaten und "süßer Senf, ist ja logisch". Bei der Weißwurst plant er dazu eine Laugensemmel.

"Es schmeckt 1A. Mein Favorit ist der Bratwurst-Döner", sagt er selbst. Noch hätten keine Kunden die neuen Produkte probiert. Aufregung? Wenn dann lässt er sie sich zumindest nicht anmerken. Mit Blick auf den Start am kommenden Mittwoch sagt er: "Ich denke, es wird die Hölle los sein."
Die AZ will auch noch von ihm wissen, wie es um seine München-Pläne steht. Er hatte Ende des Jahres in der AZ angekündigt, dorthin expandieren zu wollen. Er bestätigt, dass diese Pläne immer noch stehen. Einen konkreten Zeitpunkt kann er noch nicht nennen. Denn erst einmal würden nun die zwei neuen Varianten eingeführt, bevor er den Bayern-Döner in die Landeshauptstadt bringt. Das steht ganz oben auf seiner Agenda, wie er bestätigt: "Ich habe zwei Träume: erst in München, dann in Berlin."
Warum auch noch in Berlin? In den 70er Jahren habe ein türkischer Gastarbeiter den Döner im Brot erfunden, begründet Cakmak. Laut dem Verein Türkischer Dönerhersteller in Europa (ATDID) hat der ehemalige Gastarbeiter Kadir Nurman 1972 den ersten Döner Kebab am Bahnhof Zoo in Berlin verkauft.
Nicht alle sind vom Weißwurst-Döner begeistert: "Das wird ja immer wilder"
Cakmak sagt daher: "Ich denke, es wäre interessant, wenn ein Bayer einen Bayern-Döner erfindet und in Berlin anbietet." Auch wenn er schon Kommentare in Sozialen Medien bekommen habe, dass so mancher Nutzer keinen Bayern-Döner in Berlin wolle.
Auch unter der Ankündigung der neuen Varianten bei Tiktok finden sich negative Kommentare. Das reicht von "Das wird ja immer wilder. Aber nicht meins" über "Sieht nicht lecker aus" bis "Der verschandelt den Döner". Cakmak kommentiert so etwas unter anderem mit: "Erst mal probieren, dann kannst du ja immer noch deine Meinung sagen."
Aus seiner Sicht verdrängt er damit nicht den türkischen Klassiker, die zwei Kulturen seien vielmehr "wie ein Cocktail zusammengemixt". "Bayerisch, Türkisch, Deutsch ist damit zusammengefasst. Das ist ja das Schöne."
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