Die Geheimtipps der AZ: 5 der besten Imbisse in München

Immer Pizza, Leberkas und Döner? Das ist auf die Dauer langweilig. Bei diesen fünf Imbissen in München kann man den schnellen Hunger mit gutem Essen stillen.
Ruth Frömmer
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Herakles Londaridze mit seiner Mama Maria. Allein die liebevoll beschrifteten Tafeln und die vielen bunten Blumentöpfe zeigen, wie viel Herzblut in dem kleinen Kiosk steckt.
Herakles Londaridze mit seiner Mama Maria. Allein die liebevoll beschrifteten Tafeln und die vielen bunten Blumentöpfe zeigen, wie viel Herzblut in dem kleinen Kiosk steckt. © Sigi Müller

München - Imbisse in München gibt es zuhauf.  Essen auf die Hand bedeutet jedoch fast immer Leberkassemmel, Pizza, Döner. Fad, findet die AZ. Wir haben ausprobiert, was man in München noch so alles auf die Faust bekommt. Über die ganze Stadt verteilt verstecken sich kleine Gastro-Perlen mit außergewöhnlichem Essen. 

Royal Healthy Slices: Georgische Hefeteig-Wolken von der Mama

Herakles Londaridze sprudelt nur so vor Begeisterung. Er schwärmt, wie wohl er sich am Hohenzollernplatz in Schwabing fühlt. Ständig grüßen ihn Menschen, die an ihm vorbeilaufen. Zusammen mit seiner Mama Maria betreibt er hier den Imbiss Royal Healthy Slices.

In dem kleinen Raum hinter dem hübschen Fenster kocht Maria original georgisches Streetfood. Meskhuri sind Teigtaschen aus Hefeteig. Eigentlich haben sie eine längliche Schifferlform. Aber der Imbiss verkauft sie rund und handlich.

Schade, dass man nicht beide essen kann: Meskhuri Spezial (l.) und Khajapuri (hinten) füllen Leib und Seele. Die vegane Variante sieht unscheinbar aus, ist aber mit saftigen Kidneybohnen gefüllt.
Schade, dass man nicht beide essen kann: Meskhuri Spezial (l.) und Khajapuri (hinten) füllen Leib und Seele. Die vegane Variante sieht unscheinbar aus, ist aber mit saftigen Kidneybohnen gefüllt. © Sigi Müller

Der selbstgemachte Hefeteig ist fluffig weich, und alle Füllungen, die wir probiert haben, waren saftig und saugut. Veganer bestellen sich die mit Kidneybohnen. Vegetariern sei Khajapuri (8,50 Euro) ans Herz gelegt: Dort liegt ein ganzes gestocktes Ei auf einer köstlichen, cremigen Käsemischung – so fein! Und das ist nur eines der Highlights.

Auch das Meskhuri Spezial (9 Euro) hat den AZ-Testern ausgezeichnet geschmeckt. Diese Teigtasche ist mit gut gewürztem Hackfleisch, Kartoffelpüree, Salat, Tomaten und Mozzarella gefüllt. Darüber kommt noch eine Soße. Das hört sich viel an und ist es auch. Zum Essen sollte man sich kleine Stücke schneiden oder besser gleich Messer und Gabel nehmen – sonst passiert schon mal die ein oder andere Sauerei.

Und wer dann noch kann, bestellt noch die kleinen Schokokugeln.
Und wer dann noch kann, bestellt noch die kleinen Schokokugeln. © Sigi Müller

Und wer noch Lust auf ein Dessert hat, aber einen vollen Bauch, dem sei Marias kleine Schokokugel (1 Euro) ans Herz gelegt. Das ist ein kleiner Schokokuchen mit einer Schokoglasur am Stiel. Der passt gerade so noch in den Bauch, und dann kommt man wohlig gesättigt über den Nachmittag. Die Kräuter für die Gewürze baut Londaridzes Oma in ihrem Garten in Georgien an.

Herakles bringt sie regelmäßig nach München. Der Imbiss macht neugierig auf die georgische Küche. Wie praktisch, dass die Familie noch das Restaurant Royal Cookhouse Pizzeria in der Belgradstraße betreibt. Dort werden georgische Gerichte am Tisch serviert.

Hohenzollernplatz 4, Mo-So: 11 bis 15.30 Uhr

Bazi's Schlemmerkucherl: Schweinsbraten to go

Dass ausgerechnet ein Türke in München seit zehn Jahren eine Schweinsbraten-Erfolgsgeschichte schreibt, hätte wohl niemand gedacht. Der Imbiss von Deniz Sevengül heißt Bazi's Schlemmerkucherl und könnte nicht weiter entfernt von der türkischen Küche liegen.

Kahrim Ahmed arbeitet seit 2018 in Bazi's Schlemmerkucherl. Hier hat der Afghane gelernt, was einen guten Schweinsbraten ausmacht.
Kahrim Ahmed arbeitet seit 2018 in Bazi's Schlemmerkucherl. Hier hat der Afghane gelernt, was einen guten Schweinsbraten ausmacht. © ruf

Statt Döner bietet Sevengül einen Schweinsbraten mit Blaukraut, Miniknödel, Soße und Kruste in der Box an. Und der kann sich sehen lassen. Die ein oder andere "bayerische" Wirtschaft könnte sich noch eine Scheibe Kruste abschneiden von der Bazibox. Die Soße ist würzig, das Fleisch saftig und wer seine Box gleich isst, wird mit einer Kruste, so knusprig wie ein Kartoffelchip belohnt.

Ganz oben drauf wird am Schluss die resche Kruste gegeben.
Ganz oben drauf wird am Schluss die resche Kruste gegeben. © ruf

Die Box gibt es auch mit Entenfleisch. Vegetarier bestellen Kasspatzn oder einen Knödel mit Blaukraut. Tagsüber holen sich Anwohner, Arbeiter der 1001 Baustellen rund ums Sendlinger Tor und viele Stammgäste ihren Schweinsbraten auf die Hand. Am Wochenende, wenn die Bars und Clubs längst geschlossen haben, beendet das Feiervolk die Nacht gerne mit einer Bazibox.

Müllerstraße 43, Di-Do: 11.30 bis 22 Uhr, Fr-Sa: 11.30 bis 5 Uhr

Chat Junction: Indisches Streetfood

"Wo wollen denn die ganzen Inder hier hin?", fragt sich der ein oder andere manchmal am Isartor. Unscheinbar, aber oho ist der kleine Imbiss Chat Junction in der Breiterhof Passage, die zur S-Bahn führt. Dort gehen permanent indische Gerichte durchs Verkaufsfenster. Viele Kunden tragen sie gleich tütenweise davon.

Der indische Imbiss liegt unscheinbar in einer Passage.
Der indische Imbiss liegt unscheinbar in einer Passage. © ruf

Kein Wunder, denn ein Hauptgericht, zum Beispiel Samosa Chaat gibt's dort schon für unschlagbare 3,99 Euro. Das ist knusprig gebratenes Fleisch oder Gemüse mit gewürzten Kichererbsen, Kichererbsen-Nudeln und verschiedenen, zum Teil scharfen Soßen und einem knusprigen Topping.

Als kleiner Snack im Vorbeigehen seien die guten Samosas, die mit einer Soße gereicht werden, empfohlen. Die Auswahl an Gerichten ist angesichts der Winzigkeit des Imbiss-Standes groß. Gekocht wird nämlich ein paar Häuser weiter im indischen Restaurant Indian Mango.

Zweibrückenstraße 5-7 (in der Breiterhof Passage), Mo-Sa: 11.30 bis 20.30 Uhr, So: 14.30 bis 20.30 Uhr

Wer will, bekommt noch ein bisserl mehr Soße auf sein Chaat.
Wer will, bekommt noch ein bisserl mehr Soße auf sein Chaat. © ruf

Tengri Tagh Uyghur: Türkisch-chinesische Grenzlandküche

Wer's nicht lassen kann, der bekommt hier auch einen Döner. Aber das wäre schade um die uygurischen Spezialitäten, die das Tengri Tagh am Goetheplatz im Angebot hat. Der Uygure Abdusopur Abdugopur ist schon viele Jahre in Deutschland und hat in verschiedenen türkischen Restaurants und Dönerläden gearbeitet.

Abdusopur Abdugopur (49) steht jeden Tag selbst in seiner Küche in der Häberlstraße. Die Gerichte kocht er so wie einst seine Mutter in der Heimat.
Abdusopur Abdugopur (49) steht jeden Tag selbst in seiner Küche in der Häberlstraße. Die Gerichte kocht er so wie einst seine Mutter in der Heimat. © Bernd Wackerbauer

2018 hat er das Tengri Tagh übernommen. Gelernter Koch ist er nicht. Aber er erinnert sich noch genau an den Geschmack der Gerichte, die seine Mutter für ihn in der Heimat gekocht hat.

Das besondere sind die handgezogenen Nudeln Lägman, die ganz klassisch mit Lammfleisch und Gemüse (11,80 Euro), aber auch rein vegetarisch oder mit Huhn serviert werden. Gewürzt sind sie mit Szechuanpfeffer, Sternanis, Chili, Ingwer und Knoblauch. Abdugopur bereitet sie immer frisch zu.

Handgezogene Nudeln mit Lammfleisch, Gemüse und viel Gewürz.
Handgezogene Nudeln mit Lammfleisch, Gemüse und viel Gewürz. © Bernd Wackerbauer

Jeden Tag gibt es auch ein türkisches Tagesgericht mit Reis und Beilagen für 8,50 Euro. Viele Chinesen, Indonesier, Pakistaner und Türken sind Stammgäste im Tengri Tagh und freuen sich über die ganz besondere Speisekarte. Den Schärfegrad kann man bei den meisten Gerichten selbst bestimmen.

Wer sich traut, bestellt einmal Dapanji. Die handgezogenen Nudeln mit Huhn schmecken besonders pikant und fein. Allerdings sind sie so uygurisch scharf, dass es übers Probieren bei der Reporterin leider nicht hinausgeht. Also am besten eine schärferesistente Begleitung mitnehmen und ein bisserl vom Teller stibitzen.

Häberlstraße 1, Mo-So: 11 bis 14 Uhr und 17 bis 22 Uhr

Hallo Arepa & Bowls: Karibische Maisfladen

Venezolaner mit Heimweh können sich seit Anfang des Jahres in Haidhausen kurieren – zumindest kulinarisch. Arepas sind runde Maisfladen, die in der Mitte durchgeschnitten und mit verschiedenen Zutaten gefüllt werden. Schon seit Jahren verkauft Hallo Arepa seine Speisen über einen Foodtruck, zum Beispiel freitags und samstags immer am Stemmerhof in Sendling. Auch auf verschiedenen Festivals sind die Arepas beliebt.

Die Maisfladen werden nach der Bestellung frisch gefüllt.
Die Maisfladen werden nach der Bestellung frisch gefüllt. © ruf

Die hausgemachten Arepas werden mit Butter bestrichen und mit Fleisch, zum Beispiel Rind oder Hähnchen, Gemüse, Avocado und mehr serviert. Auch für Veganer ist etwas im Angebot. Bei unserem Besuch haben wir uns von Mitarbeiter Samuel die vegetarische Variante mit schwarzen Bohnen und gegrilltem Gemüse servieren lassen.

Auf den ersten Blick sah der gefüllte Maisfladen für 8,90 Euro etwas klein aus. Aber der Schein trügt. So eine Arepa sättigt für den Rest des Tages. Das einzige Problem: Das Ding mit der Hand zu essen, ist eine wahre Herausforderung. Klare Empfehlung: Gabel geben lassen. Oder man bestellt sich gleich eine Bowl.

Samuel kommt aus Venezuela und ist seit vier Jahren hier.
Samuel kommt aus Venezuela und ist seit vier Jahren hier. © ruf

Dazu haben wir den typisch südamerikanischen Zuckerrohrsaft mit Limette probiert. Mit Wasser verdünnt die perfekte Sommer-Erfrischung. Auch die hausgemachte Maracuja-Limonade schmeckt wunderbar nach Sommer. Da möchte man direkt den Laptop gegen den Bikini tauschen.

Rosenheimer Straße 77, Di-Sa: 11.30 bis 21 Uhr

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