Warum musste Marco G. sterben? Prügler schweigt

ROSENHEIM - Der Täter schlug ohne jede Vorwarnung zu – und tötete sein Opfer mit einem einzigen Fausthieb. Die Rosenheimer sind entsetzt über das tödliche Verbrechen an Marco G. – das den Ermittlern viele Rätsel aufgibt, obwohl der der mutmaßliche Täter schon in Haft sitzt.
Die Polizei hat einen 25-Jährigen festgenommen. Der Mann soll am Sonntagmorgen vor der Rosenheimer Disco „Heaven“ aus heiterem Himmel auf sein Opfer eingeschlagen haben. Der 21-jährige Marco G. aus Bad Aibling ging nach einem einzigen Faustschlag zu Boden und schlug mit dem Kopf auf den Pflastersteinen auf. Wenig später starb er im Klinikum. Die Obduktion ergab schwerste Schädelverletzungen als Todesursache. Die Ermittlungen konzentrierten sich schnell auf das Rosenheimer Nachtleben. Die Beamten sammelten in der Szene und in Bars rund um den Tatort Hinweise. Dabei führten die Spuren zu dem Tatverdächtigen. Der 25-Jährige aus Rosenheim wurde noch am Sonntagabend nach einer Observation durch Zivilfahnder in seiner Heimatstadt festgenommen. Der Ermittlungsrichter erließ Haftbefehl.
Warum der 25-Jährige Marco G. aber überhaupt angegriffen hatte, ist völlig unklar – der Mann schweigt sich über das Motiv aus.
Das tödliche Verbrechen spielte sich nach den bisherigen Ermittlungen folgendermaßen ab: Marco G. hatte am Samstag mit Freunden das Rosenheimer Herbstfest – auch Rosenheimer Wiesn genannt – besucht. Danach zog er durch die Innenstadt. Gegen 3 Uhr stand er mit einem Bekannten eine Zigarette rauchend vor dem Eingang der Disco „Heaven“. Ohne dass es zuvor Streit gegeben hatte, schlug der junge Mann plötzlich massiv auf sein Opfer ein.
Nach den Ermittlungen war der 25-Jährige zur Tatzeit nicht betrunken. Er schweigt zu den Vorwürfen. Geklärt ist allerdings, dass der 25-Jährige in Begleitung zweier Männer war, die nicht unmittelbar an der Tat beteiligt waren. Auf die Frage, ob der mutmaßliche Täter vorbestraft sei, sagte ein Polizeisprecher nur: „Der Tatverdächtige ist mit solchen Delikten noch nicht in Erscheinung getreten.“ Aber in der Rosenheimer Discoszene war der 25-Jährige wohlbekannt.
Am Tatort erinnerte gestern nichts mehr an das tödliche Geschehen vom Wochenende – keine Blumen, keine Kerzen