Verzweifelter Kampf gegen die Flut - das Protokoll

Die Lage in Passau spitzt sich immer weiter zu. Bayernweit ist die Bundeswehr im Einsatz. Merkel und Seehofer versprechen Hilfe. Teilweise gibt es leichte Entspannung - doch im Süden Bayerns drohen Rekord-Pegelstände. Der Liveticker  zum Nachlesen
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Land unter unter in Passau
dpa Land unter unter in Passau

Die Lage in Passau spitzt sich immer weiter zu, Trinkwasser wird knapp, ein Gefängnis muss evakuiert werden. Bayernweit ist die Bundeswehr im Einsatz. Merkel und Seehofer versprechen Hilfe für die Opfer der Flut. Teilweise gibt es leichte Entspannung - doch im Süden Bayerns droht ein Hochwasser ungeahnten Ausmaßes. Der Liveticker vom Montag zum Nachlesen

München - Der Liveticker vom Montag zum Nachlesen - das Jahrhunderthochwasser in Bayern

 

20:00 Uhr: Das war's für heute mit unserem Liveticker. Natürlich halten wir Sie auch weiterhin mit aktuellen Meldungen auf dem Laufenden. Ab Dienstagfrüh gibt es wieder einen Live-Ticker über die neuesten Entwicklungen des Jahrhunderthochwassers in Bayern.

19:45 Uhr: Und noch einmal Passau: Nach dem Ausfall von Trinkwasser, Strom und Telefon in der Altstadt werden Altenheime nun mit Tankwagen angefahren. Oberbürgermeister Jürgen Dupper sagte, Brauereien hätten Tankfahrzeuge und die Bundespolizei Tankwagen von Wasserwerfern zur Verfügung gestellt. Dupper lobte den Mut und die Beharrlichkeit der Einsatzkräfte und der Passauer Bürger. Mit Blick auf den für Dienstag angekündigten Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident Horst Seehofer sagte Dupper laut „Bild“: „Ich hoffe, dass jeder Besucher der kommt, auch etwas mitbringt.”

19:18 Uhr: Merkel und Seehofer besuchen Passau: Bundeskanzlerin Angela Merkel will am Dienstag gemeinsam mit Ministerpräsident Horst Seehofer Passau besuchen und sich ein Bild von der dramatischen Lage machen - die Dreiflüssestadt wird vom schlimmsten Hochwasser seit 1501 heimgesucht. Sie stellte den Opfern des Hochwassers in Deutschland Hilfe in Aussicht: „Der Bund wird auch schauen, was wir helfen können, genauso wie die Länder.“

19:02 Uhr: Leichte Entspannung in Oberbayern: Die Hochwasserlage in Oberbayern entspannt sich nach Angaben der Bezirksregierung langsam etwas. Überall in Oberbayern gingen die Pegel zurück, teilte sie am Montagabend mit. Im Landkreis Rosenheim seien 3800 Menschen, die ihre Häuser verlassen mussten, mittlerweile zurückgekehrt.

18:43 Uhr: Tschechien beklagt das sechste Todesopfer: In Tschechien regnet es weiter heftig. Die Zahl der Hochwasser-Toten ist am nachmittag auf sechs gestiegen. Tausende müssen ihre Häuser verlassen.

18:27 Uhr: Leadership in Gummistiefeln: Politiker im Hochwassergebiet - Seehofer, Ude und ein Rückblick auf 2002

18:20 Uhr: Was tun, wenn man von der Flut betroffen ist? - Die AZ hat ein Servicepaket geschnürt: Das Hochwasser und die Folgen

17:51 Uhr: Gefängnis in Passau evakuiert: Wegen der Hochwassergefahr hat die Justizvollzugsanstalt Passau am Montag rund 60 Gefangene verlegt. 35 Häftlinge kamen nach Straubing, 24 nach Landshut, wie das Bayerische Justizministerium mitteilte. Ein Gefangener, dessen Entlassung ohnehin einen Tag später anstand, konnte vorzeitig gehen.

17:32 Uhr: Was passieren kann, wenn man die Hochwasser-Warnungen der Polizei ignoriert, lesen Sie hier.

17:28 Uhr: Wie konnte es überhaupt zu diesem Jahrhundert-Hochwasser kommen? - Der Hydrologe Ulrich Barjenbruch von der Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz sieht die Ursache in einer „ungünstigen Konstellation“ aus zwei Tiefdruckgebieten im Süden und Osten. Sie habe sowohl in Bayern als auch in Sachsen und Tschechien für starken Regen gesorgt.

17:22 Uhr: So schlimm ist die Lage in Passau: Die Bilder aus der Drei-Flüsse-Stadt

17:17 Uhr: Toter in Baden-Württemberg: Traurige Meldung aus unserm Nachbar-Bundesland. Drei Tage nach einem Sturz in die tosende Elsach ist die Leiche eines Hochwasser-Opfers aus Bad Urach in Baden-Württemberg gefunden worden. Der Körper des 46-jährigen Bauarbeiters sei bei Metzingen im Bachbett der Erms gefunden worden - 13 Kilometer vom Unglücksort entfernt, teilte die Polizei am Montag mit. Der Mann hatte am Freitagabend eine Baustelle gegen das Hochwasser absichern wollen. Dabei stürzte er wohl in die Wassermassen.

17:00 Uhr: Bedrohliche Lage in Regensburg: Nach tagelangem Dauerregen steigt das Hochwasser der Donau in Regensburg dramatisch an. Derzeit sei ein Pegel an der Eisernen Brücke von 6,25 zu verzeichnen, sagte Oberbürgermeister Hans Schaidinger (CSU) am Montag. Pro Stunde steige das Wasser aber um etwa fünf Zentimeter an. Spätestens um Mitternacht werde ein Stand von 6,50 Meter erreicht. Dies bedeute eine Überspülung der mobilen Schutzelemente an der Werftstraße auf der Insel Unterer Wöhrd, erläuterte Schaidinger.

16:52 Uhr: Seehofer in Rosenheim: Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat sich betroffen gezeigt über das Ausmaß des Hochwasserdramas in Bayern. „Man ist natürlich schon bedrückt, wenn man die Katastrophe hier vor Ort sieht“, sagte Seehofer am Montag in Rosenheim. Zusammen mit Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) machte sich Seehofer ein Bild von der Lage in Rosenheim und Kolbermoor und sprach mit Betroffenen.

16:22 Uhr: München chlort Trinkwasser: Aufgrund der starken Niederschläge stehen auch die Münchner Trinkwassergebiete unter Hochwasser. Zur Vorsicht versetzten die Münchner Stadtwerke deshalb das Wasser für die Verbraucher mit geringen Mengen Chlor, wie sie am Montag mitteilten. „Es handelt sich um eine Präventiv-Maßnahme“, betonten die Stadtwerke. Das Wasser könne weiterhin bedenkenlos getrunken werden. Die Stadtwerke Passau hatten wegen des starken Hochwassers bereits die Trinkwasserversorgung eingestellt. Dort drohe eine Verunreinigung der Trinkwasserbrunnen, teilte der Krisenstab mit

16:12 Uhr: Hochwasser statt Radarfallen: Bayern hat wegen des Hochwassers seine Teilnahme am Blitz-Marathon gegen Raser am Dienstag abgesagt. Dies teilte das nordrhein-westfälische Innenministerium mit. Bayern wollte sich erstmals an der länderübergreifenden 24-stündigen Aktion zur Überwachung von Gefahrenstellen und Rasern beteiligen.

16:03 Uhr: Erste Landkreise heben Katastrophenalarm auf: Zeichen der Entspannung in der Hochwasserkatastrophe: Drei Landkreise in Bayern haben den Katastrophenalarm mittlerweile beendet: Miesbach, Mühldorf und Rottal-Inn. Zwischenzeitlich hatten dreizehn Städte und Kreise den „K-Fall“ ausgerufen, wie der Katastrophenalarm im Behördenjargon heißt. Am frühen Montagnachmittag hielten noch zehn Städte und Kreise den Katastrophenalarm aufrecht: Stadt und Landkreis Passau, Stadt und Landkreis Rosenheim, außerdem die Kreise Berchtesgadener Land, Traunstein, Erding, Kelheim, Pfaffenhofen an der Ilm und Deggendorf.

16:01 Uhr: Schäden für die Landwirtschaft noch unklar: Agrarminister Helmut Brunner (CSU) hat den vom Hochwasser betroffenen Bauern unbürokratische Hilfe zugesagt. „Wir lassen die betroffenen Landwirte nicht allein“, versicherte der CSU-Politiker am Montag bei einem Besuch im Landkreis Deggendorf. Wegen Dauerregens sei in einigen Regionen die Ernte bei einigen Kulturen wie Erdbeeren und Spargel fast komplett ausgefallen. Die Höhe der Schäden sei noch nicht abschätzbar.

15:55 Uhr: Die Kanzlerin als Krisenmanagerin: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich an diesem Dienstag in Passau ein Bild von der Hochwasserkatastrophe machen. Sie wolle die Stadt gemeinsam mit Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) besuchen, hieß es am Montag in informierten Kreisen. Merkel stellte den Opfern des Hochwassers in Deutschland Hilfe in Aussicht. „Der Bund wird auch schauen, was wir helfen können, genauso wie die Länder“, sagte sie am Montag in Berlin.

15:52 Uhr: Tschechien, Österreich, Schweiz: Die aktuellen Infos zur Hochwasserlage in den Nachbarländern.

15:43 Uhr: Das Hochwasser erschwert auch tausenden Berufstätigen den Weg zur Arbeit. Doch von der Pflicht, pünktlich ins Büro oder in den Betrieb zu kommen, entbindet Arbeitnehmer das extreme Wetter nicht. „Sie müssen deshalb alles Zumutbare unternehmen, um ihre Arbeitsstelle zu erreichen“, sagte Verdi-Rechtsexperte Alfried Ströl am Montag in München. In Gefahr muss sich dabei aber niemand begeben.

15:32 Uhr: Leichen angeschwemmt: Zwei noch unbekannte Tote sind mit dem Treibgut des Hochwassers im schwäbischen Günzburg angeschwemmt worden. Wie die Polizei in Kempten mitteilte, wurde am Montag im Rechen des Donaukraftwerkes die Leiche einer Frau gefunden. Nach ersten Schätzungen war die Frau zwischen 40 und 50 Jahre alt. Bereits am Sonntagabend war am Donaukraftwerk beim Abtransport von Treibgut die Leiche eines Mannes entdeckt worden. Die Polizei geht aufgrund ihres Zustands von einem länger zurückliegenden Todeszeitpunkt aus. Die beiden Toten sollen obduziert werden.

15:18 Uhr:  Auch in unseren Nachbarländern bleibt die Situation angespannt: Tschechien beklagt bereits das fünfte Todesopfer.

+++ Neuer Hochwasserschutz im Allgäu +++
Während im Osten Bayerns die Menschen gegen Wasserfluten kämpften, wurde im Allgäu am Montag ein neues Hochwasserrückhaltebecken in Betrieb genommen. Das neue Rückhaltebecken in der Gemeinde Bidingen (Landkreis Ostallgäu) werde vom Freistaat mit 900 000 Euro gefördert, die EU trage eine Million Euro und der Hochwasserzweckverband Gennach-Hühnerbach rund 700 000 Euro. Im Allgäu standen nach den Regenfällen der vergangenen Tage zwar auch viele Keller unter Wasser, die Lage blieb jedoch relativ entspannt.

+++ Autobahn zwischen Rosenheim und Traunstein kaum zu befahren+++
Das Hochwasser im südöstlichen Oberbayern beeinträchtigt weiterhin den Verkehr erheblich. Zwar wurde das am Sonntagabend erlassene Lkw-Fahrverbot für die Autobahn München-Salzburg (A8) am Montag teils aufgehoben. Dennoch ist die Fernstraße derzeit zwischen Rosenheim und Traunstein auf einer Länge von rund 40 Kilometern kaum zu benutzen. Zwischen der Anschlussstelle Bernau a. Chiemsee und dem Inntaldreieck bei Rosenheim ist die A8 in Richtung München für den Schwerlastverkehr gesperrt. Und zwischen Bernau und Bergen kurz vor Traunstein ist sie wegen Überflutung in beiden Richtungen total gesperrt, wie die Verkehrsmeldestelle der Polizei in Rosenheim berichtet.
 

+++ Was Pegel und Pegelstand bedeutet +++
Pegel zeigen die Wasserstände von Flüssen, Kanälen, Seen und anderen Gewässern an. Die einfachsten Geräte bestehen aus einer senkrechten Latte mit Maßeinteilung. Ausgangspunkt für die Messung ist nicht der Grund des Gewässers, sondern der sogenannte Pegel-Nullpunkt. Er wird in der Regel knapp unterhalb des bis dahin niedrigsten Wasserstandes festgelegt. Der Pegelstand gibt also nicht die gesamte Tiefe eines Gewässers an. +++ Leiche in Donau entdeckt +++ Bei Aufräumarbeiten hat in Günzburg ein Kraftwerksmitarbeiter eine Leiche im Treibgut der Donau entdeckt. Das berichtet die Augsburger Allgemeine. Es soll sich um die sterblichen Überreste einer Frau handeln. Die Leiche soll schon länger im Wasser gelegen haben.

+++ Wasserzufuhr in Passau abgedreht +++
Die Stadtwerke Passau haben Montagmittag bestätigt, dass das Trinkwasser in der Dreiflüssestadt im Laufe des Tages für alle Haushalte abgestellt wird. Es drohe eine Verunreinigung der Trinkwasserbrunnen, teilte der Krisenstab mit. Das noch vorhandene Wasser in den Hochbehältern sei begrenzt und in einzelnen Bereichen bereits erschöpft. Nur das Klinikum Passau wird weiter notversorgt - der Nachschub der Patienten sei auf Tage hin gesichert.

++ Keine gravierenden Ernteausfälle durch die Nässe +++
Der Agrarhandelskonzern BayWa erwartet trotz des Dauerregens und der Kälte der vergangenen Wochen keine gravierenden Ernteausfälle oder Preisanstiege. Zwar sei die weitere Entwicklung witterungsabhängig, doch brauche beispielsweise Wintergetreide viel Wasser, sagte eine Unternehmenssprecherin am Montag in München.

+++ Naturschützer fordern mehr Platz für Flüsse und Bäche +++
Mehr Raum für Flüsse und Bäche als Schutz gegen Hochwasser – das fordern jetzt Naturschützer. Fast alle Gewässer seien heute in ein Korsett gezwängt mit der Folge, dass das Wasser zu schnell abwärtsfließe und an großen Flüssen die Pegelstände steigen lasse, teilte der Naturschutzbund Hessen mit. „Land und Kommunen müssen systematisch Randstreifen entlang der Gewässer aufkaufen“, sagte der Landesvorsitzende Gerhard Eppler.

+++ Passau besonders schlimm vom Hochwasser betroffen +++
Am Mittag erreichte der Pegelstand der Donau dort 12,50 Meter – der höchste, jemals offiziell gemessene Wert. Die Dreiflüssestadt Passau hat immer wieder Hochwasser erlebt. Laut Bayerischem Landesamt für Umwelt gab es dort im Jahr 1060 das erste Hochwasser durch Schnee und Regen. Die schlimmste Überschwemmung soll sich 1501 ereignet haben: Der sogenannte „schröckliche Wassergüß“ und den mit etwa 13,00 bis 13,20 Meter bisher höchsten Pegelstand. Zehn Tage lang war die Stadt damals eine Insel.

+++ Wasser abkochen! +++
Die Passauer Stadtwerke warnen die Bewohner vor einer Unterbrechung der Frischwasserzufuhr: „Bitte decken Sie sich mit frischem Wasser ein!“ Das verbliebene Leitungswasser soll zur Sicherheit abgekocht werden.

++ EU sichert Hilfe zu +++
Die EU-Kommission hat den vom Hochwasser betroffenen Ländern Deutschland, Österreich und Tschechien finanzielle Hilfe angeboten. „Die europäische Familie ist zur Hilfe bereit, soweit sie das gemäß dem Europäischen Solidaritätsfonds tun kann“, wurde der EU-Kommissar für Regionalpolitik, Johannes Hahn, am Montag in Brüssel von einer Sprecherin zitiert.

+++ Seehofer im Krisengebiet +++
Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) machen sich vor Ort ein Bild von der Hochwasserlage. Sie werden um 15 Uhr in Rosenheim erwartet, ab 17.30 Uhr in Regensburg. Treffpunkt ist jeweils die Einsatzleitung.

+++ Blick nach Passau +++
Zerborstene Schaufenster, metertiefe Teiche in der Fußgängerzone - weite Teile der Passauer Alt- und Innenstadt versinken in den Fluten von Donau und Inn. Anwohner und Einsatzkräfte sind mit den Kräften am Ende und sehnen ein Ende des Rekordhochwassers herbei.

+++Sirenen in Neustadt +++
Sirenensignale zur Warnung der Bevölkerung werden in Neustadt ausgelöst: „Schalten Sie Ihre Rundfunkgeräte ein und beachten Sie die Durchsagen der Hilfsorganisationen“

+++ Fast 30.000 Feuerwehrler im Einsatz +++
In den ost- und süddeutschen Hochwassergebieten sind seit dem Wochenende fast 28.000 Feuerwehrmänner und -frauen im Einsatz. Das hat eine Abfrage des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) ergeben. Rund die Hälfte der Dienstleistenden ist in Bayern tätig. Sachsen folgt mit 7.500 Kräften.

+++ Schadens-Schätzung bei der Versicherung +++
Die Allianz rechnet damit, zur Wochenmitte erste Daten zu den Schäden vorlegen zu können.

+++ Lage am Main entspannt sich +++
Am Main in Unterfranken hat sich am Montag eine Entspannung der Hochwasserlage abgezeichnet. „Wir erwarten nicht, dass sich die Lage noch einmal verschärft. Wir sind weitgehend glimpflich davongekommen“, sagte Axel Bauer, Chef des Aschaffenburger Wasserwirtschaftsamts, am Montag.

+++ Schaden in Bayern +++
Das Ausmaß der Schäden durch das Hochwasser in Bayern lässt sich bisher nicht beziffern. Allerdings rechnet die Versicherungskammer Bayern mit vielen Schadensfällen, vor allem an Gebäuden und Fahrzeugen, sagte ein Sprecher am Montag in München. +++ Kanzlerin kommt +++ Jetzt kommt Bundeskanzlerin Angela Merkel! Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will am Dienstag in die vom Hochwasser betroffenen Gebiete reisen. Die Kanzlerin wolle sich selbst ein Bild von der Lage machen, sagt Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin

+++ Rekordwert in Passau +++
Der aktuelle Hochwasserstand in Passau hat einen Rekordwert erreicht. Die Helfer sind in der Altstadt weiter mit Schlauchbooten unterwegs. Jetzt ist auch die Trinkwasserversorgung in Gefahr. +++ Ude sagt Wahlkampfveranstaltung ab

+++OB Christian Ude hat wegen des Hochwassers eine Wahlkampfveranstaltung in einem Bierzelt in Niederbayern abgesagt und schickt die Münchner Feuerwehr in die Hochwassergebiete außerhalb Münchens. „In Zeiten solcher Notlagen verbietet es sich, Wahlkampf zu machen“, schreibt Ude in einer Pressemitteilung.

+++ S7 fährt wieder durch +++
Die teilweise Sperrung der S-Bahnlinie 7 bis Baierbrunn inzwischen wieder aufgehoben. Die Züge fahren wieder durchgehend nach und von Wolfratshausen.

+++ Münchner Feuerwehr in Krisengebiete +++
Die Münchner Feuerwehr hat übrigens in der Nacht zum Montag ein Kontingent mit 24 Fahrzeugen und 100 Einsatzkräften der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen ins Krisengebiet nach Rosenheim geschickt. Dort ist die Lage nach einem Dammbruch des Auerbaches noch immer dramatisch. Auch Dutzende Bundeswehrsoldaten sind im Einsatz.

+++ Zur Situation in München +++
Die Feuerwehr hat einen vorläufigen Bericht zum Hochwasser veröffentlicht. Demnach ist die Isar am Scheitelpunkt auf 431 Zentimeter (Montagmorgen, 5 Uhr) angestiegen. Durch das Oberflächenwasser bestand in München aber zu keiner Zeit erhöhtes Gefahrenpotenzial. Trotzdem sind zahlreiche Keller und Tiefgaragen vollgelaufen. Die Feuerwehr ist über 200 Einsätze gefahren. Haupteinsatzort war das Viertel Au, das immer am meisten vom hohen Grundwasserspiegel betroffen ist. Die Einsatzkräfte konnten in vielen Fällen den Bewohnern allerdings nur beratend zur Seite stehen. Abpumpen ist erst möglich, wenn sich der Grundwasserpegel senkt.

+++ Lage in Passau +++
In Passau wird die Lage immer dramatischer. Der Pegel hat inzwischen 12,20 Meter überschritten. Gerüchten zufolge hat sogar das Messgerät für den Wasserstand den Geist aufgegeben. Entgegen der Meldung von heute früh ist der Damm in Kolbermoor offenbar doch nicht gebrochen, aber bedroht. In Rosenheim steht das Wasser inzwischen 1,5 Meter hoch, ein weiterer Stadtteil wurde evakuiert.

14:58 Uhr: Wir sind wieder da!  Auch die AZ hat es voll erwischt. Unsere Website az-muenchen.de war am Montag für mehrere Stunden nicht erreichbar. Jetzt laufen die Server wieder und wir berichten weiter live vom Jahrhundert-Hochwasser.  Nach unserer Downtime liefern wir erst einmal einen Überblick über die wichtigsten Geschehnisse seit 8 Uhr bis jetzt.

08.18 Uhr: In Rosenheim musste nach einem Dammbruch ein weiterer Stadtteil evakuiert werden. Das Wasser steht jetzt 1,50 Meter hoch in den Straßen.

08.10 Uhr: Fast im Minutentakt werden Fotos aus den Krisengebieten in Bayern auf Facebook gepostet. Eine Infoseite zum Hochwasser wurde am Sonntag dazu erstellt. Eine Userin schreibt: "Wann hört der Albtraum endlich auf"

08.07 Uhr: In Passau gibt es derzeit Durchsagen Polizei für die Bewohner der Löwengrube. Die Anwohner sollen die Autos wegfahren. Das Wasser kommt.

07.59 Uhr: Der Bahnhof Rosenheim wurde inzwischen komplett gesperrt. Hier geht's zur Meldung.

07.54 Uhr: Nicht nur bei der S-Bahn gibt's Probleme! Insbesondere in Süd- und Niederbayern seien einige Strecken unterbrochen, sagte am Montagmorgen ein Sprecher der Deutschen Bahn. Betroffen sind unter anderem die Verbindungen München-Salzburg, Traunstein-Ruhpolding sowie zwischen Weilheim und Garmisch-Partenkirchen.

07.53 Uhr: Nach wie vor ist die Strecke zwischen Baierbrunn und Wolfratshausen wegen Unwetterschäden gesperrt, meldet die Bahn. Es gibt noch keine Prognose wann die Strecke wieder geöffnet werden kann. Ein Schienenersatzverkehr mit fünf Bussen ist auf der Strecke unterwegs. Die S7 wendet in Baierbrunn.

07.49 Uhr: Gespenstische Stimmung am Montagmorgen in der Passauer Altstadt. In der Altstadt musste der Strom abgestellt werden.

07.46 Uhr: Die Pegel steigen weiter! Die Hochwasserlage in Niederbayern hat sich weiter verschärft. In Passau sind die Wasserstände in der Nacht zum Montag erneut gestiegen. „Wir rechnen damit, dass im Laufe des Tages an Inn und Donau die historischen Höchststände von 1954 erreicht werden“, sagte am Morgen ein Sprecher des Passauer Krisenstabs.

07.43 Uhr: Guten Morgen! Wir begrüßen Sie recht herzlich zu unserem Liveticker zur dramatischen Hochwasser-Lage in Bayern.

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