Hochwasser: Schon mehrere Tote in Europa
Sorge in Prag, dass die Altstadt von den Fluten überspült wird. In Österreich stehen Innenstädte unter Wasser. Im Ausland hat das Hochwasser schon mehrere Menschen das Leben gekostet.
Berlin/Wien – Geräumte Häuser und Innenstädte unter Wasser - auch in Österreich und Tschechien hat das Hochwasser enorme Schäden angerichtet und Menschen getötet. Bei den Überschwemmungen nach starkem Dauerregen starben seit Sonntag allein in Tschechien vier Männer und eine Frau. Die Lage in den betroffenen Ländern im Überblick:
TSCHECHIEN:
Landesweit mussten mehr als 6400 Menschen nach Angaben der Feuerwehr ihre Häuser verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen. Die Regierung von Ministerpräsident Petr Necas hatte am Sonntag den Notstand für fast alle Regionen ausgerufen. Im Riesengebirge fanden Rettungskräfte in der Nacht zum Montag im Fluss Upa die Leiche eines Mannes. Östlich von Prag ertrank ein 82-jähriger Rentner in einem Bach. In der Region Pilsen fiel ein 69-Jähriger in einen Abflusskanal und ertrank, wie die Agentur CTK meldete. Bereits am Wochenende waren zwei Menschen gestorben, als ihre Datscha einstürzte. Die Zahl der Toten stieg damit seit Sonntag auf fünf. In Prag hatte die Feuerwehr mobile Hochwasserbarrieren errichtet, um die Altstadt zu schützen. Die Stadt geht davon aus, dass die Barrieren einem Jahrhunderthochwasser standhalten können. Der U-Bahn-Verkehr im Zentrum der Millionenstadt wurde eingestellt. Schulen blieben geschlossen, ein Krankenhaus musste geräumt werden.
ÖSTERREICH:
In vielen Landesteilen sorgte das Hochwasser am Montag für katastrophale Zustände. Wichtige Zugverbindungen waren gesperrt, Innenstädte standen unter Wasser. In Tirol entgleiste in der Nacht zu Montag am Brenner ein Zug, weil eine Schlamm- und Gerölllawine die Gleise verschüttete. Bislang gab es durch die Überflutungen mindestens einen Toten, mindestens drei Menschen wurden vermisst. Während sich die Lage in den westlichen Bundesländern Tirol, Vorarlberg und Salzburg am Vormittag leicht entspannte, wurden im Osten für Niederösterreich Donau-Pegelstände über dem Katastrophenhochwasser von 2002 vorhergesagt.
SCHWEIZ:
In der Schweiz hat sich die Lage am Montag weiter entspannt. Nachdem die schweren Regenfälle Sonntagmorgen aufhörten, konnten die meisten Kantone Entwarnung geben und mit den Aufräumarbeiten beginnen. Am stärksten war die Deutschschweiz von den Wassermassen betroffen – vor allem die an Österreich grenzende östliche Region mit dem Kanton St. Gallen. Dort fiel mit örtlich mehr als 140 Litern pro Quadratmeter so viel Regen wie sonst nur alle 100 Jahre, hieß es beim Wetterdienst MeteoSchweiz. In dem Kanton ist möglicherweise ein Todesopfer zu beklagen: In der Ortschaft Kaltbrunn riss ein Bach in der Nacht zum Samstag einen 72-jährigen Mann mit, der zunächst nicht gefunden werden konnte.
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