Starker Anstieg: Mehr Menschen in Bayern leiden an Schwindel

Die Krankenkasse Barmer hat für den Freistaat Bayern ermittelt: Die Diagnose hat sich nahezu verdoppelt. Was Ursachen sein können und wer besonders betroffen ist.
Ralf Müller |
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Ein Mann mit plötzlichem Schwindel.
Ein Mann mit plötzlichem Schwindel. © Christin Klose/dpa

München - Auf einen alarmierenden Trend ist die Barmer-Krankenkasse bei der Auswertung der Abrechnungsdaten ihrer Versicherten gestoßen: Seit 2012 hat sich die Zahl der Menschen, bei denen "Schwindel" diagnostiziert wurde, beinahe verdoppelt.

Die Diagnose wurde vor zwölf Jahren bei 3,8 Prozent der Menschen in Bayern gestellt, während es im Vorjahr 5,6 Prozent waren. Das entspricht 751.000 Menschen in Bayern, die mit Drehen, Schwanken und Gleichgewichtsverlust zu kämpfen hatten.

Schwindel ist kein eigenes Krankheitsbild

Bei Schwindel handele es sich nicht um ein eigenständiges Krankheitsbild, sondern um ein "multisensorisches Syndrom", also eine gestörte Wahrnehmung verschiedener Sinne, erläuterte Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer, die am Mittwoch in München vorgelegte Auswertung im "Barmer Arztreport".

Es können auch schwerwiegende Erkrankungen dahinterstecken

Wer öfter unter erheblichem Schwindel leide, sollte eine Arztpraxis aufsuchen, um schwere Erkrankungen wie Nervenentzündungen auszuschließen. Häufig sei ein gutartiger "Lagerungsschwindel" die Ursache, der auf kristalline Ablagerungen in einem der Bogengänge im Innenohr zurückzuführen sei. Durch diese Ablagerungen würden die Sinneszellen gereizt und der typische Drehschwindel ausgelöst, der aber gut behandelt werden könne.

Betroffen von diesem Syndrom sind den Erkenntnissen zufolge vorwiegend ältere Menschen. Bei rund 15 Prozent der 70- bis 79-Jährigen in Bayern wurde im vergangenen Jahr die Diagnose Schwindel gestellt.

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Häufiger trifft das Problem Frauen

Frauen sind der Auswertung zufolge häufiger betroffen als Männer (Männer: 4,4 Prozent; Frauen: 6,8 Prozent). Wenn Dreh- oder Fallgefühle in Verbindung mit Übelkeit und Unsicherheit beim Gang häufiger auftreten, sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden, erklärte Alfred Kindshofer, Landeschef der Barmer Bayern.

Unter Umständen könnten auch eine Herz-Kreislauf-Erkrankung, Erkrankungen der Ohren und psychische Probleme zu Schwindel führen. Entsprechend vielfältig seien die Behandlungsmöglichkeiten.

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