Schneemangel: Nix mit Skifahren?

In einigen Wintersportorten im Allgäu entfällt die große Eröffnung wegen Schneemangels. Touristiker sind trotzdem guten Mutes: Ein paar Pisten sind offen und Weihnachts-Urlauber bleiben nicht aus.
von  Verena Lehner
Viel Grün, wenig Weiß: So schaut’s gerade am Tegelberg bei Hohenschwangau im Allgäu aus.
Viel Grün, wenig Weiß: So schaut’s gerade am Tegelberg bei Hohenschwangau im Allgäu aus. © dpa

Ein bisserl wos geht immer – um’s mit den Worten vom Monaco Franze zu sagen. Das gilt auch für die Pisten im Bayerischen Alpenland. Sowohl im Allgäu als auch in den oberbayerischen Alpen sind einige Lifte geöffnet. Doch das große Wintergefühl dürfte bei den meisten Brettlfreunden allerdings nicht aufkommen. Denn Schnee in Bayern ist derzeit eher Mangelware. Wer auf den Kunstschnee-Pisten den Berg hinabflitzt, ist vielerorts von sattem Grün umgeben.

Drei neue Sessellifte, in denen gerade kein Skifahrer Platz nimmt

Der Schneemangel geht sogar so weit, dass in einigen bayerischen Wintersportorten das große Ski-Opening an diesem Wochenende ausfällt. Zum Beispiel in Oberjoch im Allgäu. Besonders bitter: Dort gibt es ab dieser Saison drei neue Sessel-Lift. 23 Millionen wurden dort in die neue Anlage investiert und vier Schlepplifte durch bequeme Sesselbahnen ersetzt. Doch Skifahrer werden darin vorerst nicht Platz nehmen. Beunruhigt ist man deshalb im Allgäu allerdings noch lange nicht. Bei einem Anruf in der Tourismusgesellschaft Allgäu gibt sich Kommunikationsleiterin Simone Zehnpfennig optimistisch: „Schneemangel im Dezember ist für uns nichts Ungewöhnliches“, sagt sie im Gespräch mit der AZ. Die Wintersportorte und die Hotels im Allgäu haben sich bereits seit Langem auf den Schneemangel eingestellt. „Die Betriebe fahren seit Jahren schon ein großes Alternativprogramm – das geht von der Sennereibesichtigung bis zur Winterwanderung.“ Die Gäste nehmen das gerne an.

Lesen Sie hier: Kein Wintereinbruch! - Auch der Dezember bleibt schneefrei

Schneemangel im Dezember ist meist schon miteinkalkuliert

Zehnpfennig erklärt auch, dass die Stimmung bei den Skibetrieben noch sehr entspannt ist. Erst vor einigen Tagen habe sie mit Eric Enders, dem Vorstand der Bergbahnen Hindelang-Oberjoch, gesprochen. „Die sehen dem Ganzen noch sehr gelassen entgegen.“ Viele Bergbahn-Betriebe hätten sich an das schwache Geschäft im Dezember gewöhnt und kalkulieren das mit ein. Das große Geschäft für die Wintersportorte geht ohnehin erst nach den Weihnachtsfeiertagen los. Und Angst vor Touristenmangel hat Simone Zehnpfennig nicht. Die Weihnachts-Urlauber kommen trotzdem. Die Gäste Freude sich trotzdem auf Urlaub in den Bergen. „Sie stornieren ja auch nicht den Familien-Urlaub in Spanien ab, nur weil’s regnet.“

Lesen Sie hier: Sauber z'warm is! - Weiße Weihnachten fallen wohl aus

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.