Plagiatsvorwürfe gegen neuen CSU-Generalsekretär: Martin Huber lässt Dissertation prüfen

Kein guter Start für den neuen CSU-Generalsekretär Martin Huber: Kurz nach seinem Amtsantritt wird er mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert.
AZ/dpa |
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Der neuernannte CSU-Generalsekretär Martin Huber.
Der neuernannte CSU-Generalsekretär Martin Huber. © Peter Kneffel/dpa/Archivbild

München - Nach Plagiatsvorwürfen lässt der neue CSU-Generalsekretär Martin Huber seine Dissertation erneut von der Universität überprüfen. "Meine Doktorarbeit wurde von mir nach bestem Wissen und Gewissen erstellt", teilte Huber am Sonntag mit. "Dennoch bitte ich aus Gründen der Transparenz die Ludwig-Maximilians-Universität München, die Arbeit erneut zu überprüfen." Zuvor hatte die "Bild am Sonntag" darüber berichtet.

Plagiatsforscher: "Da ist der Doktorgrad auf jeden Fall weg"

Hintergrund sind Vorwürfe des Plagiatsforschers Jochen Zenthöfer, der in der "Bild am Sonntag" von Zitaten ohne oder mit falscher Quellenangabe in der Dissertation sprach.

Der Deutschen Presse-Agentur sagte Zenthöfer, die Maßstäbe des guten wissenschaftlichen Arbeitens seien in der Dissertation nicht eingehalten worden. Die Fehler gingen über einzelne Fehler bei der Zitierweise hinaus. Es sei ein Stadium erreicht, an dem die Universität die Arbeit überprüfen müsse. Aber es sei auch noch nicht das Stadium erreicht, in dem man sagen müsse: "Da ist der Doktorgrad auf jeden Fall weg."

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Huber schrieb seine Doktorarbeit über die CSU

Huber hatte 2007 eine Arbeit mit dem Titel "Der Einfluss der CSU auf die Westpolitik der Bundesrepublik Deutschland von 1954-1969 im Hinblick auf die Beziehungen zu Frankreich und den USA" vorgelegt. Am Sonntag sagte er: "Mehr als 20 Seiten Literaturverzeichnis und mehr als 600 Fußnoten belegen die Quellenarbeit."

Huber war erst am Freitag als CSU-Generalsekretär vorgestellt worden. Der 44 Jahre alte Landtagsabgeordnete übernahm den Posten von Stephan Mayer, der nach nur gut zwei Monaten im Amt seinen Rücktritt erklärt hatte.

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4 Kommentare
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  • koeju am 09.05.2022 11:28 Uhr / Bewertung:

    Man könnte sich ja mal selber Gedanken machen bei einer Doktorarbeit, statt immer nur andere zu zitieren. Das war, glaube ich, mal der Sinn dahinter. Aber heute machen das die meisten wohl nur, weil das Dr. vor dem Namen gut ausschaut.

  • loewenhund am 08.05.2022 17:17 Uhr / Bewertung:

    (plagiatswissenschaftler) wer bezahlt die eigentlich, denn seltsamer weise tauchen die immer zu bestimmten zeitpunkten auf das ist doch ziemlich auffällig vor allem dann wenn jemand in die pfanne gehaut werden soll

  • Fußball-Fan am 08.05.2022 18:43 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von loewenhund

    Das spielt doch keine Rolle. Die berechtigte Frage ist hier: hat der CSU-Generalsekretär sich den Doktorgrad erschlichen, wie einst der CSU-Mann Gutenberg? Es soll Parallelen bei den Dissertationen der beiden CSU-Politiker geben. Wenn die Doktorarbeit gefälscht wurde, muss der CSU-Mann zurücktreten.

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