Schwer verletzte Frau (50) erst Stunden nach Unfall entdeckt
Landshut - Eine Vorstellung wie im Horrorfilm: schwer verletzt in der Dunkelheit liegend, ein Hilfeschrei. Doch niemand kommt - und das vier Stunden lang. Diese schrecklichen Szenen musste am Freitag eine 50-jährige Frau erleben. Gegen 0.30 Uhr ereignete sich auf der Kreisstraße LA 3 bei Adlkofen ein schwerer Unfall.
Die 50-Jährige fuhr mit ihrem Mini Cooper von Gerzen kommend in Richtung Landshut, als sie kurz vor Günzkofen aus bisher ungeklärten Gründen nach rechts von der Straße abkam. Sie fuhr auf eine im Erdreich beginnende Leitplanke und wurde dadurch sprungschanzenartig nach oben katapultiert.
Das Auto prallte daraufhin mit voller Wucht gegen einen Baum. Die Fahrerin verletzte sich schwer. Dadurch konnte sie sich nicht mehr selbst aus dem Auto befreien. Wie sich im Laufe der Ermittlungen herausstellte, hörte ein Anwohner bereits gegen 0.30 Uhr einen lauten Knall. Er fuhr daraufhin die Strecke ab, entdeckte aber nichts.
Frau liegt vier Stunden schwer verletzt in der Kälte
Erst um 4.15 Uhr wurde die Frau von zufällig vorbeifahrenden Bauhofmitarbeitern im Graben liegend aufgefunden. Rund vier Stunden hatte die 50-Jährige in dem Wrack ausharren müssen. Die Feuerwehr befreite die stark unterkühlte und schwer verletzte Frau schließlich aus dem Auto.
Dabei mussten die Einsatzkräfte das Dach des Mini Coopers entfernen. Anschließend wurde die 50-Jährige mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Die Staatsanwaltschaft Landshut forderte einen Gutachter zur Klärung der Unfallursache an.
Warum es so lange gedauert hat, bis die Schwerverletzte gefunden wurde, darüber kann nur spekuliert werden. "Ob Autos in dieser Zeit am Unfallort vorbei gefahren sind, ist unklar. Allerdings ist die Stelle schwer einsehbar, und es war dunkel. Vielleicht wurde das Fahrzeug übersehen", sagte ein Sprecher der Polizeiinspektion Vilsbiburg.
- Themen:
- Feuerwehr