Inflationsrate in Bayern: Welche sieben Waren nun teurer sind
Gute Nachrichten für Verbraucher: Die Inflationsrate in Bayern ist im März dieses Jahres auf 2,3 Prozent zurückgegangen und hat damit den niedrigsten Stand seit April 2021 erreicht. Einen Grund zur Freude sieht der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger jedoch nicht und warnt vor anstehenden Teuerungen.
Inflationswert in Bayern auf dem Tiefststand
Wie das Bayerische Landesamt für Statistik (LfStat) am Dienstag mitteilte, sank die Inflationsrate in Bayern um 0,3 Prozent und liegt mit einem Wert von 2,3 Prozent damit auf dem Tiefststand seit April 2021. Grund hierfür sind die Preise im Bereich der Haushaltsenergie und Heizöl. Zwar sind diese in den letzten Jahren deutlich teurer geworden, jedoch hat die rapide Preissteigerung zuletzt wieder abgenommen. Auch Kraftstoffe sind im Vergleich zum Vorjahr etwas billiger geworden.
Gute Nachrichten: Nahrungsmittelpreise sinken im März
Eine weitere erfreuliche Nachricht ist, dass die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke mit einem Plus von 0,5 Prozent zum Vorjahreswert nur sehr langsam steigen. Vergangenes Jahr waren diese noch ein zentraler Treiber der Inflationsrate. Bei Gemüse konnte im März besonders gespart werden: Hier sank der Wert um 11,5 Prozent. Im Gegensatz dazu wurde Obst im März um etwa zwei Prozent teurer als im Vorjahr.
Diese Produkte sind dieses Jahr deutlich günstiger als im Vorjahr
Die AZ hat beim Bayerischen Landesamt für Statistik (LfStat) nachgefragt, welche Produkte billiger und welche teurer geworden sind.
Bei folgenden Waren sank der Preis im März 2024 im Vergleich zum Vorjahr:
- Tomaten (-32,4 Prozent)
- Öl (-28 Prozent)
- Vollmilch (-7,4 Prozent)
- Käse und Quark (-7,4 Prozent)
- Waschmittel (-4,7 Prozent)
- Nudeln (-4,0 Prozent)
- Shampoo (-2,1 Prozent)
Diese Produkte wurden hingegen teurer:
- Kartoffeln (+17,3 Prozent)
- Äpfel (+13 Prozent)
- Zahnpasta (+6,1 Prozent)
- Butter (+4,1 Prozent)
- Fleisch (+3,6 Prozent)
- Brot (+2,3 Prozent)
- Reis (+1,7 Prozent)
"Es bleibt nicht mehr Geld in der Tasche": Hubert Aiwanger sieht Inflationszahlen kritisch
Auch wenn es auf den ersten Blick erfreulich scheint, dass besonders Lebensmittel insgesamt billiger werden, warnt der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger vor voreiliger Freude: "Die Inflation ist zwar wieder etwas niedriger als in den Vormonaten, sie summiert sich allerdings auf die teils massiven Teuerungen der letzten Monate. Es ist also keineswegs so, dass Konsumenten und Haushalten nun wieder mehr Geld in der Tasche bleibt."

Als Grund nennt Aiwanger in einer Pressemeldung der Bayerischen Staatsregierung die höhere Mehrwertsteuer, durch die vor allem die Gastronomie wieder teurer geworden sei. Auch seien die Wohnnebenkosten wieder deutlich gestiegen. "Gerade diese Preissteigerungen machen sich im Geldbeutel bemerkbar, werden in der Statistik aber aufgrund der gesunkenen Energiepreise kaschiert", so Aiwanger. Auch der volle Gas-Steuersatz, der seit 1. April gilt, würde "zu Buche" schlagen.
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