Forum Bildungspolitik unterstützt Gymnasiums-Volksbegehren

Ein Zusammenschluss von 45 Bildungsverbänden wirbt für das Gymnasiums-Volksbegehren der Freien Wähler.
von  dpa
Das Gymnasiums-Volksbegehren der Freien Wähler hat weitere Unterstützung bekommen: Nach dem Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) ruft nun auch das Forum Bildungspolitik  dazu auf, sich an dem Volksbegehren zu beteiligen.
Das Gymnasiums-Volksbegehren der Freien Wähler hat weitere Unterstützung bekommen: Nach dem Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) ruft nun auch das Forum Bildungspolitik dazu auf, sich an dem Volksbegehren zu beteiligen. © dpa

Ein Zusammenschluss von 45 Bildungsverbänden wirbt für das Gymnasiums-Volksbegehren der Freien Wähler. Hauptziel: den Reformdruck auf Staatsregierung und CSU aufrechterhalten.

München – Das Gymnasiums-Volksbegehren der Freien Wähler hat weitere, breite Unterstützung bekommen: Nach dem Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) ruft nun auch das Forum Bildungspolitik mit seinen 45 Mitgliedsorganisationen dazu auf, sich an dem Volksbegehren zu beteiligen. Das gab der Sprecher des Forums, BLLV-Präsident Klaus Wenzel, am Dienstag in München bekannt – kurz vor dem ersten „Dialogforum“ des Kultusministeriums am Abend. Dort wollten die Spitzen aller relevanten Verbände – von den Lehrern über die Eltern bis zu den Schülern – sowie Vertreter von Wirtschaft, Hochschulen, Kirchen und Kommunen über G8 und G9 diskutieren.

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Man halte das Konzept der Freien Wähler zwar für „sehr problematisch“, sagte Wenzel – diese wollen einen Parallelbetrieb von G8 und G9 ermöglichen. Er begründete die Unterstützung aber damit, dass nur bei einem Erfolg des Volksbegehrens der Reformdruck auf Staatsregierung und CSU aufrechterhalten bleibe. Zudem sollten möglichst viele Bürger die Chance haben, bei einem anschließenden Volksentscheid mitzubestimmen, wie das Gymnasium in Zukunft aussieht.

Das Forum Bildungspolitik fordert tiefgreifende pädagogische Reformen - mit mehr Zeit für Vertiefung und Anwendung des Stoffs. Das Gymnasium müsse sich grundlegend ändern, sagte Wenzel: „Es kommt nicht nur darauf an, wie lange Schüler lernen sollen, sondern vor allem darauf, was sie lernen müssen und wie sie lernen dürfen.“

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Die Unterschriftenlisten für das Volksbegehren liegen vom 3. bis 16. Juli in den Rathäusern aus. Nur wenn sich mindestens zehn Prozent aller Stimmberechtigten – rund 945 000 Menschen – beteiligen, ist der Weg zu einem Volksentscheid offen. Dann könnte der Landtag dem Freie-Wähler-Konzept ein eigenes Reformmodell entgegensetzen.

Nur wenn möglichst viele Bürger einen Volksentscheid forderten, sei die Staatsregierung bereit, sich ernsthaft mit pädagogischen Konzepten und didaktischen Veränderungen auseinanderzusetzen, argumentierte Wenzel. Auch wer den Vorschlag der Freien Wähler ablehne, solle das Volksbegehren unterstützen. „Es ist eine strategische Unterschrift, keine Zustimmung zu den Forderungen.“

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Die Freien Wähler reagierten erfreut. Mit dem Forum Bildungspolitik habe sich „ein weiteres bildungspolitisches Schwergewicht auf unsere Seite gestellt“, sagte Generalsekretär Michael Piazolo. Auch er warb vor dem Volksbegehren für eine „strategische Unterschrift für eine grundlegende Weiterentwicklung des Gymnasiums in Bayern“.

Dem Forum Bildungspolitik gehören nach Angaben Wenzels 45 Organisationen mit zusammen 1,5 Millionen Mitgliedern an. Darunter sind Lehrer-, Eltern- und Schülerorganisationen, etwa der Bayerische Elternverband, der BLLV oder die Landesschülervereinigung.

Der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft, Bertram Brossardt, warnte vor einer „Rolle rückwärts ins G9“. Die Optimierung des G8 sei das Gebot der Stunde, sagte er und betonte: „Ein weiteres Jahr bis zum Abitur wäre ein Standortnachteil.“

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