Die Vogelgrippe in Bayern weitet sich aus. Das H5N8-Virus ist für Geflügel gefährlich.
Rosenheim - Die Vogelgrippe in Bayern weitet sich aus. Verdachtsfälle gibt es nun auch rund um den Chiemsee. Betroffen sind die Landkreise Traunstein und Rosenheim, wie das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen mitteilte. Am Chiemsee wurden 18 tote Wasservögel gefunden - 10 im Landkreis Traunstein, 8 im Landkreis Rosenheim, wie die Sprecher beider Landratsämter am Dienstag übereinstimmend mitteilten. Schnelltests an den Kadavern seien positiv gewesen.
Ergebnis soll Mittwoch vorliegen
Die Proben wurden an das Friedrich-Loeffler-Institut geschickt. Dort soll untersucht werden, ob die Wildtiere die hochansteckende Variante vom Typ H5N8 hatten. «Mit einem Ergebnis rechnen wir am Mittwoch», erläuterte Roman Schneider vom Landratsamt Traunstein.
Erst danach wollen die Behörden über weitere Maßnahmen entscheiden. Infrage kommen eine Sperrzone im Umkreis von drei Kilometern um die Fundorte der toten Vögel und eine Stallpflicht für Geflügelhalter. Beide Landkreise wollen ihr Vorgehen abstimmen.
Virus ist ungefährlich für den Menschen
Wichtig sei, dass kein Kot von überfliegenden Wildvögeln in den Bereich von Geflügelhaltern gelangt. Auch solle Hausgeflügel von Tränken und Futterplätzen ferngehalten werden, die Wildvögel nutzen, sagte Michael Fischer vom Landratsamt in Rosenheim.
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Die Vogelgrippe grassiert in Bayern bereits am Bodensee und Ammersee. Bei acht bisher nachgewiesenen Fällen handelt es sich nach Angaben des LGL um die hochansteckende Variante vom Typ H5N8. Die Behörden baten die Bürger in ihren Landkreisen, tote Tiere umgehend beim Veterinäramt zu melden und die Kadaver nicht zu berühren.
Der in mehreren europäischen Ländern nachgewiesene H5N8-Erreger kam vermutlich über Zugvögel aus Russland nach Mitteleuropa. Er gilt als ungefährlich für Menschen, ist aber eine Bedrohung für Hausgeflügel.
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