Der Wolf im Inntal: Es gibt ihn wirklich!

Im oberbayerischen Inntal ist ein Wolf auf Beutefang. Eine Hirschkuh hat er schon gerissen. Das ergab jetzt eine Analyse des Kadavers. Landwirte sind in Sorge um ihre Tiere.
von  dpa
Ein Wolf wie dieser streift jetzt auch durch's Inntal. (Archivbild)
Ein Wolf wie dieser streift jetzt auch durch's Inntal. (Archivbild) © dpa

Im oberbayerischen Inntal ist ein Wolf auf Beutefang. Eine Hirschkuh hat er schon gerissen. Das ergab jetzt eine Analyse des Kadavers. Landwirte sind in Sorge um ihre Tiere. Zumindest für den Menschen ist der Wolf aber ungefährlich.

Brannenburg/Augsburg – Der Verdacht hat sich bestätigt: Ein freilaufender Wolf hat im oberbayerischen Inntal eine Hirschkuh gerissen. Dies ergab eine genetische Analyse des Kadavers, der am vergangenen Wochenende bei Brannenburg gefunden worden war. Das teilte das Landesamt für Umwelt (LfU) am Freitag in Augsburg mit.

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Der Wolf stammt danach aus einer Population in den Südwestalpen. Detailliertere Ergebnisse der Untersuchungen – etwa zum Geschlecht und der genauen Abstammung des Raubtiers – werden im Laufe der kommenden Woche erwartet.

Das LfU hat laut Mitteilung die Behörden und Nutztierhalterverbände informiert. Tierhalter sollten ihre Herden sicher einzäunen, um sie vor dem möglicherweise noch umherstreunenden Wolf zu schützen. Vor allem kleinere Nutztiere wie Ziegen oder Schafe seien in Gefahr. Allerdings seien die meisten Nutztiere noch im Stall oder auf im Tal gelegenen Weiden in der Nähe der Betriebe.

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Die Menschen um Rosenheim fürchteten, dass der Wolf noch umherstreunt, sagte Werner Zwingmann, Vorsitzender der Jägervereinigung Rosenheim. Die Alm-Bauern seien beunruhigt, weil ein Wolf vor drei Jahren „großen Schaden angerichtet hat“. Das Rotwild sei noch auf dem Berg im Gatter. „Falls der Wolf da rein kommt, wäre es eine große Katastrophe.“ Jäger dürften das Tier nicht erschießen, betonte Zwingmann. „Der Wolf ist hochgeschützt.“ Ein Wolf sei auch schwer zu fangen. Die Jäger hofften, dass er weiter zieht.

Bayern ist von Ländern mit Wolfspopulationen umgeben. Alleine in Deutschland sind nach Behördenangaben derzeit 26 Wolfsrudel und Paare nachgewiesen. Deshalb ist es möglich, dass ein Wolf durch Bayern wandert. Dem LfU zufolge muss jederzeit mit dem Auftauchen von Wölfen, aber auch von Bären in Bayern gerechnet werden.

„Die Umstände und Merkmale des getöteten Tiers deuten auf ein hundeartiges Tier als Verursacher hin – ein Wolf kann nicht ausgeschlossen werden“, hatte das LfU bereits am Montag mitgeteilt.

Die tote Hirschkuh war zwischen Brannenburg und Oberaudorf (Kreis Rosenheim) gefunden worden. Über den genauen Fundort und die am Fund beteiligten Jäger oder Landwirte bewahrt das LfU Stillschweigen.

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