Vier spannende Fragen zum Schweizer "Tatort"
München - In "Kleine Prinzen" wurde aus einem Unfall ein Mordfall und die Kommissare hatten mit dem Gesetz zu kämpfen: Ein Mädchen wurde erschlagen und der Verdächtige war der Bruder eines unter diplomatischer Immunität stehenden Ministers. Eine Tatsache, die einen Interessenskonflikt zwischen Kripo und Bundespolizei entfachte. Doch was ist "diplomatische Immunität" eigentlich genau? Und wer war die schöne Schülerin, die den Männern im "Tatort" den Kopf verdrehte? Diese und weitere Antworten lesen Sie hier.
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Wer spielte die durchtriebene Schönheit?
Die junge Ava Fleury hatte es im "Tatort" faustdick hinter den Ohren und wusste ganz genau, wie sie ihre Reize einzusetzen hatte. Gespielt wurde die durchtriebene Schönheit vom Schweizer Shootingstar Ella Rumpf (21). Die Jungschauspielerin ist ein echter "Gipsy", wie sie sich selbst bezeichnet: Sie wurde in Paris geboren, wuchs in der Schweiz auf und erhielt ihre Schauspielausbildung am Giles Foreman Centre for Acting in London. Im Frühling will sie nun zurück zu ihren Wurzeln nach Paris ziehen, schrieb sie in einem Fragebogen des Magazins "i-D".
Den ersten Ausflug in die Schauspielerei hatte sie im Alter von 16 Jahren im Film "Draußen ist Sommer". Der Durchbruch folgte dann 2014 mit dem Schweizer Streifen "Chrieg", der von einer Gruppe Jugendlicher in einem Erziehungslager auf einer Alp handelt. Rumpf überzeugte darin kahlrasiert in der Rolle der rebellischen Ali. Derzeit steht die 21-Jährige für "Die göttliche Ordnung" über das Schweizer Frauenstimmrecht vor der Kamera und hat weitere Projekte in der Pipeline.
Wo wurden die "Ava-Szenen" gedreht?
Der Drehort für die Szenen, die Ava Fleury so verführerisch im Bikini zeigen, war das Seebad in Luzern. Die Badeanlage am Vierwaldstättersee liegt direkt am Nationalquai der Stadt und bietet Platz für bis zu 500 Badegäste.
Gibt es das Internat aus dem Film wirklich?
Nein, das Internat "Institut Pilatus" existiert so nicht. Die Szenen aus "Kleine Prinzen", die sich in der fiktiven Schule abspielen, wurden teilweise in einem kantonalen Gymnasium und einer psychiatrischen Anstalt gedreht.
Was bedeutet "diplomatische Immunität" genau?
Laut Artikel 31 (1) des Wiener Einkommens über diplomatische Beziehungen genießt ein Diplomat "Immunität von der Strafgerichtsbarkeit des Empfangsstaats. Ferner steht ihm Immunität von dessen Zivil- und Verwaltungsgerichtsbarkeit zu". Das heißt, Diplomaten werden dadurch vor straf- und zivilrechtlicher Verfolgung geschützt. Damit sollen unter anderem eine freie Kommunikation und internationale Beziehungen gesichert werden.
Im Extremfall können Diplomaten zwar zur "Persona non grata" erklärt werden, was bedeutet, dass sie des Landes verwiesen werden und ihnen ein Verfahren im Heimatland drohen kann. Da dies jedoch nur selten und meist bei schweren Verbrechen passiert, können sie - auf gut Deutsch gesagt - weitgehend tun und lassen, was sie wollen.
Ein aktuelles Beispiel dafür sind etwa die zahlreichen Verkehrsdelikte durch Diplomaten, die ungestraft bleiben. Wie die "B.Z." berichtet, wurden im letzten Jahr allein in Berlin 24.118 Verkehrsordnungswidrigkeitsanzeigen von Diplomaten registriert, die aufgrund der Immunität nicht verfolgt werden können.