Til Schweiger verliert Millionen Zuschauer
Zwei Millionen weniger Zuschauer als beim letzten Schweiger-"Tatort" sehen am Sonnatg die bisher blutigste Folge der Reihe
Mit seinem "Tatort"-Erstling wurde Til Schweiger sofort zum Quotenkönig. 12,5 Millionen Menschen sahen sein Debüt als Hamburger Haudrauf Tschiller, zwei Wochen später allerdings übertrumpften ihn die Münsteraner Ermittler Jan-Josef Liefers und Axel Prahl - unterstützt von Roland Kaiser.
Bei seinem zweiten Einsatz Kopfgeld, dem blutigsten "Tatort" aller Zeiten, erzielte Schweiger nur noch knapp über zehn Millionen Zuschauer. 10,12 Millionen wäre zwar unter anderen Voraussetzungen eine Traumquote, aber die besondere Neugier auf Schweiger scheint schon wieder nachzulassen. Vielleicht hilft es ja, wenn er seinen Wunsch wahr machen kann: Schweiger glaubt, mit Stephan Raab im "Tatort" in neue Quotendimensionen vorstoßen zu können. Denn mit einer "normalen" Quote ist Schweiger nicht zufrieden.
Der „Tatort“ hatte im Vorfeld bereits für einigen Wirbel gesorgt. Mit 19 Leichen stellte die Folge „Kopfgeld“ einen neuen Rekord in der Toten-Statistik des seit 1970 existierenden ARD-Klassikers auf. Lange wird die Marke nicht halten, denn im Herbst werden in einem Frankfurter „Tatort“ 47 Menschen sterben.
Die Feuilleton-Reaktionen auf den zweiten Schweiger-Fall sind differenziert. Vor allem Schweigers Männerbild stößt auf Kritik. „Eine ideale Untermalung sogenannter Herrenabende“, meinte die „Süddeutsche Zeitung“. „Die Folgen mit Tschiller sind als Kontrastprogramm angelegt, die Betulichkeit der Tatorte soll gebrochen werden. Mehr Sex, mehr Blut. Wer's mag: für den ist es das
Größte.“
Die ARD plant für dieses Jahr zwei weitere „Tatort“-Filme mit Schweiger und Kompagnon Yardim abzudrehen. „Auch wenn wir jetzt Lesererwartungen enttäuschen sollten: Wir freuen uns drauf“, schrieb „Spiegel online“ im Vorfeld. „2016, kleiner Vorschlag, könnte Fahri Yardim das Hamburger "Tatort"-Revier dann komplett übernehmen.“
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