"Tatort": Twitter-Häme trotz Quotenerfolg

Auch wenn der gestrige "Tatort" mit Simone Thomalla Traumquoten ergatterte und sogar häufiger gesehen wurde als das Schweiger-Pendant, reagierte die Netzgemeinde erbost. Der Krimi sei eine Ansammlung von Stereotypen gewesen, zeigten sich die Twitter-Nutzer weitestgehend einig.

Leipzig - Über zehn Millionen Zuschauer haben gestern den Leipziger "Tatort: Für immer Frühstück" mit Simone Thomalla gesehen. Aber auch wenn die Einschaltquoten damit die letzte Hamburger Ausgabe mit Til Schweiger (50, "Keinohrhasen") übertrafen, die Netzgemeinde kommt zu einem fast einstimmigen Fazit: Der Krimi war eine Ansammlung von "Ü40"-Klischees, denen vor allem die versteinerte Miene der Hauptkommissarin eine bitterböse Note verliehen hat.

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Im gestrigen "Tatort" ging es um einen SM-begeisterten Schönheitschirurgen, um hörige Damen und jede Menge Stereotypen. So sahen sich viele weibliche Zuschauer über 40 als sexhungrige "Perverse" dargestellt, die sich am Rande der Verzweiflung befinden. Ein Twitter-Nutzer schrieb: "Der #tatort lehrt: Frauen über 40 haben bindungsängste, lassen sich aber gern fesseln!" Ein anderer greift die These des verdächtigten Schönheitschirurgen auf: "40 - das alter in dem frauen kippen."

Auch die Thematisierung der Sado-Maso-Szene ringt einigen Kritikern einen hämischen Tweet ab: So benannte ein Nutzer des Kurznachrichtendienstes den "Tatort" kurzerhand in "50 Shades of Klischee!" um, während ein anderer schrieb: Endlich behandelt der #Tatort die wichtigen Themen.... Milfs, 'perverse' und Ü40-Partys. Happy Sunday."

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Größtes Angriffsziel der Netzgemeinde war allerdings aufgrund der "Ü40"-Thematik Hauptdarstellerin Thomalla: So will ein Twitterer in Erfahrung gebracht haben: "Simone Thomalla ist noch nicht 40?! Wenigstens einige Teile von ihr!" Ein anderer macht sich lustig darüber, dass Thomalla ausgerechnet gegen einen Schönheitschirurgen ermittelt: "Diese Lippen. Dieses Gesicht. Die thomalla hat doch ne Flatrate beim plastischen Chirurgen. #nichtschön."

Auch ihre schauspielerische Leistung wird der 48-Jährigen medial um die Ohren gehauen und eine nicht vorhandene Bandbreite attestiert: "Mit ihren 1,5 Gesichtsausdrücken kann Simone Thomalla genau zwei Rollen spielen: aufmerksame Polizistin und aufmerksame Polizistin." Zumindest ein vermeintliches Kompliment gibt es in Rückblick auf den Schweiger-"Tatort" der letzten Woche: "nach dem schweiger und seiner tochter letzte woche finde ich das gesicht von thomalla ja überraschend ausdrucksstark."