Mehmet Scholl und die ARD: Gefeuert? - Von wegen!

Völlig überraschend verkündeten die ARD und ihr Fußball-Experte Mehmet Scholl am Donnerstag das Ende ihrer Zusammenarbeit. Alles sah danach aus, als hätte der Sender Scholl wegen dessen Äußerungen gefeuert. Doch es war wohl ganz anders.
von  Christoph Elzer
Für ihre lockere Art bekannt und beliebt: Das Moderatoren-Team Matthias Opdenhövel (l) und Mehmet Scholl.
Für ihre lockere Art bekannt und beliebt: Das Moderatoren-Team Matthias Opdenhövel (l) und Mehmet Scholl. © dpa

München – Eigentlich schien der Doping-Eklat vom Confed Cup schon längst überwunden, da legten sowohl Scholl als auch ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky nochmal nach. Scholl sagte über die Affäre in seiner BR-Radioshow "Mehmets Schollplatten": "Immer, wenn ein gewisser Sender das Programm macht, fangen wir grundsätzlich mit negativen Storys an", ein unmissverständlicher Verbal-Schlag gegen den WDR als produzierenden Sender der Sportschau. Balkausky wiederum mahnte in einem dpa-Interview: "Wir haben ganz klar abgesprochen, wie die Regularien sind. [...] Er muss den Inhalt und die redaktionelle Hoheit akzeptieren."

Zu diesem Zeitpunkt hatte wohl kaum jemand damit gerechnet, dass Scholl und die ARD noch einmal zueinander finden, doch Anfang der Woche verkündete man dann völlig überraschend die Fortsetzung der gemeinsamen Arbeit. Schon kommenden Montag sollte Mehmet Scholl wieder an der Seite von Matthias Opdenhövel vor der Kamera stehen und den DFB-Pokal analysieren. Umso überraschender kam dann am Donnerstag die kurze Pressemitteilung, die mit wenigen Worten das Ende der Ära Scholl bei der ARD verkündete.

Es sah alles danach aus, als hätte sich die Rundfunkanstalt doch noch von ihrem zu Widerworten neigenden Experten getrennt. Doch laut einem Bericht der Bild war alles ganz anders. Demnach hat Scholl mit dem Sender Schluss gemacht – und zwar per Telefon, nicht in einem persönlichen Gespräch. Für die sofortige Vertragsauflösung verzichtete der ehemalige Bayern-Star auf sein garantiertes Jahresgehalt von 250.000 Euro und zusätzliche Einsatzprämien. Warum Scholl schließlich die Reißleine zog, ist aber nicht bekannt – bislang wollte sich der Münchner noch nicht zu diesem Thema äußern.

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