Kritik

Kritik zum Saarbrücken-Tatort "Das Herz der Schlange": Warten auf das Glück

Eine hinreißende Pathologin, diverse Tote in teuren Häusern und der Abschluss der Familienerzählung - in diesem "Tatort" aus Saarbrücken ist viel geboten. Die Kritik zu "Das Herz der Schlange".
Philipp Seidel
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Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) und Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer) untersuchen in einer Szene von "Das Herz der Schlange" den Tatort.
Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) und Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer) untersuchen in einer Szene von "Das Herz der Schlange" den Tatort. © picture alliance/dpa/SR-Kommunikation | Manuela Meyer/

Achtung, Spoiler! Diese TV-Kritik gibt mehr oder weniger konkrete Hinweise auf die Handlung des "Tatort: Das Herz der Schlange". Wenn Sie nichts verraten bekommen wollen, warten Sie mit der Lektüre des Textes, bis Sie den Film gesehen haben (Das Erste, 23.01.2022, 20.15 - 21.45 Uhr und in der ARD-Mediathek).

"In einer friedlichen Familie kommt das Glück von selbst." So klugscheißt das Zettelchen im Glückskeks gleich zu Beginn, als die vier Ermittler eine irgendwie unentspannte Mahlzeit in einem Lokal einnehmen. "Das Herz der Schlange" (Buch: Hendrik Hölzemann, Regie: Luzie Loose), der dritte Saarbrücken-"Tatort" mit dem neuen Team, zeigt: Auf das vom Keks verheißene Glück werden alle Beteiligten verdammt lange warten können.

Hier sind wirklich alle Beziehungen gestört. Vor allem die zwischen Polizist Adam Schürk (Daniel Sträßer) und seinem dämonisch-widerlichen Vater (Torsten Michaelis). Der Sohn hat seinen Vater unter "Drecksau" im Handy gespeichert, da ahnt man schon, dass Familienfeiern im Hause Schürk eher unherzlich ablaufen.

"Tatort: Das Herz der Schlange": Die Hauptkommissarinnen und Hauptkommissare feiern bei einem Abendessen den Abschluss eines Falls: Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer, l.), Leo Hölzer (Vladimir Burlakov), Adam Schürk ( Daniel Sträßer, r.), Esther Baumann (Brigitte Urhausen).
"Tatort: Das Herz der Schlange": Die Hauptkommissarinnen und Hauptkommissare feiern bei einem Abendessen den Abschluss eines Falls: Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer, l.), Leo Hölzer (Vladimir Burlakov), Adam Schürk ( Daniel Sträßer, r.), Esther Baumann (Brigitte Urhausen). © SR/Pasquale D'Angiolillo

"Tatort: Das Herz der Schlange": Diverse Tote in teuren Häusern

Auch dem Ermittler-Quartett – neben Adam Schürk sind das Leo Hölzer (Vladimir Burlakov), Esther Baumann (Brigitte Urhausen) und Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer) – möchte man dringend mal ein Teambuilding-Wochenende im Bayerischen Wald anraten.

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Es geht um diverse Tote in teuren Häusern, einen gesellschaftlich angesehenen Mann im Hintergrund, der ein Netzwerk des Bösen aufbaut, von dem selbst James-Bond-Fieslinge noch lernen können (und bei dem man sich fragt, wie er vor lauter Bösetun noch Zeit für seinen eigentlichen Anwalts-Job hat). Außerdem findet die Schürksche Vater-Sohn-Erzählung, die mit dem ersten Fall des neuen Teams begonnen wurde, ihren gewaltsamen Abschluss.

Ferner: Hölzer darf sehr viel sinnend in die Landschaft schauen, und es werden viele Kaffeebecher in Händen gehalten und zu Mündern geführt. Und beim Glückskeks-Essen zu Beginn wird oft "All right" und "Come on" gesagt. Das Saarland liegt England aber natürlich näher als wir hier in Bayern.

Hinreißend ist Anna Böttcher als Pathologin Dr. Henny Wenzel, die auf wunderbare Weise kompetent, still und bescheiden auftritt.

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  • Futurana am 23.01.2022 23:24 Uhr / Bewertung:

    Burlakov und Sträßer als Ermittler gefallen mir bisher ausnehmend gut.
    Wenn das so weitergeht wird das mein lieblings Tatort . Knackig, sachlich, strait. Da darf es schon mal etwas verworren und schräg sein.

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