Frauen-Klischees im "Tatort": Das sagt Simone Thomalla
Leipzig - Drei Mittvierzigerinnen auf ihrer verzweifelten Suche nach Männern: Der "Tatort - Frühstück für immer" von Regisseurin Claudia Garde hat sich das Alleinsein als großes Motiv auf die Fahne geschrieben haben. Leider lässt der Film dabei Frauen im mittleren Alter als völlig bizarre, intrigante und hysterische Wesen durch die Kulissen wanken.
Hilflose Singles, die nichts dringender brauchen, als eine starke Schulter zum anlehnen - selbst wenn diese Schulter zu skrupellosen und perversen Männern gehört. Man möchte sich nicht vorstellen, was Alice Schwarzer zu diesem Rollenbild sagen würde, hätte sie nicht gerade anderes zu tun...
Den Film "Frühlingsgeflüster" mit Simone Thomalla gibt es hier
Sogar Simone Thomalla (48), die in ihrem drittletzten Fall als Kommissarin Eva Saalfeld ermittelt, wirkt nicht ganz überzeugt. "Ich habe mich gefragt, ob es richtig ist, diese Geschichte so zu erzählen, und wir nicht Gefahr laufen, die Verzweiflung dieser Frauen auf alle Frauen um die 40 zu übertragen", sagte sie der "Bild am Sonntag". Eine berechtigte Sorge, wenn man sich das fertige Ergebnis ansieht. Vermutlich auch deshalb möchte Thomalla klarstellen, dass die Protagonistinnen im "Tatort" nicht stellvertretend für alle Singlefrauen in diesem Alter stehen sollten. "Frauen um die 40 sind nicht so oder eben so. Singlefrauen in diesem Alter können durchaus selbstbewusst und selbstbestimmt leben und natürlich auch Männer 'benutzen', genauso, wie es umgekehrt bei uns im 'Tatort' abgebildet wird." Eine etwas ausgewogenere Sicht der Dinge hätte dem Film trotzdem nicht geschadet.
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