Eurosport: Bundesliga-Übertragung live im Pay-TV noch nicht geklärt
Eurosport verspricht die umfangreichste Olympia-Berichterstattung der Geschichte - und will auch kritisch berichten. Probleme gibt es noch mit den Übertragungen von der Fußball-Bundesliga.
München - Das neue Zeitalter beginnt bereits im August. Dann will der neue Mitspieler Eurosport zum Einstieg in seine Live-Übertragungen von der Fußball-Bundesliga den Supercup zeigen - 44 weitere Begegnungen folgen, im Februar dann die Olympischen Winterspiele.
Von den Wettbewerben in Pyeongchang verspricht der Sender die umfangreichste Berichterstattung, die das deutsche Publikum je geboten bekommen hat: "Der Zuschauer wird keinen olympischen Moment verpassen", betont Susanne Aigner-Drews, die Geschäftsführerin von Eurosport Deutschland.
Bis in Südkorea um Medaillen gekämpft wird, sind allerdings hierzulande ein paar Probleme zu lösen, denn: Die Live-Übertragung im Bezahl-Fernsehen von den insgesamt 45 Eurosport-Spielen der Bundesliga in der Saison 2017/2018 ist derzeit nicht gesichert.
Livestream im Eurosport Player
Die Verantwortlichen des Senders sagten am Dienstag bei der Präsentation ihres Programms, sie hätten noch keine Vereinbarung mit den sogenannten Distributoren getroffen. Stand heute wären die 30 Spiele am Freitagabend, je fünf Spiele am Sonntag (13:30 Uhr) und am Montag sowie die Relegationsspiele nur über den Livestream im Eurosport Player zu sehen.
"Wir waren uns bewusst, dass das keine leichten Verhandlungen sein werden", sagte Susanne Aigner-Drews. Die Ideallösung wäre eine Vereinbarung mit Sky und eine Verbreitung unter anderem über dessen Decoder. Nach Angaben von Aigner-Drews ist der Dialog mit dem Konkurrenten, der die Rechte an den restlichen Live-Übertragungen hält, seit einigen Wochen eingeschlafen.
Erstes Live-Spiel von Eurosport wäre im August der Supercup. Das Bundesliga-Angebot werde aber auf jeden Fall über den kostenpflichtigen Eurosport Player zu sehen sein, betonte Aigner-Drews. Für die Übertragungen hat Eurosport Matthias Sammer als Experten und Jan Henkel als Moderator verpflichtet.
"Wichtig ist, dass wir glaubwürdig sind"
Kommentiert werden die 45 Spiele, die auch die Relegationsspiele zur 1. und 2. Bundesliga umfassen, von Marco Hagemann, derzeit unter anderem Kommentator der Qualifikationsspiele der deutschen Nationalmannschaft bei RTL, und Matthias Stach, bekannt vor allem von den Tennis-Übertragungen des Senders.
Die Bundesliga wird ab der Saison 2017/18 im Pay-TV-Bereich nicht mehr ausschließlich bei Sky zu sehen sein, sondern eben auch beim zum US-Konzern Discovery gehörenden Sender Eurosport. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat mit dem Verkauf der TV-Rechte für den Zyklus bis 2020/2021 die Schallmauer von einer Milliarde Euro durchbrochen.
Für die nationalen Rechte kassieren die 36 Profi-Klubs pro Saison 1,159 Milliarden Euro, insgesamt 4,64 Milliarden Euro und damit 85 Prozent mehr im Vergleich zu den aktuellen TV-Einnahmen. Was die Olympischen Spiele angeht, will Eurosport dafür sorgen, dass es "mehr Olympia gibt als je zuvor".
Die Konzernmutter Discovery hat für die vier Spiele bis 2024 (Paris oder Los Angeles) 1,3 Milliarden Dollar bezahlt. In Deutschland wird Eurosport auf vier Konzernkanälen Programm anbieten: Eurosport 1 sendet 24 Stunden am Tag live oder Highlights, der (Männer-)Sender DMAX etwa Bob und Rodel, der (Frauen-)Sender TLC etwa Eiskunstlauf.
Eishockey - und die Bundesliga - gibt es beim kostenpflichtigen Sender Eurosport 2. Eurosport-Chef Peter Hutton betonte, dass sich der Sender selbstverständlich auch mit problematischen Themen wie Doping befassen werde. "Wichtig ist, dass wir glaubwürdig sind, und wenn etwas passiert, dann müssen wir ehrlich und klar darüber berichten", sagte er.