Denkwürdige "Tatort"-Enden
München - Am Sonntagabend gab es für Tatort-Ermittlerin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) kein Erfolgserlebnis: Sie überlebte zwar einen Mordanschlag, den wahren Täter konnte sie aber nicht verhaften. Eine Seltenheit in Deutschlands beliebtester Krimi-Reihe - schließlich enden die meisten Fälle mit dem Sieg Gut über Böse. Doch auch andere Episoden ließen die Zuschauer schon mit fragenden Gesichtern zurück.
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"Borowski und der stille Gast"
Der wohl bekannteste Fall ist "Borowski und der stille Gast" (2012): Die Ermittler Klaus Borowski (Axel Milberg) und Sarah Brandt (Sibel Kekili) suchen nach einem Mörder (Lars Eidinger), der sich unbemerkt in den Wohnungen seiner Opfer herumtreibt und sogar ihre Zahnbürsten benutzt. Am Ende entkommt der Täter. Eine Fortsetzung soll geplant sein.
"Weil sie böse sind"
Auch den ehemaligen Frankfurter Ermittlern Charlotte Sänger (Andrea Sawatzki) und Fritz Dellwo (Jörg Schüttauf) ging 2010 ein Mörder durch die Lappen. In "Weil sie böse sind" tötet Rolf Herken (Milan Peschel) Mitglieder der Familie Staupen, teilweise instrumentalisiert von Balthasar Staupen (Matthias Schweighöfer). Nur eine Kollegin Herkens weiß davon, sie stirbt zusammen mit Balthasar bei einem Autocrash. Die Kommissare kommen nicht auf die Spur des Täters und geben den Fall ungelöst ans LKA ab.
"Kein Entkommen"
Bei den Österreichern gibt es ebenfalls nicht immer Happy Ends: Im Fall "Kein Entkommen" (2012) können Chefinspektor Eisner (Harald Krassnitzer) und Kollegin Fellner (Adele Neuhauser) zwar einen Täter festnehmen - am Ende lauern jedoch zwei dunkel gekleidete Männer im Krankenhaus dem Mann auf, den es vor seinen vermeintlichen Mördern zu schützen galt...
"Vielleicht"
Erst in diesem November ließ auch die Berliner Episode "Vielleicht" die Zuschauer mit einem Rätsel zurück. Im letzten Fall von Kommissar Felix Stark (Boris Aljinovic) fallen Schüsse und der Ermittler landet im Krankenhaus. "Vielleicht wird er überleben", meint der Arzt. Aufgeklärt wurde dieser Fall dann später doch noch durch ein witziges Video, das im Netz kursierte und Stark beim Angeln an einem See zeigt.
"Am Ende des Flurs"
Auch der Münchner "Tatort"-Kommissar Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) kämpfte schon am Ende einer Episode mit dem Tod. Zuvor hatte er in "Am Ende des Flurs", der im Mai 2014 lief, die Mörderin entlarvt, wurde dann aber von ihr niedergestochen. Die Zuschauer sehen am Schluss nur, wie der Ermittler mit Blaulicht weggebracht wird... Inzwischen ist natürlich klar: Leitmayr hat überlebt und ging in "Der Wüstensohn" im September schon wieder kerngesund auf Verbrecherjagd.
"Wegwerfmädchen"
Was in US-Krimireihen längst Normalität ist, kommt auch langsam im "Tatort" an: Fälle, die nicht in einer Episode gelöst werden, sondern sich über mehrere Sendungen erstrecken. Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) bekam im "Tatort: Wegwerfmädchen" (2012) rund um den Tod der Zwangsprostituierten Greta zwar ein Geständnis. Die Hintermänner des Falls hat sie damit aber noch lange nicht und die Zeugin Larissa ist verschwunden. Aufgelöst wurde der Fall erst im zweiten Teil "Das goldene Band".
"Kinderland"
Apropos US-Vorbilder: Bei den Leipziger Ermittlern Saalfeld (Simone Thomalla) und Keppler (Martin Wuttke) gab es nicht nur eine Doppelfolge, in "Kinderland" und "Ihr Kinderlein kommet" (2012) gab es auch ein Crossover à la "CSI". Sie ermittelten zusammen mit den Kölner Kommissaren Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Schenk (Dietmar Bär). Am Ende des ersten Teils entdecken die Ermittler Hinweise auf einen ungeklärten Fall von Kindesentführung und auch die vermisste Anna wird erst in Teil zwei gefunden...
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